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Ein Fall für MM und die 4V: Die Monstermotte beißt sich durch (German Edition)

Ein Fall für MM und die 4V: Die Monstermotte beißt sich durch (German Edition)

Titel: Ein Fall für MM und die 4V: Die Monstermotte beißt sich durch (German Edition)
Autoren: Judith Le Huray
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flatterte sie wie wild um dem Kopf des Fremden.
    „Hilfe! Ein Ungeheuer“, schrie der Mann, klemmte die Aktentasche unter den Arm und stürmte voll Angst hinaus.
    Die Kinder kicherten. „Ich glaube, der kommt so schnell nicht wieder“, sagte Laura lachend.
    Herr Rucola kam herbeigeeilt. „Wer haben gerufen? Wo sein Ungeheuer?“ Zum Glück sah er nicht, was Felix hinter Emils Rücken verborgen hielt.
    „Das war nur ein Betrunkener“, schwindelte Laura. „Er ist schon wieder gegangen.“
    Herr Rucola schüttelte den Kopf. „Um diese Uhrzeit schon betrunken …“ Dann ging er wieder in die Küche.
    Die Kinder schmunzelten und zwinkerten sich zu.
    Als hätte man ihr Lachgas gegeben, fing Laura im nächsten Moment an zu kichern. „Wisst ihr, man sollte öfter mal ausgehen“, zwitscherte sie lautstark und zupfte ihre Kleidung zurecht. „Ach ja, es ist einfach nett, unter die Leute zu kommen. Auch wenn es Kinder sind.“ Was war denn nun schon wieder los?
    „Sobald der auftaucht, funktioniert das Gehirn meiner Schwester nur noch auf Sparflamme“, murmelte Felix. Eben war Pascal aus der 6 b in die Pizzeria gekommen und studierte die Eiskarte vor der Truhe.
    „Ich glaube, ich werde mir ein Eis holen“, verkündete Laura in unüberhörbarer Lautstärke. Mal wieder warf sie ihre Haare zurück, dann wackelte sie zur Eistruhe, als hätte sie Stöckelschuhe mit Gummiabsätzen an.
    Im nächsten Moment kreischte Pascal. Nicht wegen Laura, sondern weil ihn etwas an den Haaren zupfte. „Hey, was ist das? Hau ab! Hilfe! Ein Monster!“ Drei Sekunden danach war er verschwunden.
    Alle lachten. Alle außer Laura.
    Herr Rucola spähte aus der Küche. „Was sein für Geschrei? Schon wieder Betrunkener?“
    „Nein, nichts weiter, Papa“, antwortete Sofia. „Die Jungs haben eben nur eine lustige Monstergeschichte erzählt.“
    Herr Rucola schüttelte verwundert den Kopf und ging wieder an die Arbeit. Auch diesmal hatte er MM nicht gesehen. Aber Laura warf dem Falter einen giftigen Blick zu.
    Eigentlich hatte Felix nicht vorgehabt, seine Motte freizulassen. „Pst, MM, schnell komm zu mir!“, flüsterte er ihr zu.
    MM landete gleich auf seiner Hand, aber sie wollte nicht zurück in den engen Vogelkäfig. Gemeinsam gelang es den Kindern, MM wieder in den Käfig zu stecken.
    „Danke MM“, sagte Sofia. „Du hast meinen Papa für heute gerettet.“ Einen kurzen Moment steckte sie ihren Finger zwischen die Gitterstäbe. Doch bevor MM ihr zu nahe kommen konnte, zog sie ihn schnell wieder heraus.
    „Und Lauras Verstand hat sie auch gerettet“, fügte Felix hinzu. Für die Bemerkung kassierte er einen kleinen Hieb von seiner Schwester.
     „Jetzt muss ich aber wirklich los“, erinnerte sich Emil. „Also, bis morgen dann.“ Er zeigte vier Finger, schloss sie kurz zur Faust, dann hob er fünf Finger gespreizt nach oben. „Ciao, 4V!“
    „Ciao, 4V!“, grüßten die anderen zurück.
    Gerade als Emil gehen wollte, kam Frau Eierweck herein, um eine Pizza zum Mitnehmen zu bestellen. Aus ihrem Einkaufskorb ragte eine Packung „Blitzy“.
    „Hatschi!“ Schon ging es wieder los. Man hörte Emil noch niesen, als er schon auf der Straße war. Nie hätte er geahnt, wie gefährlich das Waschmittel bald für ihn werden sollte.

12. Beobachtungen

    Felix war schon auf, als die anderen kamen. MM dagegen hatte sich kurz davor auf ihrem Lieblingsplatz schlafen gelegt. Nachts war sie wach gewesen, hatte sich hungrig über den roten Stoff hergemacht und dann am Fenster den Mond betrachtet. Doch sobald die Sonne aufging wurde sie müde.
    Die Kinder begrüßten sich mit dem Geheimzeichen der 4V, dann setzten sie sich an den Esstisch. Beim gemeinsamen Frühstück überlegten sie ihr weiteres Vorgehen.
    „Ganz sicher handelt es sich um denselben Einbrecher“, war Emil überzeugt. Er hatte einen großen Block vor sich liegen und führte „Protokoll“, wie er seinen Aufschrieb nannte. „Lasst uns mal überlegen: Wo liegen die Parallelen bei den Fällen?“
    „Hä? Parallelen?“ Felix wusste, dass parallele Linien gerade nebeneinander verlaufen, aber was hatte das Wort mit den Einbrüchen zu tun?
    „Wo liegen die Gemeinsamkeiten?“, übersetzte Emil.
    Sofia fand gleich den ersten Punkt. „Viel Geld wurde gestohlen.“
    „Es passierte nachts“, stellte Laura fest.
    Felix überlegte. „Immer war Johann kurz zuvor am Tatort.“
    „Stimmt“, sagte Emil, der alles fleißig notierte. „Und ein Fremder in schwarzer Kleidung.“
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