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Ein Fall für die Schwarze Pfote: Geld oder Leben! (German Edition)

Ein Fall für die Schwarze Pfote: Geld oder Leben! (German Edition)

Titel: Ein Fall für die Schwarze Pfote: Geld oder Leben! (German Edition)
Autoren: Benedikt Weber
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selbst zwischen ihrem Bruder und Hugo auf dem Bildschirm erkannte, rief sie begeistert: »Ida, Guugooo!«
    »Du musst den Hubschrauber noch höher lenken«, dirigierte Merlin seinen Vater.
    Der steuerte das Fluggerät geschickt bis auf die Höhe des Dachgeschosses. Als er nach links an den Anfang der Dachrinne flog, zeigte die Kamera auf die Fenster im Obergeschoss des Nachbarhauses.
    »Cool! Flieg mal noch ein Stück weiter«, rief Merlin.
    »Was siehst du denn gerade?«, fragte sein Vater.
    »Der alte Scheurich sitzt mit einer Zeitung auf der Toilette und liest«, berichtete Merlin prustend vor Lachen.
    Herr Scheurich war der Nachbar der Familie Feldmann und mochte diese nicht besonders. Er meckerte ständig und über alles. Dabei gab er immer wieder sehr deutlich zu verstehen, dass er Kinder nicht leiden konnte. Hunde übrigens auch nicht.
    »Also, Merlin. Ich bitte dich!«, schimpfte Herr Feldmann, konnte sich ein Grinsen aber nicht verkneifen.
    Ruckartig drehte er den Hubschrauber in die andere Richtung und flog an der Regenrinne entlang. Merlin konnte auf dem Bildschirm sehen, dass sich kein einziges Laubblatt in der Rinne verfangen hatte.
    »Sauber!«, rief er seinem Vater zu. »Mission erfolgreich ausgeführt, Käptn!«
    Herr Feldmann grüßte lachend wie ein echter Pilot zurück, indem er mit den Fingerspitzen seitlich an seine Stirn tippte. Dann drehte er den Hubschrauber ab und schickte ihn über das Dach. Er war jetzt so hoch in der Luft, dass er von unten nur noch halb so groß aussah, wie er wirklich war. Auf dem Laptop sah Merlin, wie sein Vater ihn geschickt am Schornstein vorbeimanövrierte und Richtung Straße flog. Die Autos sahen aus wie Spielzeuge.
    »Pass auf, wo du hinfliegst, Papa!«
    »Keine Sorge, ich hab alles im Griff. Hast du noch ein gutes Bild?«
    Merlin guckte erneut auf den Bildschirm. Dort war jetzt wieder der Garten der Feldmanns zu erkennen.
    »Die Übertragung ist perfekt! Ich sehe dich von oben«, rief Merlin. »Hey, auf der Hecke zu Scheurichs Grundstück liegt mein altes Modellflugzeug.«
    Der Hubschrauber flog über die Hecke. Dahinter lagen verschiedene Gartengeräte auf dem Boden. Neben einem Gartenzwerg standen jede Menge Blümchen, die darauf warteten, eingepflanzt zu werden. Jetzt ging es über den kleinen Springbrunnen direkt auf die Hausfassade von Herrn Scheurich zu.
    »Papa, wo fliegst du denn hin?«, fragte Merlin verwundert und schaute zu ihm hinüber.
    Herr Feldmann stand breitbeinig mit der Fernbedienung auf dem Rasen und grinste.
    »Kleiner Umweg«, gab er lachend zurück.
    Auf dem Bildschirm kam jetzt das Fenster im oberen Stockwerk von Herrn Scheurich ins Bild. Dahinter erkannte man den Nachbarn, der immer noch gemütlich auf dem stillen Örtchen seine Zeitung las. Merlin konnte vor Lachen den Laptop kaum halten. Ida stimmte mit ein und rief »Gugauba, Gugauba«.
    Hugo freute sich so sehr, dass er nicht so recht wusste, was er tun sollte. Fürs Erste entschied er sich dafür, Ida übers Gesicht zu lecken. Das führte dazu, dass sie noch mehr jauchzte.
    »Gugo, Gugo!«
    »Was macht ihr denn da so Lustiges?« Das Lachen hatte Merlins Mutter nach draußen gelockt.
    »Ach, nichts«, antwortete Herr Feldmann. »Wir haben nur die schöne Aussicht genossen!«
    Schnell lenkte er den Hubschrauber zurück in den eigenen Garten und setzte ihn gefühlvoll auf das kleine Vogelhäuschen, das neben Frau Feldmanns Tulpenbeet stand.
    »Jetzt habt ihr aber genug gespielt. Kommt rein, das Abendessen steht schon auf dem Tisch«, sagte Merlins Mutter und verschwand wieder im Haus.
    Merlin klappte grinsend den Laptop zu. Papas neueste Erfindung war super. Und Merlin war sich sicher, dass sie bestimmt noch zu ganz anderen Dingen zu gebrauchen war, als die Dachrinne zu inspizieren.

Am nächsten Morgen wurde Merlin von freundlichem Vogelgezwitscher geweckt. Die Sonne warf einen hellen, warmen Streifen in sein Zimmer und kündigte einen wunderschönen Tag an. Merlin konnte es kaum erwarten, bis es endlich richtig Sommer wurde. Er fand, dass die Menschen in der warmen Jahreszeit viel freundlicher waren.
    Hugo lag neben dem Bett auf der Seite und schnarchte. Seinen Kopf hatte er auf Merlins Goofy-Hausschuhe gebettet. Merlin liebte es, den kleinen Hund beim Schlafen zu beobachten. Manchmal strampelte er wild mit den Pfoten und bellte leise. Merlin war sich sicher, dass er dann gerade etwas besonders Spannendes träumte.
    Ganz vorsichtig berührte Merlin mit dem Finger Hugos rechtes Ohr.
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