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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben
Autoren: Karen Swan
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sagte David trocken. »Du kannst dir vorstellen, dass sie mir ansonsten das Leben zur Hölle macht.«
    Â»Allerdings!«, warf Sam ein. »Warte erst, wenn du hörst, was in meinem Leben so abläuft! Cats ist ein Dreck dagegen.«
    Laura lachte. »Mich schaudert’s jetzt schon!«
    Alex blieb verlegen vor ihr stehen. Doch plötzlich rief Cat aus: »Na gut! Erklär’s mir. Ich weiß, dass ihr alle drauf brennt, es zu hören.«
    Alle schauten sie an. Sie war in der Aufregung um Lauras bevorstehenden Aufbruch vorübergehend ins Abseits geraten.
    Â»Ich meine, wenn ich nicht weiß, was jeder Anhänger bedeutet, ist es nur ein Schmuckstück wie jedes andere, oder?« Cat hielt Laura die Kette hin.
    Laura ging langsam zu ihr zurück und nahm sie ihr ab. Ihr Bluff hatte funktioniert. Wie hieß es so schön? Curiosity killed the cat .
    Laura hob die Kette hoch, spreizte die Finger. Sämtliche Blicke waren erwartungsvoll auf sie gerichtet. Sie wählte den ersten Anhänger aus und holte tief Luft.
    Â»Nun, der hier steht für Olive.« Sie hielt eine aufgeplatzte Erbsenschote hoch, aus der drei Erbsen hervorschauten: zwei goldene und eine kleinere in der Mitte, eine weiße Perle. »Die Schote bedeutet, dass ihr beide aus demselben Mutterleib kommt und Schwestern seid. Ihr seid die zwei goldenen Erbsen. Und diese kleine hier«, sie deutete auf die weiße Perle, »steht für Daniel – dessen Geburt nicht nur zeitlich zwischen eure fiel, sondern dessen Tod auch zwischen euch als Schwestern stand. Das, was an jenem Tag geschah, war schrecklich für euch beide. Obwohl Sie damals selbst noch ein kleines Kind waren, Olive. Und Cat war noch nicht mal geboren. Eure Eltern haben euch schweres Unrecht zugefügt, indem sie Ihnen, Olive, die Schuld an Daniels Tod gaben und auf dich, Cat, alle Hoffnungen setzten. Ich habe eine Perle für Daniel gewählt, weil Perlen seit jeher für Vergebung stehen. Als Kinder konntet ihr das nicht begreifen, aber ich hoffe, dass ihr jetzt, als Erwachsene, die Dinge anders sehen könnt und anfangt, euch zu verzeihen. Schwestern zu sein, eine Schwester zu haben – das ist etwas so Kostbares. Ihr solltet einander mehr schätzen lernen.«
    Eine unbehagliche Stille trat ein. Alle hatten die Blicke von Cat und Olive abgewandt. Cat hatte die Arme um den Oberkörper geschlungen, als würde sie in einer Zwangsjacke stecken. Die weißen Halbmonde, dort, wo ihre Finger in die Haut ihrer Oberarme drückten, verrieten ihre Anspannung. Olive musste es auch bemerkt haben, denn sie ging plötzlich auf Cat zu und umarmte sie, gab ihr einen abrupten Kuss auf die Wange.
    Â»Verzeih, dass ich dich dafür verantwortlich gemacht habe, dass ich die Liebe meiner Eltern verlor. Das war nicht deine Schuld. Sie hätten genug für uns beide übrig haben müssen.« Olives Stimme war leise und würdevoll.
    Â»Ich … e-es tut mir auch leid«, stammelte Cat. »Ich war nicht gut genug, um …«
    Â»Du bist gut genug für mich«, sagte Olive brüsk. »Ich habe einfach nur jemanden gebraucht, dem ich die ganze Schuld zuschieben konnte.«
    Â»Dafür sind kleine Schwestern schließlich da, oder?«, stieß Cat verlegen hervor.
    Rob warf Laura einen staunenden Blick zu, dann zwinkerte er anerkennend. Eine so beiläufige Geste, aber sie zwang Laura fast in die Knie. Sie wandte hastig den Blick ab. Sie konnte es kaum aushalten zu sehen, wie die Hoffnung in ihm wach wurde, am Horizont auftauchte wie ein Vollmond. Die Kette mochte ja dazu beitragen, Cat und Olive wieder ein wenig miteinander zu versöhnen, deren alte Wunde zu schließen. Aber sie änderte nichts an dem, was Cat getan hatte. Und noch immer tat.
    Laura griff nach einem weiteren Anhänger und legte ihn auf ihre Handfläche. Es war die Figur einer kleinen Blumenfee. Man konnte beinahe hören, wie alle im Zimmer den Atem anhielten vor Spannung. Für wen war er?
    Â»Dieser hier steht für Kitty. Feen bedeuten immerwährende Jugend, und dort liegen auch die Wurzeln eurer Freundschaft. Kitty ist deine älteste und liebste Freundin, und sie hat dich unheimlich gern. Ihr habt euch aus den Augen verloren – leider.« Sie warf Cat einen trotzigen Blick zu. »Aber du solltest Kit ruhig ein bisschen öfter besuchen, auch wenn euer Leben jetzt ganz unterschiedliche Wege eingeschlagen hat. Kitty
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