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Ein Fall für Nummer 28

Ein Fall für Nummer 28

Titel: Ein Fall für Nummer 28
Autoren: Simone Klages
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gehört?«, rief Nadeshda ihm hinterher.
    »Psst! Nicht so laut«, ermahnte Radomski sie sanft. »Du weckst ja das ganze Haus auf. Was soll ich gehört haben?«
    »Erst waren so seltsame Geräusche«, erklärte Nadeshda. »Und als dann unten die Tür geklappt hat, dachte ich, es wäre vielleicht
     Otto, der nach Hause kommt.«
    »Otto? Wer soll denn das sein?«, fragte Radomski.
    »Otto Honig, das ist unser Nachbar«, erklärte Nadeshda ihm.
    »Ach, und der ist nicht zu Hause? Na, so was?! Wo der sich wohl mitten in der Nacht herumtreibt?!«, brummte Radomski und lachte
     merkwürdig.
    »Otto treibt sich nicht herum. Der ist bei seiner Oma. Die ist nämlich krank«, log Nadeshda und wurde rot bis über beide Ohren.
     Sie hatte absolut keine Lust, Radomski zu erzählen, dass sie keine Ahnung hatte, ob Otto tatsächlich mit den Grünbergs verreist
     war. Radomski schien sich jedoch nicht weiter für Nadeshdas Otto zu interessieren. Er war bereits weiter die Treppen zum Dachboden
     hochgestiegen.

Der geklaute Geburtstagskuchen
    Am nächsten Morgen wurde Nadeshda durch lautes Poltern und Fluchen geweckt. Die Geräusche kamen aus der Küche. Noch halb im
     Schlaf öffnete sie die Küchentür.
    »Verflixt, verflixt, verflixt!«, schimpfte ihre Mama, die in Windeseile den Geburtstagsfrühstückstisch deckte. »Und ausgerechnet
     heute muss ich auch noch verschlafen!«
    Da sah sie Nadeshda in der Tür stehen, packte sie und wirbelte sie, so gut es in der kleinen Küche ging, herum. Dann nahm
     sie Nadeshda in den Arm und überhäufte sie mit eiligen Küssen.
    »Hej, Deschda, meine Große! Die allerherzlichsten Glückwünsche zu deinem zehnten Geburtstag!« Dann raste sie mit den Worten:
     »Ich muss auf der Stelle los! Bis heute Abend! Feier schön mit deinen Freunden, meine Süße!«, aus der Küche. Sie schnappte
     sich ihreTasche und einen Karton und warf Nadeshda vom Flur aus noch ein paar Luftküsse zu. Und ehe Nadeshda es sich versah, war auch
     schon die Wohnungstür hinter ihrer Mutter ins Schloss gefallen.
    Nadeshda stand fassungslos in der Küche. Hey, das war ihr Geburtstag?! Sollte sie tatsächlich an ihrem Ehrentag allein frühstücken?
     Sie warf einen Blick auf ihren Geburtstagsfrühstückstisch, den ihre Mama für sie gedeckt hatte. Geschenke lagen da. Und Blumen.
     Sie runzelte die Stirn. Wo war ihr Geburtstagskuchen geblieben?!
    Sie raste im Nachthemd ins Treppenhaus. »Mama!«, rief sie entrüstet. »Wo ist mein Kuchen?«
    »Steht alles auf dem Zettel!«, rief die Mutter ihr über die Schulter von unten zu.
    »Und wo sind die Spiele?«
    Aber die Mutter klapperte so laut mit ihren Klackerabsätzen die Treppen hinunter, dass sie Nadeshdas letzte Frage wohl nicht
     mehr gehört hatte. Nadeshda war sauer. Wie sollte sie denn so Geburtstag feiern? Sie hatte keinen blassen Schimmer, wo die
     Spielesammlung war. Die ganze Wohnung würde sie auf den Kopf stellen müssen, denn sie hatten seit Ewigkeiten nicht mehr Mensch-ärgere-dich-nicht
     gespielt.
    Enttäuscht trottete sie zurück in die Wohnung und schnappte sich den Zettel vom Küchentisch.
     
    Meine Große,
    da hat doch tatsächlich letzte Nacht ein gemeiner Dieb die Schatzkiste mit Deinem Geburtstagskuchen geklaut. Aber ich bin
     mir sicher, gemeinsam mit Gogo und Poli-Kala wirst Du den Fall lösen!
    Viel Spaß bei Deinem Detektivgeburtstag wünscht Dir Deine Dich liebende Mama – bis heute Abend! Tausend Küsse!!!
    PS: Kakao und Geburtstagskuchen werdet Ihr finden, wenn Ihr alle Aufgaben gelöst habt.
     
    Staunend las Nadeshda den Zettel. Da hatte ihre Mutter sich für ihren Geburtstag ja doch noch etwas einfallen lassen! Und
     ausgerechnet einen Detektivgeburtstag! Wie war ihre Mutter denn bloß darauf gekommen?
    Denn dass sie mit Gogo einen Detektivclub gegründet hatte, konnte ihre Mutter doch gar nicht wissen. Davon hatte sie ihr noch
     gar nichts erzählt. Irre! Gogo würden die Ohren abfallen, wenn er davon erfuhr!
    Erst jetzt sah sie den Briefumschlag, der unter dem Zettel gelegen hatte.
    1.   Detektivaufgabe
, stand auf dem Umschlag. Und:
Erst nach der Schule öffnen!!!
Daneben lagen eingewickelt in buntes Papier die Geschenke und ein weiterer Briefumschlag. Der war garantiert von der Oma.
     Nadeshda wusste auch schon, was in dem Oma-Umschlagwar: Darin war das Geld für ihre Naxos-Reise. Nadeshda ließ den Umschlag verschlossen und wickelte stattdessen die anderen
     Geschenke aus: ein Detektivhandbuch! Unglaublich! Das wurde ja immer besser!
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