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Ein kalter Hauch im Untergrund - Neal Carey 1

Ein kalter Hauch im Untergrund - Neal Carey 1

Titel: Ein kalter Hauch im Untergrund - Neal Carey 1
Autoren: Don Winslow
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will.«
    »Dann ja. Komm.«
    Die Lady hinter dem British-Air-Schalter war wie alle Ladies an allen British-Air-Schaltern: kühl und höflich.
    »Ich habe einen Gang und ein Fenster für Sie, Mr. Carey.«
    »Hervorragend.«
    »Schönen Flug.«
    Die Schlange vor der Security war elend lang. Es dauerte ewig. Neal machte das nichts aus. Sie hatten noch mehr als genug Zeit, und ihm war es ganz recht, wenn die Maschine nicht mitten über dem Atlantik auseinanderknallte, nicht nach all dem, was er durchgestanden hatte. Als sie dran waren, schickte er Allie vor, drehte sich um und nickte Hatcher zum Abschied zu. Der Cop hatte heute seinen großen Tag. Die Verhaftung der Drogenhändler hatte es noch in die Morgenausgaben geschafft, und sie hatten seinen Namen alle richtig geschrieben. Er machte das Daumen-hoch-Zeichen für Neal: Crisp und Vanessa waren durch die Sicherheitskontrolle.
    Sie saßen in der Cafeteria.
    Neal sagte zu Vanessa: »Allie sollte jetzt auf die Toilette gehen.«
    »Ich geh mit.«
    »Ich hab euer Geld. Was wollt ihr, Pfund oder Dollar?«
    »Wie aufmerksam. Dollar, bitte.«
    Vanessa nahm Allie bei der Hand und marschierte los. Neal sah Crisp an und grinste. »Was ist, Champ, woll’n wir auch aufs Klo?«
    Sie gingen zur letzten Kabine, der für Behinderte. Viel Platz. Sie sahen sich um und schlossen sich schnell ein.
    »Hast du alles durchgekriegt?«
    »Ich trag keine Handschellen, oder?«
    »Vanessa auch?«
    Crisp nickte. »Du machst dir zuviel Sorgen.«
    Crisp holte das Zeug aus einer Innentasche seiner Jeans.
    Der Alkohol war schön kühl auf Neals Haut. Aber die Nadel tat trotzdem weh.  
     
    Neal suchte sich einen netten Platz, um ihnen beim Einsteigen zuzusehen. Er wollte ganz sicher gehen. Er dachte an Lombardi. Nenn das Buch Null Vertrauen.
    Sie marschierten durch das Gate und in die Maschine, als hätten sie ihr ganzes Leben lang nichts anderes getan.
    Jetzt war er dran. Warum bin ich so aufgeregt? dachte er. Jetzt wird es doch einfach. Er nahm Allie bei der Hand, zehn Minuten später standen sie vor ihrem Gate. Kann er’s sehen? dachte Neal nervös und starrte den Steward an. Kann er’s sehen? Neal gab ihm Tickets und Pässe. Betrachtete der Mann sie mißtrauischer als die anderen? Hat er was gemerkt? Die Schuld in meinen Augen gesehen? Lächeln, du mußt lächeln. Nur ein bißchen, nicht zu viel. Er hat’s gemerkt. Ich bin am Arsch.
    »Einen schönen Flug«, wünschte der Steward und lächelte ebenfalls. Allie winkte er durch. Der Flieger startete pünktlich. 
     
    Levine legte auf. »Sie sind an Bord.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte Lombardi.
    »Ich hab eine Quelle bei British Air im Kennedy. Hat im Computer nachgesehen. Ich ruf den Senator an.«
    »Sagen Sie ihm, ich möchte mitkommen zur Wiedersehensfeier.«
    »Sie und ich.« 
     
    »Das sollten besser wichtige Nachrichten sein, Lombardi«, sagte Chase am Telefon. »Sie haben mich aus einem Meeting mit den ganzen Cracks aus Dixie geholt.«
    »Sie kommen.«
    »Lassen Sie mich abholen. Haben Sie Mrs. Chase schon angerufen?«
    »Ich arbeite für Sie, Senator.«
    »Rufen Sie sie an. Sie kann einen Helikopter nehmen, dann schafft sie’s noch.«
    »Wie läuft’s?«
    »Wir haben gute Chancen. Glauben Sie an Wiedergeburt?«
    »Ich fühle mich jetzt schon wie neugeboren, Senator.« Allie mochte den Film. Sie hatte zwar die Kopfhörer nicht auf, aber sie dachte sich ihren eigenen Dialog aus. Und der war gar nicht so schlecht, fand Neal. Sie aß seinen und ihren Lunch und mußte nur einmal auf’s Klo, um Sedativa nachzuschieben. Sie war erstaunlich gut gelaunt für ein junges Mädchen, das so krank war wie sie. Wenn sie nicht gerade Robert DeNiro etwas in den Mund legte, redete sie von ihrem neuen Leben, clean, unter Kaliforniens Sonne, wo sie sich vielleicht ein kleines Häuschen in Malibu kaufen könnten. Sie könnte ein bißchen Geld von ihrem Sparbuch lockermachen, Dad oder nicht Dad.
    Neal nickte, machte Geräusche, als würde er zuhören, und betrank sich. Die Yankees standen noch immer an der Spitze, das Endspiel war gegen die Socks, und wenn er sich beeilte, würde er es vielleicht schaffen. Er haßte sich, er haßte seine Lügen, und es wäre zur Abwechslung wirklich mal ganz nett, bei einem Spiel mit Regeln dabeizusein.
     
     
36
     
    U. S. Senatoren mit Chauffeuren und Limousinen und reichlich zwanzig-Dollar-Scheinen parken auf dem Kennedy Airport, wo sie wollen, auch direkt vor dem Schild NUR AUSLADEN. Chase und Lombardi saßen
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