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Ein Fall für die Schwarze Pfote: Hugo auf heißer Spur (German Edition)

Ein Fall für die Schwarze Pfote: Hugo auf heißer Spur (German Edition)

Titel: Ein Fall für die Schwarze Pfote: Hugo auf heißer Spur (German Edition)
Autoren: Benedikt Weber
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so was?«
    Das Fellknäuel gab zwei klägliche Belllaute von sich.
    »Merlin, das ist ein Hund! Den müssen wir retten!«, rief Charlotte.
    Auf einmal wackelte der Vierbeiner wie verrückt mit seinem weißen Stummelschwänzchen. So heftig, dass der ganze Körper mitwackelte und der Schuhkarton bebte. Merlin hatte irgendwie das Gefühl, dass der Kleine verstand, was sie sagten.
    »Mann, ist der süüüüß!« Charlotte war begeistert. Sie befreite das kleine Tier aus dem Karton und hielt es vor sich in die Höhe. Seiner Größe nach zu urteilen, mochte der Hund kaum ein halbes Jahr alt sein. Seine vordere linke Pfote war pechschwarz. Sie sah aus, als würde er ein Söckchen tragen.
    Rund um sein rechtes Auge war ein schwarzer Fleck. Ein Ohr stand spitz in die Luft, das andere hing abgeknickt nach unten. Seine untere Zahnreihe war ziemlich schief, was ihm ein freches Aussehen verlieh. Und seitlich an der Schnauze hatte er etwas längere, struppige Haare, die wie der Bart eines exotischen Äffchens aussahen.
    Der kleine Hund leckte Charlotte zum Dank einmal quer über die Nase. Anstatt angewidert aufzuschreien, drückte sie ihn fest gegen ihre Wange und knuddelte ihn. »Wir brauchen unbedingt einen passenden Namen für ihn!«
    »Ich hab schon einen!«, rief Merlin eifrig. Er schnappte sich den Deckel des Schuhkartons, drehte ihn um und deutete auf die Vorderseite. Dort stand in großen, schwarzen Buchstaben:
    HUGO

Für den restlichen Heimweg brauchten sie ungefähr viermal so lange wie sonst. Zum Eisessen war es längst zu spät, aber das machte den beiden nichts aus, denn dafür hatten sie Hugo gefunden.
    Charlotte bestand darauf, ihn zu tragen. »Oh Mann, Merlin! Der ist sooo süß! Schau mal, wie der guckt!« Charlotte konnte sich gar nicht beruhigen und hatte den kleinen Streuner schon jetzt in ihr Herz geschlossen.
    Hugo gab immer wieder ein freudiges Bellen von sich und erkundete mit seinen schwarzen Knopfaugen neugierig alles, was um ihn herum passierte. An der Ecke, an der sie in die Altstadt abbiegen mussten, blieb Merlin kurz stehen. Er beugte sich zu Hugo und stupste ihm sanft auf die Nase. Sofort leckte Hugo ihm zweimal über die Backe. Es fühlte sich nass an. Aber irgendwie war es auch schön.
    »Was machen wir denn jetzt mit dem Kleinen?« Merlin sah Charlotte fragend an. Er wünschte sich seit Jahren sehnlichst ein Haustier. Aber sein Vater war strikt dagegen.
    »Na, zu mir kann er nicht. Meine Eltern würden durchdrehen«, antwortete Charlotte.
    »Aber ich … na ja, du weißt doch, dass mein Vater …«, stammelte Merlin.
    »Quatsch, du wirst schon sehen. Wenn du ihm den Kleinen zeigst, kann er gar nicht anders als zustimmen. Sag ihm, Hugo müsste sonst ins Tierheim.«
    Charlotte hatte recht. Einem so süßen kleinen Wesen musste man einfach helfen. Das würde sogar sein Vater verstehen.
    »Hugo, ab heute wohnst du bei uns!« Glücklich kraulte Merlin den kleinen Vierbeiner unterm Kinn. Hugo reckte sich wohlig und grummelte ein bisschen. Dann legte er leicht schielend den Kopf zur Seite und ließ einen deutlich hörbaren Pups fahren.
    »Hey, du kannst mich doch nicht einfach anpupsen!« Charlotte versuchte, möglichst entsetzt zu klingen. Aber sie konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Als dann auch noch Merlin losprustete, gab es kein Halten mehr. Die beiden standen lauthals lachend an der Straßenecke und imitierten abwechselnd die wildesten Pupsgeräusche.
    Nach ein paar Minuten nahm Charlotte Hugo in beide Hände und streckte ihn Merlin entgegen. »Das ist dein neues Herrchen, Hugo. Sei schön brav und benimm dich!«
    Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, da fing Hugo an zu pinkeln. Merlin konnte gar nicht so schnell reagieren. In hohem Bogen traf der dünne Strahl seine Schulter.
    Charlotte musste schon wieder lachen. »Viel Spaß, ihr beiden! Ich muss jetzt echt nach Hause!« Sie streichelte Hugo sanft über den Kopf und lief, kurz bevor die Fußgängerampel auf Rot umschaltete, über die Straße in Richtung Schlossallee.
    Merlin überkam ein wohliges Gefühl. Erstens hatte er Charlotte ganz schön zum Lachen gebracht. Na gut, eigentlich war es Hugos Verdienst. Und zweitens hatte er plötzlich einen eigenen Hund. Da war das bisschen Pipi auf dem Pulli leicht zu verschmerzen.
    »Komm, Hugo, wir müssen uns beeilen. Es ist schon ziemlich spät. Mama macht sich bestimmt Sorgen.«
    Merlin schwang sich auf sein Rad und fuhr vorsichtig über das Kopfsteinpflaster der Altstadt nach Hause. Die eine Hand
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