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Ein Fall für die Schwarze Pfote: Geld oder Leben! (German Edition)

Ein Fall für die Schwarze Pfote: Geld oder Leben! (German Edition)

Titel: Ein Fall für die Schwarze Pfote: Geld oder Leben! (German Edition)
Autoren: Benedikt Weber
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Mississippi streckte seinen Kopf nach draußen.
    »Ey, was soll ’n das?«, schrie er.
    Dann warf er eine halb volle Dose Bier nach dem unbekannten Flugobjekt vor seinem Fenster. Die Dose zog einen Schweif goldgelber Flüssigkeit hinter sich her und traf den Hubschrauber an der Seite. Merlin schaffte es nicht mehr, ihn zu steuern. Torkelnd stieß der Hubschrauber gegen einen Strommast neben dem Haus, und eines der Rotorblätter brach ab.
    »Oh, nein!« Entsetzt stellte Merlin fest, dass er keine Kontrolle mehr über das Fluggerät seines Vaters hatte. Es trudelte planlos Richtung Boden, knallte neben Merlin auf den harten Asphalt und zerschellte in tausend Stücke.
    »Er kommt«, Charlotte schaltete ihr Handy aus und steckte es in ihre Tasche. Das Letzte, was sie auf ihrem Display gesehen hatte, war ein wutentbrannter Mississippi, der Richtung Wohnungstür rannte.
    »Wir sollten schleunigst hier abhauen!«

Glücklicherweise schafften sie es, zu verschwinden, bevor Mississippi erkannt hatte, wer ihn ausspionieren wollte. Völlig außer Atem kamen sie in ihrem Hauptquartier an. Merlin legte die wenigen Reste des Hubschraubers auf die Werkbank. Mehr als das zerfetzte Cockpit, ein abgebrochenes Rotorblatt und ein paar verschmorte Teile des kaputten Motors waren nicht übrig. Das Ding war komplett hinüber. Das Einzige, was noch ganz war, war die Fernbedienung.
    »Oh, Mann. Wie soll ich das meinem Vater erklären?«
    Hugo schaute ihn mit seinem treusten Hundeblick an. Er merkte sofort, dass mit seinem Herrchen etwas nicht stimmte.
    »Hey, lass den Kopf nicht hängen«, sagte Charlotte aufmunternd. »Wir legen alle zusammen und kaufen ihm einen neuen!«
    Erwartungsvoll schaute sie zu Fips.
    »Klar, bin dabei!«, beeilte der sich zu sagen.
    Auch als Merlin ihnen erzählte, dass das niemals reichen würde, weil sie inklusive der Kamera fast 600 Euro dafür brauchen würden, ließ sich Charlotte nicht entmutigen.
    »Wir kriegen das schon irgendwie hin. Versprochen!«
    Charlottes Worte ließen Merlins Laune wieder ein wenig besser werden. Außerdem mussten sie sich ja um ihren Fall kümmern.
    »War das ein Motorradhelm unterm Sofa oder nicht?«, wollte Merlin wissen.
    »Wenn ja, hat er ihn spätestens jetzt weggeräumt«, antwortete Fips. »Na ja, nachdem er gemerkt hat, dass ihm jemand auf den Fersen ist.«
    Bestimmt würde es nun ziemlich schwierig sein, Mississippi unbemerkt zu beobachten. Außerdem war sich Charlotte gar nicht mehr so sicher, ob sie dem richtigen Verdächtigen auf der Spur waren.
    »Vielleicht hat er mit dem Bankraub ja auch gar nichts zu tun, und das mit der Hose war nur Zufall.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Merlin enttäuscht.
    Charlotte nahm das Stück Kreide, das auf dem schmalen Fensterbrett lag, und beugte sich zu der Schiefertafel, auf der sie alles über den Fall notiert hatten.
    »Wir sollten uns noch um jemand anderen kümmern«, sagte sie geheimnisvoll.
    Merlin überlegte kurz. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
    »Schimmel-Schorsch«, rief er.
    »Ganz genau«, sagte Charlotte und schrieb unter »Verdächtige« neben Mississippi den Namen Schimmsel.
    »Wieso der denn jetzt plötzlich?«, fragte Fips verwundert.
    »Die Geschichte mit dem Lottogewinn stinkt doch zum Himmel!«, meinte Merlin.
    Charlotte nickte und unterstrich den Namen mit einem dicken Kreidestrich.
    »Und außerdem ist er mit Mississippi befreundet. Ich denke, wir sollten den Schimmsel mal genauer unter die Lupe nehmen.«
    Die drei waren sich schnell einig, dass sie beim Bruder ihrer Direktorin einen wichtigen Hinweis finden könnten. Nur wusste leider keiner von ihnen, wo er wohnte. Charlotte rief über ihr Telefon die Auskunft an. In ganz Hommelsdorf gab es keinen Eintrag auf einen Georg Schimmsel.
    Da hatte Fips eine zündende Idee. »Hey, er geht doch morgen angeln! Wir müssen also nur das Ufer der Hommel entlangfahren. Und wenn wir ihn gefunden haben, können wir ihn zu seiner Wohnung verfolgen.«
    Merlin und Hugo kamen gerade noch pünktlich zum Abendessen nach Hause. Ida und sein Vater saßen bereits am Tisch. Seine Mutter brachte eine große Schüssel Salat aus der Küche. Es duftete nach Erbsensuppe mit Würstchen.
    »Määliiin, Gugo«, begrüßte Merlins Schwester die beiden freudig und patschte mit der flachen Hand in ihren halb vollen Suppenteller.
    Hugo rannte zu ihrem Stuhl und schlabberte alles, was auf den Teppich gekleckert war, auf.
    »Na, ihr zwei. Was habt ihr Schönes gemacht?«,
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