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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung
Autoren: Robert Asprin
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daß er es schon herausgebrüllt hätte. Du hast großartige Arbeit geleistet, Bunny.«
    »He! Danke, Skeeve!«
    »Und wenn jetzt jemand vielleicht so nett wäre, den Wein zu holen, mir ist nämlich nach Feiern zumute.«
    »Boß, dir ist natürlich klar, daß eine Menge Leute jetzt wissen, daß du verdammt viel Bargeld zur Hand hast«, ermahnte mich Guido und kam näher. »Sobald Nunzio zurück ist, werden wir uns mal ein bißchen um die Sicherheit hier kümmern, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Wo ist Nunzio überhaupt?« fragte Massha, um sich blickend.
    »Der kommt gleich wieder«, lächelte ich. »Ich habe ihn nach dem Spiel auf eine kleine Besorgung geschickt.«
    »Na, denn mal Prost, auf dich, Skeeve!« rief Chumly, seinen Pokal hebend. »Nach all den Sorgen, die wir uns gemacht haben, wie dein Ruf den Wettkampf mit dem Kind überstehen würde, muß ich sagen, daß du jetzt weitaus besser dastehst als vorher.«
    »Allerdings«, kicherte seine Schwester. »Ich frage mich, was die Axt wohl davon hält.«
    Das war das Stichwort, auf das ich gewartet hatte. Ich nahm einen tiefen Atemzug und einen noch tieferen Schluck Wein, um schließlich meine gelassenste Miene zur Schau zu stellen.
    »Wozu das Spekulieren, Tanda? Warum nicht direkt fragen?«
    »Wie war das, Skeeve?«
    »Ich sagte, warum die Axt nicht direkt fragen? Schließlich ist sie hier unter uns im Zimmer.«
    Die fröhliche Stimmung verflüchtigte sich im Nu, als alle mich anstarrten.
    »Partner«, murmelte Aahz, »ich dachte, wir hätten die Sache in dem Gespräch mit Don Bruce bereits erledigt.«
    Ich winkte ab.
    »Wenn ich ehrlich bin, bin ich selbst ein bißchen neugierig zu erfahren, was die Axt davon hält. Warum erzählst du es uns nicht... Markie?«
    Als sich alle Blicke auf sie richteten, krümmte mein Schützling sich zusammen.
    »Aber, Papi ... ich bin doch nicht ... du ... ach, herrje! Du hast es also herausbekommen, wie?«
    »Ja.« Ich nickte, empfand dabei aber nicht das leiseste Triumphgefühl.
    Sie seufzte schwer. »Na schön. Ich wollte sowieso das Handtuch schmeißen. Ich hatte nur gehofft, daß ich noch rechtzeitig den Rückzug antreten könnte, bevor meine Tarnung aufflog. Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich jetzt gerne auch einen Schluck Wein trinken.«
    »Bedien dich.«
    »MARKIE?!?«
    Aahz hatte sich inzwischen hinreichend erholt, um Geräusche von sich geben zu können. Natürlich ist das bei ihm ein Reflex. Die anderen arbeiteten noch daran.
    »Laß dich nicht von dem Kleinen-Mädchen-Aussehen täuschen, Aahz«, meinte sie und zwinkerte ihm zu. »In meiner Dimension sind die Leute klein und weich. In der richtigen Kleidung ist es nicht schwierig, jünger zu erscheinen, als man wirklich ist ... sehr viel jünger.« *
    »Aber ... aber ...«
    »Denk doch mal einen Augenblick darüber nach, Aahz«, warf ich ein. »Wir hatten schon am allerersten Tag sämtliche Hinweise in der Hand. Kinder, vor allem kleine Mädchen, bringen einen bestenfalls in Verlegenheit, schlimmstenfalls bedeuten sie einen Haufen Ärger. Der Trick ist, daß man erwartet, daß sie Ärger machen, so daß man gar nicht erst auf den Gedanken kommt, daß das, was sie tun, möglicherweise absichtlich und geplant geschieht.«
    Ich machte eine Pause, um einen Schluck Wein zu mir zu nehmen, und ausnahmsweise unterbrach mich niemand mit Fragen.
    »Wenn wir die Sache einmal im nachhinein betrachten, so hängen die meisten unserer Probleme direkt oder indirekt mit Markie zusammen. Sie ist damit herausgeplatzt, daß Bunny in meinem Bett lag, um Tanda zu ärgern, und als das nicht funktioniert hat, hat sie ein paar Sticheleien darüber angebracht, daß sie hier umsonst lebe, was sie zu der Überlegung bewegte, auszuziehen ... genau wie sie absichtlich dafür sorgte, daß Massha mitten in ihrer Magiklektion schlecht aussah, und zwar aus dem gleichen Grund — um sie nämlich dazu zu bringen, fortzugehen.«
    »Hat ja auch fast geklappt«, bemerkte mein Lehrling nachdenklich.
    »Die Geschichte im Bazar war auch kein Unfall«, fuhr ich fort. »Sie brauchte nur auf die richtige Gelegenheit zu warten, um so zu tun, als würde sie wütend werden, damit wir nicht den Verdacht hegten, daß sie alles absichtlich in die Luft jagte. Falls ihr euch daran erinnert, sie hat sogar versucht, mich davon zu überzeugen, daß ich eigentlich gar keine Drachenpokerlektionen nötig hätte.«
    »Natürlich«, warf Markie ein, »ist das nicht einfach, wenn die anderen Leute einen für ein Kind
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