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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach
Autoren: Sarah Alderson
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Tür. Ich spähte über die Kühlerhaube: Einer der Soldaten stürmte auf uns zu, eine Art Kanone von der Größe einer Bazooka in der Hand. Ich konzentrierte mich auf die Waffe, riss sie ihm aus den Händen und ließ sie in einen der Joshuabäume krachen. Der Baum stürzte um. Der Mann warf sich auf den Boden.
    Plötzlich ertönte ein durchdringender Schrei. Ich fuhr zusammen und blickte in die Richtung, aus der er gekommen war.
    Ryder lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Demos stand ungefähr zehn Meter vor ihm und hatte ihm den Rücken zugewandt. Unbeirrt blickte er nach vorn. Warum drehte er sich nicht um – wollte er nicht wissen, was mit Ryder geschehen war? Ich rappelte mich auf die Knie, um Ryder beizustehen, aber Alex hielt mich am Arm fest.
    »Du kannst ihm nicht helfen«, sagte er, schob den Kopf über die Kante des Autodachs und feuerte mehrmals.
    Demos hatte sich immer noch nicht von der Stelle gerührt. Dann wurde mir klar, dass er sich nicht bewegen konnte, weil er fünf Männer in der Starre hielt. Irgendjemand musste ihnen die Waffen und Autoschlüssel abnehmen. Warum half denn niemand?
    Ich schaute zum Mobil hinüber. Amber stand schreiend in der Tür; Harvey hielt sie von hinten mit beiden Armen fest, als müsste er sie vor einem Sprung in den Abgrund bewahren. Langsam zog er sie in das Fahrzeug zurück, aber sie wehrte sich verzweifelt mit Händen und Füßen.
    Jemand musste eingreifen! Aber bevor ich mich von Alex losreißen konnte, war Jack aufgesprungen.
    »Gib mir Deckung!«, schrie er über die Schulter.
    Deckung? Ich schaute Alex fragend an. Alex fluchte, dann feuerte er einen Kugelhagel in die Dunkelheit. Jack kam bei Ryder an und wälzte ihn auf den Rücken. Ryders Kopf rollte kraftlos zur Seite; ein dünner Blutfaden rann über sein Kinn. Eisige Kälte breitete sich in mir aus.
    Ich schaute zu der Stelle hinüber, auf die Alex zielte. Vier Männer liefen gebückt auf uns zu, wobei sie auf Demos und Jack feuerten. Einer ging mit einem Schmerzensschrei zu Boden. Alex musste nachladen. Ich fokussierte meine Kraft auf den ersten der Männer. Er schoss in unsere Richtung; über uns zersplitterte die Windschutzscheibe.
    Alex drückte meinen Kopf tief nach unten. »Bleib in Deckung!«, befahl er.
    Wieder eröffnete er das Feuer. Kugeln schlugen neben uns ein. Jack stand immer noch ungeschützt im Freien. Jeden Moment konnte er getroffen werden.
    Vorsichtig schob ich den Kopf über die Kühlerhaube und konzentrierte mich wieder auf den vordersten Angreifer. Ich riss ihm die Waffe genau in dem Moment aus der Hand, als er auf den Auslöser drückte. Die Kugel pfiff durch die Luft. Mit einem dumpfen Geräusch schlug sie im Boden ein. Aber der Boden war doch ausgetrocknet und steinhart! Als mir klar wurde, was das dumpfe Geräusch bedeuten musste, wurde mir schlecht. Ich drehte den Kopf. Ich hatte mich nicht getäuscht.
    Jack stand noch. Aber er schaute mich mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an. Mir war, als wäre die Kugel direkt in mein Herz gedrungen. Jack presste die Hand auf das T-Shirt knapp oberhalb des Gürtels. Zwischen den Fingern quoll es dunkel hervor.
    »Jack!«, schrie ich außer mir vor Angst und sprang auf, um zu ihm zu laufen.
    Aber Alex riss mich zurück. Er legte den Arm wie einen Schraubstock um meine Hüfte und presste mich so hart an sich, dass ich mich kaum noch wehren konnte. Hilflos und schier ohnmächtig vor Wut kickte ich um mich, musste voll Entsetzen mit ansehen, wie Jack auf die Knie fiel und mit ausgebreiteten Armen nach vorn kippte.
    »Nein, nein, nein!« Ich schrie und weinte und schlug auf Alex ein, um mich aus seinem Griff zu befreien.
    »Lila, hör auf! Du wirst sterben, wenn du jetzt hinausläufst!«
    Eine Kugel flog haarscharf an meinem Kopf vorbei und schlug neben meinem Fuß in den Boden ein. Alex rollte sich herum und ging auf die Knie, wobei er mich mit einem Bein auf den Boden presste. Über die Motorhaube feuerte er auf die beiden übrigen Männer. Tränen rannen mir über das Gesicht, als ich hilflos zu Jack hinüberstarrte, der reglos dalag. Eine Blutlache breitete sich neben ihm aus und versickerte im Sand.
    »Verdammt! Immer noch zwei dort drüben!«, brüllte Alex Demos zu. »Und es kommen noch mehr! Wir haben keine Chance!«
    Ich hob den Kopf. Noch ein Scheinwerferpaar kam über die Straßenkuppe.
    »Geht! Bringt euch in Sicherheit!«, schrie Demos zurück. »Ich halte sie auf, solange ich kann!«
    »Nein!«, schrie ich wieder. »Wir
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