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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen
Autoren: Katherine Howell
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Typ sein. Du bist bei Joe, und alles ist gut.
    »Und wo ist es?« Joe fuhr in die Nacht hinaus.
    Sie sagte ihm die Adresse. »Frei auf meiner Seite.«
    »Bleib, wo du bist, kleines, gelbes Auto.« Joe beschleunigte aus der Zufahrt heraus in den Verkehr. »Ich tippe auf Ärger mit Freundin diesmal.«
    Woolloomooloo war nur wenige Minuten entfernt. Nicht weit genug, um das Gespräch mit Joe auch nur anzufangen. »Ich tippe auf Ärger mit dem Freund.«
    Er lachte.
    »Frei auf meiner Seite«, sagte sie.
    Der Wohnblock in der Betts Street 19 war neu, sauber und ordentlich. Eine ältere Frau wartete unter einer Laterne auf sie und hielt sich die Zipfel eines schwarz-weißen Kopftuchs aus dem Gesicht, da ein böiger Wind wehte. »Tut mir leid, dass ich Sie stören muss.«
    »Kein Problem.« Lauren fühlte sich jetzt schon besser. Das war etwas völlig anderes hier als der Einsatz bei dem Ice-Süchtigen. »Kennen Sie den Mann überhaupt?«
    »Er ist erst vor Kurzem eingezogen. Ich wollte mich schon immer mal vorstellen, kam aber nie dazu. Darf ich Ihnen eine dieser Taschen tragen?«
    »Das geht schon, danke.« Joe holte die Trage aus dem Heck, und Lauren stapelte Sauerstoffgerät, Medikamente und EKG-Gerät und zuletzt den Erste-Hilfe-Kasten obendrauf.
    Die Frau eilte zur Tür. Joe rollte die Trage an ihr vorbei in die Eingangshalle. Lauren drückte den Aufzugsknopf, und sie quetschten sich alle zusammen hinein.
    Die ältere Dame sah zu Joe hinauf. »Sie sind aber ein hübscher junger Mann.«
    »Das ist er, nicht wahr?« Lauren grinste. Joe versuchte unter der Trage nach ihr zu treten, aber sie wich ihm aus.
    Als der Lift hielt, stiegen sie aus. Die Frau zeigte zu der Tür mit der Nummer 7. Lauren hörte ein leises, dumpfes Schlagen aus der Wohnung.
    »Er hat nicht aufgemacht, als ich vorhin geklopft habe, aber vielleicht haben Sie mehr Glück. Oder soll ich nachsehen, ob der Hausmeister inzwischen zu Hause ist?«
    »Lassen Sie es uns erst einmal versuchen«, sagte Lauren. »Danke für Ihre Hilfe.«
    »Ich bin gleich hier, falls Sie mich brauchen.« Die Frau ging in ihre Wohnung und schloss die Tür.
    Lauren klopfte. »Rettungsdienst. Können Sie mich hören?«
    Ein leises Stöhnen. Sie klopfte erneut und legte das Ohr an den Türspalt. »Rettungsdienst.«
    Joe probierte den Türknauf. »Abgeschlossen.«
    Lauren hämmerte mit der Faust an die Tür. Sie lauschte und glaubte, Stöhnen zu hören. »Vielleicht sollten wir sie doch um den Hausmeister schicken. Könnte ein plötzlicher Anfall oder so etwas sein.«
    Joe klopfte an die Tür der alten Dame, und sie machte sich rasch auf den Weg.
    Der Hausmeister war ein unfreundlicher Mensch in schwarzer Jeans und einem cremefarbenen Pullover. »Können Sie mir bestätigen, dass es sich um einen medizinischen oder sonstigen Notfall handelt, und es deshalb erforderlich ist, Ihnen die Schlüssel zu überlassen, damit Sie in die Wohnung gelangen?«
    »Das kann ich bestätigen«, sagte Joe, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Der Mann händigte ihm den Schlüssel aus. Joe steckte ihn ins Schloss, und der Hausmeister zog sich in Richtung Aufzug zurück. »Ich, äh, lasse Ihnen den Schlüssel da. Blut und solche Dinge liegen mir nicht so.«
    Gut, dachte Lauren. Verschwinde ruhig.
    Joe machte die Tür weit auf, und sie schauten hinein. Das einzige Licht kam aus dem Kühlschrank, aber man sah einen Mann auf dem Küchenboden liegen. Lauren machte das Wohnzimmerlicht an und sah sich beim Hineingehen um. »Sonst scheint niemand hier zu sein.«
    Joe bat die alte Dame, auf die Tür aufzupassen, und folgte Lauren mit der Trage und der Ausrüstung nach drinnen. Lauren machte in der Küche Licht und erwartete, dass der Mann blinzelnd zu ihr hinaufschauen würde, aber er starrte nur wirr im Raum umher. Der halbe Inhalt des Kühlschranks lag auf dem Boden, und als sie einen Schritt nach vorn machte, klebte etwas unter ihrem Stiefel. »Honig.«
    »Er ist über und über voll davon«, sagte Joe.
    Lauren kauerte sich neben den Mann. Seine Haut war verschwitzt, wo sie nicht voller Honig war. Seine Jeans und das Hemd waren ebenfalls mit Honig beschmiert. »Sieht nach Unterzucker aus«, sagte sie. Sie drückte seine Schulter. »Sind Sie Diabetiker?«
    Er griff nach ihr und hinterließ klebrige Handabdrücke auf ihrem Arm und der Bluse. Unfähig, sich zu konzentrieren oder zu sprechen, zog er an ihrem Arm.
    »Ich weiß, schon gut«, sagte sie. Selbst durch die Handschuhe spürte sie, wie klamm seine Haut
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