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Ein Dämon zuviel

Ein Dämon zuviel

Titel: Ein Dämon zuviel
Autoren: Robert Asprin
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mit Waffen oder mit der Magik beherrschen, niemals aber beides ...«
    »Und wie kommt es?«
    »Zwei Gründe liegen schon einmal klar auf der Hand. Erstens ist es eine Frage der Gewohnheit. Reflexe. Man reagiert auf die Weise, auf die man trainiert ist. Wenn man dich an den Waffen ausgebildet hat, so greifst du im Falle einer Krise zur Waffe. Bist du in Magik ausgebildet, so reagierst du mit Mitteln der Magik. Das Problem besteht nun darin: wenn du beides kannst, so wirst du zögern und versuchen, zu einer Meinung zu gelangen, welches denn einzusetzen wäre, und wirst derweil fertiggemacht. Um diese Schwierigkeit zu umgehen, hat Garkin dich nur in Magik ausgebildet. Wahrscheinlich hat er selbst auch nichts anderes gekonnt.«
    Ich dachte darüber nach.
    »Das klingt plausibel. Und der andere Grund?«
    Er grinste mich an.
    »Die Lernkurve. Wenn die Lebenserwartung, die du mir von dieser Welt angegeben hast, annähernd stimmt, und wenn du ein Beispiel dafür bist, wie schnell die Leute hier lernen, dann habt ihr nur die Zeit, eines von beiden zu erlernen.«
    »Ich glaube, die erste Interpretation gefällt mir besser.«
    Er kicherte in sich hinein und machte sich wieder daran, sein Schwert zu schleifen.
    »He, Kerlchen. Wirf mir doch mal ein Stück Holz zu!«
    Ich lächelte vor mich hin und sah mich um. Etwa dreißig Meter entfernt lag ein kleiner Reisigast. Ich streckte einen Finger aus, da flog er auch schon los, schwebte leichthin über die Lichtung und schaukelte vor Aahz in der Luft.
    »Nicht schlecht, Kerlchen!« gab er zu. Dann blitzte sein Schwert auf und zerteilte den Ast in zwei Teile, die zu Boden fielen. Er hob eines der Stücke auf und besah sich den Schnitt.
    »Hm ... jetzt besteht wohl wieder Hoffnung für dieses Schwert. Warum hast du sie fallen lassen?«
    Die letzte Frage galt mir.
    »Ich weiß nicht. Wahrscheinlich bin ich erschrocken, als du das Schwert geschwungen hast.«
    »Tatsächlich?«
    Plötzlich warf er einen Stock nach mir. Ich schrie auf und versuchte mich wegzuducken, er traf mich jedoch schmerzhaft an der Schulter.
    "»He! Was stellte denn das dar?«
    »Nenn es eine praktische Lektion. Du weißt, daß du den Stock beherrschen kannst, weil du das gerade getan hast, als du ihn zu mir schweben ließest. Warum hast du dich also geduckt? Warum hast du ihn nicht mit deiner Magik gestoppt?«
    »Ich glaube, auf die Idee wäre ich nie gekommen. Du hast mir nicht viel Zeit zum Nachdenken gelassen.«
    »Gut. Dann denk jetzt nach! Diesmal weißt du, daß er kommt.«
    Es klappte wieder nicht.
    »Sag mal, Aahz, wenn du mir wirklich etwas Selbstvertrauen einflößen willst, wieso ziehst du mir dann jedesmal die Beine weg, wenn ich irgendwo Fuß fassen will?«
    »Selbstvertrauen ist etwas Wunderbares, Kind, aber nur, wenn es berechtigt ist. Eines Tages wird unser beider Leben von deinen Fähigkeiten abhängen, und es würde übel für uns ausgehen, wenn du dich die ganze Zeit überschätzt hättest. Jetzt wollen wir uns an die Arbeit machen.«
    »Hm ... haben wir denn die Zeit dazu?«
    »Immer mit der Ruhe, Kind. Imps sind zwar zäh, aber auf Reisen kommen sie nur langsam voran.«
    Unsere Strategie beim Verlassen der Hütte war einfach gewesen. Da wir nicht wußten, in welche Richtung unsere Wanderung gehen sollte, wollten wir den Kraftlinien der Welt folgen, bis wir entweder Isstvan fänden oder auf einen anderen Zauberer stoßen würden, der in der Lage wäre, uns zu ihm zu führen.
    Kraftlinien, so erklärte mir Aahz, sind jene Pfade der Welt, entlang denen die Energien am ungehindertsten strömen ... In vieler Hinsicht sind sie sogenannte Magnetfeldern ähnlich. Was immer das nun wieder ist! Nach Aahz' Theorie hatte man Garkin gefunden, indem man diesen Kraftlinien nachgegangen war. Demnach war es logisch, daß wir Isstvan auf die gleiche Weise ausfindig machen konnten.
    »Wie lange glaubst du«, fragte mich Aahz, »wirst du dazu brauchen, genug Magik zu erlernen, um einer Bande von Impmördern standzuhalten, die mit Waffen anderer Dimensionen ausgerüstet sind?«
    »Fangen wir an!« forderte ich ihn entschlossen auf.
    Er sah sich um und deutete auf einen knorrigen Obstbaum, dessen Früchte der Windschlag weit über die Lichtung verteilt hatte.
    »Gut. Hör zu, was ich von dir will. Starr den Himmel an oder betrachte deinen Nabel oder sonst etwas. Wenn ich dir dann zurufe, benutze deine Stärke, um eine der Früchte zu packen und sie mir zuzuwerfen.«
    Ich weiß nicht, wie viele Stunden wir mit dieser
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