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Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493

Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493

Titel: Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493
Autoren: Anna Depalo
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Täfelung und der Stuckdecke in der gleichen Farbe. Die Stühle mit den geraden hohen Rückenlehnen waren mit rot-goldenem Stoff bezogen, die übrigen Möbel einschließlich der Anrichte schienen sehr alt zu sein. Alles wirkte etwas steif.
    Lauren dachte an das bescheidene Esszimmer in dem Haus in Sacramento, in dem sie aufgewachsen war. Ihre Mutter hatte das Zimmer selbst tapeziert, und die schlichten Möbel waren zerkratzt von Lauren und ihren Geschwistern.
    Das Wohnzimmer wirkte bei aller Eleganz immerhin einigermaßen gemütlich. Sessel und Sofas, entweder mit hellbeigefarbenem Stoff oder dunklem Leder bezogen, waren vor einem großen Kamin gruppiert.
    Den anschließenden Raum schien Matt als Bibliothek und als Büro zu nutzen. Hohe Regale bedeckten die Wände, und vom Fenster aus hatte man einen wunderschönen Blick auf die Innenstadt Bostons.
    Wahrscheinlich hält er sich meistens hier auf, dachte Lauren und sah sich neugierig um. Der große Schreibtisch war mit einer Unmenge von Papieren und Akten bedeckt. Ein Laptop stand aufgeklappt in der Mitte. Von allen Räumen, die sie bisher gesehen hatte, wirkte dieser als einziger bewohnt.
    Schließlich kamen sie in einen langen Flur, der mit einem Orientteppich ausgelegt war. „Hier geht es zu den Schlafräumen und Bädern“, meinte Matthew. „Vor ein paar Jahren hätte ich auch noch die Wohnung unter mir kaufen können, dann hätte man etwas Zweistöckiges daraus machen können, mit einem Gästetrakt im unteren Stockwerk. Aber das Apartment ist auch so schon viel zu groß für einen Junggesellen.“
    „Das stimmt.“
    Von der Einrichtung her war klar, dass hier ein Mann wohnte und dass die Wohnung von einem Innenarchitekten gestaltet worden war. Wahrscheinlich war alles wahnsinnig teuer gewesen, und dennoch fehlte irgendetwas. Lauren runzelte kurz die Stirn, dann wusste sie, was es war.
    Alles wirkte perfekt, aber steril und ohne Wärme. Keine Fotos an den Wänden, keine Souvenirs von irgendwelchen schönen Reisen, nichts, was darauf schließen ließ, was der Bewohner dieser Wohnung in seiner Freizeit am liebsten tat.
    Kurzum, Matthew Whittaker blieb ein Rätsel.
    „Allerdings könnte man durchaus noch das ein oder andere daran verändern“, sagte Lauren langsam.
    „Woran?“
    „An deinem Apartment.“
    „Wieso?“ Er sah sich um. „Was ist denn daran verkehrt? Mich hat ein Experte beraten.“
    „Eben.“
    „Das war nicht gerade billig.“
    „… und strahlt nichts aus, keine Wärme, keine Gemütlichkeit. Die Wohnung hat keine Atmosphäre, keine Persönlichkeit. Hier könnte auch jemand anderes wohnen.“
    Er sah sie empört an. „Die Innenarchitektin war mir von meiner Schwägerin empfohlen worden. Ich finde, sie hat ihre Sache gut gemacht. Meine persönlichen Sachen sind allerdings immer noch in Kisten verstaut.“
    „Aha. Und wann war die Wohnung fertig?“
    Er zögerte. „Das weiß ich nicht mehr genau. Ich bin viel unterwegs und nutze die Wohnung nur selten.“
    „Wenn du keine Zeit hast, in deinem Apartment zu wohnen, wirst du nie Zeit haben, dich mit einer Frau zu verabreden.“
    Wieder wollte er empört hochfahren, doch sie schnitt ihm das Wort ab.
    „Mittwoch ist übrigens der letzte Tag.“
    „Der letzte Tag für was?“
    „Wenn du dich mit einer Frau zum Wochenende verabreden willst, darf es nicht später als Mittwoch sein.“ Sie wusste genau, dass sie sich wie eine strenge Lehrerin anhörte. Aber nur so konnte sie die Erregung unterdrücken, die sie in seiner Gegenwart empfand und die ihr Herz schneller schlagen ließ.
    „Verstanden“, sagte er trocken. „Irgendwie habe ich das seltsame Gefühl, ich sollte mir Notizen machen.“
    „Das ist vielleicht keine schlechte Idee. Und dass du viel auf Reisen bist, wäre sicher eine gute Erklärung, falls du noch irgendeine andere Bleibe hast, wo du dich zu Hause fühlst, und nicht nur … dies.“ Sie wies mit einer ausholenden Geste um sich.
    Er hob fragend die Augenbrauen.
    „Ich habe nicht die Absicht, dein Apartment neu einzurichten“, sagte sie schnell.
    „Da bin ich aber erleichtert.“
    „Aber ich würde dir vorschlagen, ein paar persönliche Sachen zu verteilen, damit eine Frau sich wenigstens in etwa ein Bild von dir machen kann. Vielleicht ein paar Fotos. Sicher finden wir ein paar Rahmen, die zu dem sonstigen Dekor passen.“
    Sie würde sich von ihm nicht einschüchtern lassen, das sagte sie sich immer wieder. Schließlich hatte sie reichlich Erfahrung mit imponierenden
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