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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung
Autoren: Robert Asprin
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Entsetzen herumzudrehen.
    »Giek, wir haben eigentlich über ein Stück Papier geredet. Du weißt doch, >Wechsel< und so weiter? Ein Pfand! Wer läßt denn ein kleines Mädchen als Pfand zurück?«
    »Pidge. Hat er immer getan. Komm schon, Skeeve. Du kennst mich doch. Würde ich irgend jemandem Kredit auf ein Stück Papier gewähren? Ich gebe Pidge Kredit auf Markie, weil ich weiß, daß er zurückkommen wird, um sie wieder auszulösen.«
    »Richtig. Du gibst ihm Kredit. Ich handle nicht mit kleinen Mädchen, Giek.«
    »Doch, jetzt schon«, lächelte er. »Alle am Tisch haben gehört, wie du es gesagt hast. Ich gebe zu, daß ich selbst auch ein wenig erstaunt war ...«
    »... aber nicht erstaunt genug, um mich zu warnen, was ich da gerade kaufte. Vielen Dank, Giek, alter Freund. Ich werde versuchen, mich daran zu erinnern, dir den Gefallen eines Tages zurückzuzahlen.«
    Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen sein sollte: Letzteres war eine offene Drohung. Wie bereits bemerkt wurde, hatte ich im Bazar schon einen ganz hübschen Ruf als Magiker, und ich glaubte eigentlich nicht, daß der Giek mich allzu gern zum Feind haben wollte.
    Sicher, es war ein ziemlich mieser Trick, aber ich wurde langsam verzweifelt.
    »Hoppla! Ganz langsam«, sagte der Täufler schnell. »Kein Grund sich aufzuregen. Wenn du sie nicht haben willst, dann gebe ich dir Bargeld, um das Pfand auszulösen, und behalte sie selbst ...«
    »Schon besser.«
    »... zu den üblichen Bedingungen, natürlich.«
    Ich wußte, daß ich gerade reingelegt wurde. Wirklich, ich wußte es. Aber ich mußte trotzdem fragen.
    »Zu welchen Bedingungen?«
    »Wenn Pidge sie nicht in zwei Wochen wieder einlöst, dann verkaufe ich sie als Sklavin, und zwar zu einem Preis, der die Verluste ihres Vaters abdeckt.«
    Schach und matt.
    Ich musterte Markie. Sie hielt noch immer die Hand des Gieks fest und hörte ernst zu, während »wir über ihr Schicksal stritten. Als sich unsere Blicke trafen, sprach sie die ersten Worte seit Betreten des Raums.
    »Wirst du mein neuer Papi sein?«
    Ich schluckte schwer.
    »Nein, ich bin nicht dein Papi, Markie. Ich bin nur ...«
    »Ach, ich weiß schon. Es ist ja nur, daß mein richtiger Papi jedesmal, wenn er mich bei jemandem läßt, sagt, daß der für eine Weile so tun würde, als wäre er mein Papi. Ich soll auf ihn hören und tun, was er sagt, als wäre er mein richtiger Papi, bis mein richtiger Papi kommt, um mich zu holen. Ich wollte nur wissen, ob du jetzt so tun wirst, als wärst du mein Papi?«
    »Ääääh ...«
    .»Ich hoffe es. Du bist nett. Nicht wie manche von den Kerlen, bei denen er mich schon zurückgelassen hat. Wirst du mein neuer Papi sein?«
    Mit diesen Worten griff sie nach meiner Hand. Ein leises Prickeln durchlief mich wie ein Herbstschauer. Sie war so verletzlich, so vertrauensselig. Ich war sehr lange allein gewesen, erst ohne alle Partner, dann als Lehrling bei Garkin und schließlich Bundesgenosse von Aahz. Die ganze Zeit hatte ich niemals wirkliche Verantwortung für einen anderen tragen müssen. Es war ein komisches Gefühl, schreckenerregend und wärmend zugleich.
    Ich riß den Blick von ihr und funkelte wieder den Giek böse an.
    »Die Sklaverei ist hier im Bazar verboten.«
    Der Täufler zuckte die Schultern. »Es gibt auch noch andere Dimensionen. Tatsächlich habe ich schon seit einigen Jahren ein gutes Angebot für sie. Deshalb bin ich ja auch immer bereit, sie in Zahlung zu nehmen. Ich könnte damit genug einnehmen, um die Spielschuld abzulösen und das Essen, das sie im Laufe der Jahre verbraucht hat, und es bliebe immer noch ein ordentlicher Gewinn übrig.«
    »Das ist so_ziemlich das Niederträchtigste ...«
    »He! Ich heiße >Giek< und nicht >Rotes Kreuz    Seit ich mit der Magik begonnen hatte, hatte ich nie mehr jemanden verprügelt, doch jetzt geriet ich schwer in Versuchung, diesen Rekord wenigstens dieses eine Mal zu brechen. Statt dessen wandte ich mich jedoch an das kleine Mädchen.
    »Hol deine Sachen, Markie. Papi bringt dich zu deinem neuen Zuhause.«
    Mein Partner und ich hatten im Augenblick unser Basislager im Bazar von Tauf, der Heimatdimension der Täufler. Täufler sind angeblich die gewitztesten Kaufleute, Händler und Feilscher aller bekannter Dimensionen. Möglicherweise haben Sie von ihnen in Ihrer eigenen Heimatdimension in verschiedenen Märchen
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