Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Konnte Phams Rache sie wirklich zu Fall gebracht haben? Wenn all die Opfer einen Sinn hatten, dann gewiss. Eine Flutwelle, so gewaltig, dass sie das Langsam Tausende von Lichtjahren emportrieb, durch das Untere und Mittlere Jenseits hindurch, vorbei an den großartigen Zivilisationen an der Obergrenze… und ins Transzens hinein. Kein Wunder, dass sie so viel darangesetzt hat, uns aufzuhalten. Eine MACHT, vom Langsam überflutet, wäre keine MACHT mehr, könnte wahrscheinlich überhaupt nicht weiterleben. Wenn, wenn, wenn. Wenn Phams Flutwelle so hoch emporsteigen konnte.
    Und das werde ich niemals erfahren.
    *
    CRYPTO: 0
    EMPFANGEN VON:
    SPRACHPFAD: Optima
    VON: Gesellschaft für rationale Forschungen
    GEGENSTAND: Rufzeichen
    SCHLAGWÖRTER: Hilfe!
    ZUSAMMENFASSUNG: Ist das Netz zerfallen, oder was?
    VERTEILER:
    Pestgefahr
    Gesellschaft für rationales Netzwerk-Management
    Interessengruppe Kriegsbeobachter
    DATUM: 0,412 Ms seit Abbruch des Kontakts
    TEXT DER BOTSCHAFT:
    Ich habe noch immer keinen Kontakt mit einer Netzstation spinwärts von mir wiederherstellen können. Anscheinend befinde ich mich unmittelbar am Rand einer Katastrophe.
    Wenn ihr dieses Rufzeichen empfangt, antwortet bitte! Bin ich in Gefahr?
    Zu eurer Information, ich kann ohne weiteres Stationen empfangen, die sich antispinwärts befinden. Soweit ich verstehe, werden Versuche unternommen, Botschaften außen um die Galaxis herum weiterzugeben. Das würde uns zumindest eine Vorstellung vom Ausmaß des Verlusts geben. Bisher ist nichts zurückgekommen – kein Wunder, wenn man die Zahl der einzelnen Sprünge und die Kosten bedenkt.
    Unterdessen sende ich Rufzeichen wie dieses aus. Ich verwende darauf enorme Mittel, kann ich euch sagen – aber es ist so wichtig. Ich habe gerichtete Sendungen an alle Knotenstationen innerhalb meiner Reichweite spinwärts von mir geschickt. Keinerlei Antwort.
    Noch bedrohlicher: Ich habe versucht, ›über Kopf‹ zu senden, also über bekannte Stationen im Transzens oberhalb der Katastrophe. Die meisten davon würden normalerweise nicht antworten, wie die MÄCHTE nun einmal sind. Aber ich habe keine einzige Antwort erhalten. Es ist dort still wie in den Tiefen. Es hat den Anschein, als sei ein Teil des Transzens selbst erfasst worden.
    Abermals: Wenn ihr diese Botschaft empfangt, antwortet bitte!

 
     
AUS DER SPACE OPERA SCHLAU WERDEN
Ein Nachwort des Autors
 
    Ein Feuer auf der Tiefe war mein erster in großem Stil angelegter interstellarer Abenteuerroman, das heißt, meine erste Space Opera. Ich hatte immer Vergnügen an solchen Romanen, viele Jahre lang aber auch Bedenken. Der Grund? Nun ja, denken Sie an das Tempo des technischen Fortschritts hier auf der Erde während der letzten paar Jahrhunderte. Es erscheint sehr plausibel, dass Fortschritt, den wir für eine Sache von Jahrmillionen hielten, binnen Jahrhunderten – oder sogar Jahrzehnten – erreicht werden kann (ich erörtere diesen Gedanken etwas ausführlicher in meinem Essay »Die Technologische Singularität« [* Deutsch in »Das Science Fiction Jahr 2004«, hrsg. von Wolfgang Jeschke und Sascha Mamczak, München 2004. Unter der Internet-Adresse http://www-rohan.sdsu.edu/faculty/vinge/misc/singularity.html ist der Originaltext zu finden.]). Die relevante Schlussfolgerung lautet, dass interstellare Reiche – wenn es sie gibt – jenseits dessen liegen würden, was menschlichem Denken und Wissen zugänglich ist. Und mittlerweile sieht es leider so aus, als könnten sogar interplanetare Reiche in die nachmenschliche Ära gehören. Derlei Schlussfolgerungen werden noch von dem bestärkt, was wir in den letzten Jahrzehnten aus der Astronomie erfahren haben.
    Ich bin nicht der Einzige, der die Beschränkungen spürt, die sich aus unserem Fortschritt in der Computertechnik und den Biowissenschaften und aus unserem Wissen um die zeitlichen Maßstäbe der Evolution und der interstellaren Umwelt ergeben. Viele Verfasser von »harter« Science Fiction haben einen Blick auf die Zahlen geworfen und sind zu dem Schluss gekommen, dass jede Space Opera, die Raum für Akteure von menschlichem Maß bietet (also solche, die Autor und Leser zu verstehen vermögen), spezielle Arbeit am Hintergrund erfordert. Einer der interessanten Aspekte der Science Fiction im Laufe der letzten Jahre waren die unterschiedlichen Arten, wie die Autoren diese Frage in Angriff genommen haben.
    In Ein Feuer auf der Tiefe habe ich das Problem gelöst, indem ich mir vorgestellt habe, das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher