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Ein Hippie-Traum

Ein Hippie-Traum

Titel: Ein Hippie-Traum
Autoren: Neil Young
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Briggs war mein Trauzeuge. Haus und Patio, auf zwei Parzellen, waren mein ganzer Stolz, und ich schrieb dort viele Songs.
    Eines Abends fuhren Briggs und ich zu Aufnahmen in die Indigo Ranch Studios. Indigo Ranch lag hoch oben in einem der Canyons über Malibu, am Ende eines eigenen Zubringers, mit einem herrlichen Blick direkt vor der Haustür. Das Studio war fantastisch und hatte einen tollen Sound, und Briggs war von der Ausstattung begeistert. Richard Kaplan, der Besitzer, fuhr total auf sein Studio ab; er war selbst Tonmeister und hielt es sehr gut in Schuss. Es war perfekt, und David nahm mich häufig dort auf. Wir waren immer sehr gerne dort.
    Ich hatte David gebeten, mir einen Haufen Instrumente zu besorgen, unter anderem ein Schlagzeug, einen Elektrobass, ein Vibrafon, einige meiner alten Verstärker, auch meinen Magnatone mit dem Stereo-Vibrato, und noch ein paar Sachen. Alles war da, als wir eintrafen. Auf dem Weg dorthin rauchten wir immer ein bisschen Dope und waren schon recht beschwingt, wenn wir auf der schmalen Piste am Anwesen von Garth Hudson von The Band vorbeifuhren, dem letzten Haus vor dem Studio, das noch eine halbe Meile weiter war. Es war völlig ausgeschlossen, merkte ich, dass ich den Song noch einmal sang oder spielte, und ich habe es seitdem auch nie wieder getan. Ich erklärte David, dass ich einfach die Kassettenaufnahme mit Vibrato durch den Magnatone laufen lassen wollte, damit es sichanhörte, als wäre ich beim Singen aus der Perspektive des Lachses unter Wasser gewesen. Das war das Erste, was wir machten. Dann fing ich an, die Instrumente darüberzulegen, eins nach dem andern. Die Drogen gingen herum, und bald war es tiefe Nacht und wir waren immer noch eifrig dabei. Ich skizzierte das Stück, ich malte es nicht. Instrumente kamen und gingen, sie machten sich nur dezent bemerkbar, mussten nicht penetrant durchgespielt werden. In einem Teil spielte ich Schlagzeug, wie die Muse es wollte. Dann sang ich noch einmal alle Refrains und doppelte mich selbst damit, und die Einspielungen baute ich auch noch ein.
    Irgendwann mitten in der Nacht machten wir einen Mix. Das war das perfekte Verfahren. Man erledigt alles gleich auf einmal. Bringt es aufs Band und mischt es sofort ab, solange der Eindruck noch frisch ist. Als die letzten Akkorde verklangen, fühlte ich Mr. Briggs starke Hände, die mir den Rücken massierten, während ich vor dem Mischpult saß, den Kopf in den Händen, die Augen geschlossen und zugehalten, und einfach nur lauschte. Der Sound wogte über mich hinweg und um mich herum, und ich schwamm darin. Unsere Arbeit war getan. Dieser Moment ist eine meiner schönsten Erinnerungen überhaupt und das vollkommene Beispiel für das wunderbare Leben mit meinem Freund David, der mir bei jedem Trip, den ich durch die Welt der Musik unternahm, Anleitung und Beistand gab.
    Es war Zeit, in Nanu zu springen und die langsame Fahrt heimwärts zum Sonnenaufgang am Sea Level Drive anzutreten. Es galt nur, alles zu vermeiden, womit man die Aufmerksamkeit eines Streifenwagens auf dem Pacific Coast Highway auf sich gezogen hätte.

68. Kapitel

68. Kapitel
    E s wirkt nahezu mühelos, wie der Continental die Steigung nimmt, und die Steigung scheint gar nicht enden zu wollen. Der Verkehr ist jetzt dichter, immer mehr Fahrzeuge drängen auf die breite Straße, die sich mit ihren sechs Spuren durch das bergige Gelände windet, mal auf, mal ab, und ich fühle mich ein wenig einsam. Aus irgendeinem Grund funktioniert das GPS nicht, und das Signal, das Rhapsody bekommt, reicht nicht aus, um noch einmal Hell on Heels abzuspielen, aber ansonsten läuft alles nach Plan. Ich blicke in den Rückspiegel und sehe meinen erwidernden Blick. Irgendwie sehe ich richtig gut aus; vielleicht ist es das Licht, aber mein Gesicht wirkt nicht ganz so alt und zerfurcht. Ich fühle mich gut und brenne darauf, in die Stadt zu kommen und zu schauen, was läuft, aber ich merke auch, dass ich Hunger habe. Beim Zurückdenken an die ganzen letzten Stunden kommt mir das Retirement Motel wieder in den Sinn, die kleinen Farmen mit ihren grünen Feldern, der Gestank der Mastanlage, an der ich vorbeigekommen bin, und während ich so den Tag Revue passieren lasse, der mir schon recht lang vorkommt, kann ich mich nicht erinnern, etwas gegessen oder einen Schluck Wasser getrunken zu haben. Ich schaue mich um, kann aber keine Wasserflasche oder Snacks auf dem Vordersitz entdecken. Aus meiner Position kann ich die Sonne am Himmel
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