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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung
Autoren: Robert Asprin
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Gold und wollte gerade auf Tour gehen, als ich die Einladung bekam, an einer der Drachenpokerpartien des Gieks in seinem Club teilzunehmen, im Gleiche Chancen.
    Wie gesagt, weiß ich überhaupt nichts über Drachenpoker mit Ausnahme der Tatsache, daß man gegen Ende einer Runde fünf Karten mit dem Gesicht nach oben und vier Karten mit dem Gesicht nach unten hält. Jedesmal, wenn ich meinen Partner Aahz dazu bewegen wollte, mir mehr über dieses Spiel beizubringen, hatte er mir einen Vortrag darüber gehalten, daß man »nur Spiele spielen sollte, die man auch kennt« und daß ich »nicht auch noch Ausschau nach Ärger« halten solle. Da ich jedoch ohnehin schon nach Ärger Ausschau hielt, war die Möglichkeit, sowohl meinen beiden Leibwächtern als auch meinem Partner auf diese Weise eins auszuwischen, allzu verlockend. Ich meine, ich dachte mir, daß ich schlimmstenfalls ein paar tausend in Gold verlieren könnte, sonst nichts.
    »Ihr habt alle eine Sache übersehen. Das ist jetzt die dreiundvierzigste Runde, und Skeeve sitzt auf seinem Stuhl mit dem Gesicht nach Norden!«
    Ich nahm das Stöhnen und die Ausdrücke des Angewidertseins, die ich hier wohl besser nicht wiedergebe, als Hinweis und sackte den Topf ein.
    »Hör mal, Giek«, sagte Grunk, und seine roten Augen glitzerten mich unter halbgesenkten Lidern an. »Bist du sicher, daß dieser Bursche Skeeve hier keine Magik verwendet?«
    »Garantiert nicht«, erwiderte der Täufler, der gerade die Karten einsammelte und für die nächste Runde mischte. »Alle Spiele hier im Gleiche Chancen, bei denen ich Gastgeber bin, werden auf Magik und Telepathie überwacht.«
    »Na ja, normalerweise spiele ich ja mit Magikern nicht Karten, und ich habe gehört, daß Skeeve in dieser Hinsicht verdammt gut sein soll. Vielleicht ist er ja so gut, daß du ihm einfach nicht auf die Schliche kommst.«
    Langsam wurde ich ein bißchen nervös. Ich meine, ich benutze doch gar keine Magik ... und selbst wenn ich es getan hätte, hätte ich immer noch nicht gewußt, wie ich ein Kartenspiel manipulieren sollte. Das Problem bestand darin, daß Grunk so aussah, als wäre er durchaus dazu in der Lage, mir die Arme abzureißen, wenn er zu dem Glauben gelangen sollte, daß ich betrog. Ich zermarterte mir mein Gehirn darüber, wie ich ihn irgendwie vom Gegenteil überzeugen konnte, ohne zugleich allen am Tisch zu offenbaren, wie wenig ich eigentlich von Magik verstand.
    »Immer mit der Ruhe, Grunk. Skeeve ist ein guter Spieler, das ist alles. Nur weil er gewinnt, heißt das noch lange nicht, daß er betrügt.« Pidge versuchte mir beizustehen. Er war der einzige Spieler außer mir, der ebenfalls von menschlicher Herkunft war. Ich warf ihm ein dankbares Lächeln zu.
    »Ich habe nichts dagegen, wenn jemand gewinnt«, verteidigte Grunk sich murrend, »aber der Kerl gewinnt schon die ganze Nacht.«
    »Ich habe um einiges mehr verloren als du«, warf Pidge ein, »und jammere auch nicht. Ich sage es dir, Skeeve ist einfach gut. Ich habe schon mit dem Kind gespielt, ich sollte es wohl wissen.«
    »Mit dem Kind? Gegen den hast du gespielt?« Grunk war sichtlich beeindruckt.
    »Ja, und er hat mir die Hosen ausgezogen«, gab Pidge schiefmäulig zu. »Ich würde allerdings sagen, daß Skeeve gut genug wäre, um ihm eine Menge Spaß für sein Geld zu bieten.«
    »Meine Herren? Sind wir hier, um uns zu unterhalten oder um Karten zu spielen?« unterbrach der Giek und klopfte dabei vielsagend auf das Spiel.
    »Ich höre auf«, sagte Pidge und erhob sich. »Ich weiß schon, wenn die anderen eine Nummer zu groß für mich sind — auch wenn ich erst am Boden liegen muß, bevor ich es zugebe. Steht mein Kredit noch bei dir, Giek?«
    »Bei mir schon, wenn niemand etwas dagegen einwendet.«
    Grunk ließ die Faust auf den Tisch krachen, worauf einige meiner Chipsstapel umfielen.
    »Was für ein Kredit?« wollte er wissen. »Ich dachte, das hier wäre ein reines Bargeldspiel! Niemand hat etwas von Wechseln gesagt.«
    »Pidge ist eine Ausnahme«, erklärte der Giek. »Er hat seine Spielschulden bisher immer beglichen. Außerdem brauchst du dir da gar keine Sorgen zu machen, Grunk. Du kriegst doch nicht einmal dein eigenes Geld mehr zurück.«
    »Schon. Aber ich habe es beim Spiel gegen jemanden verloren, der Wechsel setzt anstatt Bargeld. Ich finde ...«
    »Ich werde für seine Schuld haften«, sagte ich großspurig. »Damit ist es eine Sache zwischen ihm und mir, es ist also kein anderer am Tisch beteiligt. In
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