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Ein Fall für Al Wheeler

Ein Fall für Al Wheeler

Titel: Ein Fall für Al Wheeler
Autoren: Carter Brown
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schon viel früher
gekommen«, sagte ich in entschuldigendem Ton, »aber Ihre Zimmerkollegin war so
aufgeregt, daß Sie verschwunden waren, daß ich sie trösten mußte .«
    »Jenny ?« sagte Annabelle mißtrauisch.
    »Da saßen wir«, sagte ich mit erinnerungsschwerer
Stimme, »in Ihrer Wohnung, und ich war damit beschäftigt, Jenny zu trösten —
und Jenny war damit beschäftigt, sich trösten zu lassen. Die Stunden verflogen
nur so !«
    »Jenny ?« knurrte sie.
    »Erzählen Sie mir eines, Süße«,
sagte ich, »wieso kamen Ihnen die Burschen so schnell auf die Schliche ?«
    »Durch einen grundlegenden
psychologischen Fehler, Lieutenant«, sagte sie kalt, »den Sie anscheinend
übersehen haben. Jedes Mädchen versucht, sein Bestes aus seinem Aussehen zu
machen — wenn also ein Mädchen absichtlich versucht, das Schlechteste daraus zu
machen, dann muß sie offensichtlich einen triftigen Grund haben. Nachdem die
Kerle mich erwischt hatten erkundigten sie sich im Rathaus und fanden heraus,
für wen ich arbeitete. Darauf sagte dieser gräßliche Kerl — Rovak — , ich könnte
ihnen in zweierlei Hinsicht nützlich sein.«
    »Sie hätten als Bestandteil
dieser Sendung einen guten Preis erzielt«, sagte ich. »Und außerdem konnte er
Sie als Köder für mich gebrauchen .«
    Annabelle blickte verärgert
drein. »Woher wissen Sie das ?«
    »Elementarpsychologie, mein Honigtröpfchen «, sagte ich leichthin. »Nur noch eine Frage,
bevor wir zum Haus zurückgehen und die Polizei rufen. Bei wem haben Sie sich im
Klub der einsamen Herzen eingeschrieben? Bei dem Mädchen am Empfang — Sherry
Rand?«
    »Nein.« Annabelle schüttelte
den Kopf. »Sie war gerade beim Lunch, als ich dorthin kam — deshalb empfing
mich Mrs. Arkright und
arrangierte auch die erste Verabredung mit diesem Muskelprotzen George Crocker.
«
    »Alias Steve Loomas «, sagte ich vergnügt. »Über Tote soll man nichts
Schlechtes reden .«
    »Sie haben ihn umgebracht ?« Ihre Augen weiteten sich, während sie mich entsetzt
anstarrte.
    »Was für ein Vergnügen hat man
schon davon, ein Held zu sein, wenn man nicht ein paar tote Halunken herumliegen
lassen kann ?« sagte ich sachlich. »Ich bin froh, daß
Sherry Rand nichts mit dieser Sache zu tun hat .«
    »Noch eine Ihrer Eroberungen —
Sie Held ?« fragte sie eisig.
    »In diesem Fall nur eine
einzige, mein Honigtröpfchen .« Ich lächelte sie aufs
liebenswürdigste an. »Ich war so mit Jenny beschäftigt, daß mir kaum Zeit für
etwas anderes übrigblieb .«

ELFTES KAPITEL
     
    Ü ber den Erklärungen, die ich
dem Sheriff abzugeben hatte, und dem reinen Vergnügen, währenddessen sein
Gesicht zu beobachten, war es spät in der Nacht geworden. Die beiden Leichen
nahm er danach beinahe gelassen hin, obwohl ich mir da nie ernsthaft Sorge
gemacht hatte, denn ich wußte, daß die Ballistiker nachweisen würden, daß Rovak Loomas umgebracht hatte und
nicht ich. Der Clou des Ganzen war Lavers Gesicht,
als wir auf dem Weg zurück zur Stadt oben auf dem Hügel hielten und eine
prachtvolle Rotblonde in den Wagen luden, deren üppige Kurven kaum von einem
kleinen Büstenhalter und einem winzigen Höschen bedeckt waren. Sie kauerte auf
der einen Straßenseite, zitterte heftig und war blau vor Kälte, als wir
hielten. Die Augen des Sheriffs traten aus ihren Höhlen, als sie in den Wagen
kletterte und sich wärmesuchend an ihn schmiegte. Schließlich, nachdem er
wieder sprechen konnte, starrte er mich erregt an und erkundigte sich mit
heiserer Stimme, wie viele fast nackte weibliche Wesen ich sonst noch in der
Landschaft verstreut hätte.
    Und so, obwohl ich müde war,
war es noch immer ein heller und sonniger Morgen, als ich wieder einmal die
Büroräume der Arkright -Glücksarche betrat. Sherry Rands
Gesicht war steinern, als sie aufblickte und mich sah.
    »Lieutenant Wheeler«, sagte sie
eisig, »wissen Sie, ich war dumm genug, zu glauben, Sie würden mich gestern abend wirklich anrufen — was nur beweist, wie naiv
ich sein kann. Nicht wahr?«
    »Ich hatte zu tun, Süße«, sagte
ich bedauernd. »Ich hatte wirklich zu tun .«
    »Merkwürdig«, sagte sie und
gähnte. »Ich habe gar nichts davon in den Morgenzeitungen gelesen .«
    »Das kommt noch«, sagte ich
vergnügt. »Sind die Arkrights da ?«
    »Ja«, antwortete sie. »Ich
werde Bescheid sagen .«
    »Diesmal brauchst du dich nicht
bemühen, Sherry, Süße«, sagte ich. »Ich werde mich selber anmelden .«
    Ich öffnete die Tür zum Büro und
trat ein. Sarah
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