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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung
Autoren: Robert Asprin
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gar nicht über das Spiel heute abend reden. Ich hatte eigentlich darauf gehofft, daß du uns ein bißchen mehr Informationen über das andere Spiel geben könntest ... du weißt schon, als ich Markie gewann?«
    Der Täufler musterte nervös die finsteren Mienen. »Ich ... ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Dann will ich es dir leichter machen. Im Augenblick meine ich, daß das Spiel getürkt war. Anders hättest du nicht im voraus wissen können, was für ein miserabler Drachenpokerspieler ich bin. Irgendwie hast du mir die Karten so gegeben, daß ich hoch gewann, hoch genug, um Markie miteinzuschließen. Ich bin nur neugierig, wie du es tun konntest, ohne die Magik- oder Telepathieschirme auszulösen.«
    Der Giek schien auf seinem Stuhl ein Stück zusammenzuschrumpfen. Als er sprach, war seine Stimme so leise, daß wir ihn kaum verstehen konnten.
    »Gezinkte Karten«, sagte er.
    Der Raum explodierte.
    »GEZINKTE KARTEN??«
    »Aber wie ...«
    »Ist das nicht ...«
    Mit einem Wink gebot ich Schweigen.
    »Das leuchtet ein. Denkt doch einmal darüber nach«, wies ich sie an. »Denkt besonders einmal an unsere Reise nach Limbo. Erinnert ihr euch daran, wie schwierig es war, uns zu verkleiden, ohne Magik zu verwenden? Im Bazar gewöhnen sich die Leute so sehr daran, alles nur auf magische Weise zu erledigen, daß sie vergessen, daß es auch nichtmagische Möglichkeiten gibt, um das gleiche zu bewirken ... beispielsweise falsche Barte oder gezinkte Karten.«
    Der Giek war wieder aufgesprungen.
    »Das kannst du mir nicht vorwerfen! Schön, hat mich also jemand dafür bezahlt, um dafür zu sorgen, daß das Spiel zu deinen Gunsten verläuft. Mann, ich hätte eigentlich gedacht, daß du glücklich darüber wärst. Du hast doch gewonnen, nicht wahr? Worüber regst du dich dann auf?«
    »Ich wette, wenn ich mir richtig Mühe gäbe, würde mir schon etwas einfallen.«
    »Hör mal, wenn du Genugtuung willst, die hast schon. Ich habe heute nacht einen ganzen Batzen verloren, den ich gegen dich gesetzt hatte. Blut willst du haben? Ich blute schon!«
    Nun schwitzte der Täufler sichtlich. Andererseits war er in meiner Gegenwart aus irgendeinem unerfindlichen Grund schon immer ein bißchen nervös gewesen.
    »Ganz ruhig, Giek. Ich werde dir nicht weh tun. Im Gegenteil, ich werde dir helfen ... so wie du mir geholfen hast.«
    »Ach ja?« fragte er mißtrauisch.
    »Du sagst, du bist knapp bei Kasse, schön, dann kümmern wir uns eben darum.«
    »Was!!??« brüllte Aahz, doch Tanda knuffte ihn in die Rippen und er ergab sich einem mißmutigen Schweigen.
    »Bunny?«
    »Ja, Skeeve?«
    »Ich möchte, daß du morgen früh gleich als erstes rüber zum Gleiche Chancen gehst. Geh die Bücher durch, mach Inventur und setze einen fairen Preis für das Etablissement fest.«
    Der Giek zuckte zusammen.
    »Meinen Club? Aber ich ...«
    »... und dann stellst du einen Vertrag auf, mit dem wir ihn vom Giek übernehmen ... zum halben errechneten Preis.«
    »WAS!!??« kreischte der Täufler, seine Furcht vergessend. »Warum sollte ich meinen Club verkaufen, noch dazu für ...« ,
    »Mehr, als er wert sein wird, wenn es sich herumspricht, daß du manipulierte Spiele abhältst?« beendete ich den Satz für ihn. »Weil du ein kluger Geschäftsmann bist, Giek. Außerdem brauchst du das Geld. Stimmt's?«
    Der Giek schluckte schwer, dann fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen, bevor er antwortete. »Stimmt.«
    »Wie war das, Giek?« Aahz hatte die Stirn in Falten gelegt. »Ich glaube, ich habe dich nicht ganz verstanden.«
    »Ich aber«, sagte ich bestimmt. »Nun, wir wollen dich nicht weiter aufhalten, Giek. Ich weiß, daß du jetzt gern in deinen Club zurückkehren möchtest, um dort ein bißchen sauberzumachen, sonst sinkt unser Schätzwert.«
    Der Täufler wollte wütend etwas erwidern, doch dann besann er sich eines Besseren und schlich sich in die Nacht hinaus.
    »Glaubst du, daß wir damit die Schadenskosten wieder hereinbekommen, Partner?« fragte ich unschuldig.
    »Skeeve, manchmal versetzt du mich in Erstaunen«, sagte Aahz und hob salutierend den Wein. »Wenn jetzt keine weiteren Überraschungen mehr kommen sollten, bin ich für unsere Feier bereit.«
    Es war zwar sehr verlockend, doch war ich andererseits schon in Fahrt und wollte den Augenblick nicht entschwinden lassen.
    »Da ist doch noch eine Sache«, verkündete ich. »Nun, da wir uns um die Axt und das Kind gekümmert haben, sollten wir uns dem Hauptproblem widmen, das sich nun stellt;
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