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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung
Autoren: Robert Asprin
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gehört. Ihr Ruf lebt sogar noch in jenen Dimensionen weiter, in denen sie schon seit langem keinen Handel mehr treiben.
    Der Bazar ist das Prunkstück von Tauf. Tatsächlich habe ich noch nie einen Teil von Tauf gesehen, der nicht zum Bazar gehört hätte. Hier treffen sich die Täufler, um miteinander Handel zu treiben, die ausgesuchtesten Magiken und Wunder aus allen Dimensionen zu kaufen und zu verkaufen. Das ist eine Rund-um-die-Uhr-Angelegenheit, über den ganzen Horizont ausgedehnt, von Zelten, Geschäften und ausgebreiteten Ausstelldecken, wo Sie alles kaufen können, was Ihre Vorstellungskraft Ihnen eingibt, sowie einen Haufen Dinge, von denen Sie nicht einmal im Traum geglaubt hätten, daß sie existieren ... natürlich zum entsprechenden Preis. Viele Erfinder und Religionsführer haben ihre ganze Karriere auf Gegenständen aufgebaut, die sie bei einer einzigen Reise zum Bazar erstanden hatten. Es bedarf wohl keiner gesonderten Erwähnung, daß der Bazar dem durchschnittlichen Budget den Todesstoß verpaßt ... selbst wenn sein Besitzer eine überdurchschnittliche Unempfindlichkeit gegenüber Kaufgelüsten besitzt.
    Normalerweise genieße ich es, durch die Stände zu schlendern, doch heute abend, mit Markie an meiner Seite, war ich allzu sehr abgelenkt, um mich auf die ausgestellten Waren konzentrieren zu können. Mir fiel ein, daß der Bazar zwar für Erwachsene eine Menge Spaß bot, daß er aber kein Ort war, um dort ein Kind auf zuziehen.
    »Wohnen wir allein oder hast du eine Freundin?«
    Markie hielt sich an meiner Hand fest, während wir durch den Bazar schritten. Die Wunder der Stände und Läden, die Magik verkauften, umgaben uns, doch sie bemerkte sie nicht und begann statt dessen, mich mit Fragen zu bombardieren und an meinen Lippen zu hängen.
    »Nein, und zwar was beide Fragen angeht. Tanda wohnt mit mir zusammen, aber sie ist nicht meine Freundin. Sie ist eine selbständige Mörderin, die mir gelegentlich bei bestimmten Aufgaben aushilft. Und dann ist da noch Chumly, ihr Bruder. Das ist ein Trott, der unter dem Namen Krach arbeitet. Sie werden dir gefallen. Sie sind nett ... In mancherlei Hinsicht sind sie viel netter als ich.«
    Markie kaute auf ihrer Lippe herum und runzelte die Stirn. »Ich hoffe, du hast recht. Ich habe festgestellt, daß ganz viele nette Leute keine kleinen Kinder mögen.«
    »Keine Bange«, sagte ich mit größerer Zuversicht, als ich eigentlich empfand. »Aber ich bin noch nicht fertig. Da sind nämlich auch noch Guido und Nunzio, meine Leibwächter. Die mögen vielleicht manchmal ein bißchen knurrig wirken, aber laß dich nicht von ihnen einschüchtern. Die tun nur so zäh, weil es zu ihrem Job gehört.«
    »Ooooh! Ich habe noch nie einen Papi gehabt, der Leibwächter besaß.«
    »Das ist noch nicht alles. Wir haben noch Butterblume, das ist ein Schlachteneinhorn, und Gliep, mein eigener Hausdrache.«
    »Och, Drachen haben viele Leute. Die Leibwächter finde ich schon beeindruckender.«
    Ihre Antwort schockierte mich ein bißchen. Ich hatte immer gedacht, daß es etwas ziemlich Einzigartiges sei, einen Drachen zu besitzen. Ich meine, ich kannte ja sonst niemanden, der einen Drachen hatte.
    Andererseits kannte ich auch niemanden, der von Leibwächtern beschützt wurde.
    »Mal sehen«, sagte Markie gerade. »Da ist also Tanda, Chumly, Guido, Nunzio, Butterblume und Gliep. Sind das alle?«
    »Na ja, da ist auch noch Massha. Sie ist mein Lehrling.«
    »Massha. Das ist ein hübscher Name.«
    Nun kann man meinen Lehrling zwar mit vielerlei Ausdrücken beschreiben, doch das Wort »hübsch« gehört leider nicht dazu. Massha ist riesig, sowohl in der Länge als auch in der Breite. Es gibt hochgewachsene Leute, denen es immer noch gelingt, attraktiv auszusehen, aber mein Lehrling gehört nicht zu ihnen. Sie neigt dazu, sich Kleidung in Farben umzuhängen, die grundsätzlich mit ihrem grellorangefarbenem Haar in himmelschreiendem Kontrast stehen.
    Außerdem trägt sie genug Schmuck am Leib, um damit drei Juweliergeschäfte auszurüsten. Tatsächlich war sie neulich im Bazar beinahe in eine Prügelei verwickelt worden, weil ein kurzsichtiger Kunde sie mit einem Ausstellungszelt verwechselt hatte. »Aaahh ... die mußt du einfach kennenlernen.
    Aber du hast recht. Massha ist ein hübscher Name.« »He, bei dir wohnen aber viele Leute.«
    »Nun ... äh ... da ist noch jemand.«
    »Wer denn?«
    »Er heißt Aahz. Das ist mein Partner.«
    »Ist der auch nett?«
    Ich war hin- und
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