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Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein
Autoren: Robert Asprin
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hast es getan, und ich meine, es wird Zeit, daß ich es auch tue. Deshalb werde ich auch bleiben.«
    »Aber du brauchst doch überhaupt nicht ... was?«
    Das Gesicht meines Ausbilders verzog sich zu einem seiner breiten Grinsen.
    »In diesem Fall sieht die Wirklichkeit, der ich mich gestellt habe, so aus, daß ich, seit ich dich als Lehrling angenommen habe, mehr Spaß gehabt habe als vorher in Jahrhunderten. Ich weiß ja nicht so recht, was dir als nächstes widerfahren wird, aber ich möchte es nicht um alles Gold auf Tauf verpassen, dabei zu sein.«
    »Das ist ja großartig!«
    »... natürlich kann ich dir immer noch eine Menge beibringen, so wie ich auch von dir noch eine Menge lernen kann.«
    »Von mir?«
    Ich blinzelte verständnislos.
    »Hm, ja. Ich lerne schon eine ganze Weile von dir, Junge. Ich habe mich bisher bloß nicht getraut, es zuzugeben. Du hast eine Art, mit Leuten umzugehen, die dir Respekt einbringt, selbst bei solchen, die dich nicht mögen. Das ist mir nicht immer gelungen. Viele Leute haben Angst vor mir, aber nicht jeder respektiert mich. Deshalb habe ich deine Methoden studiert, und deshalb habe ich auch vor, es weiterhin zu tun.«
    »Das ist ja ... hm ... interessant, Aahz. Aber warum erzählst du mir das ausgerechnet jetzt?«
    »Weil ich nur unter einer Bedingung hierbleiben werde: daß du aufwachst und die Tatsache akzeptierst, daß du in unserer Beziehung ein gleichwertiger Partner bist. Kein Gefasel mehr über einen Lehrlingsstatus oder so. Das geht mir zu sehr auf die Nerven.«
    »Hm, klar, Aahz ... ich ...«
    »Abgemacht?«
    »Abgemacht!«
    Feierlich reichten wir uns die Hände, und ich erinnerte mich daran, daß er mir diese schlichte Geste damals verweigert hatte, als er mich zum Lehrling nahm. Ein gleichberechtigter Partner!
    Juchhe!
    »Also, was war die zweite Sache?«
    »Hm, wie bitte?«
    »Wenn ich mich recht erinnere, hast du gesagt, daß dich ein paar Dinge stören. Was denn noch?«
    »Na ja ... dieses Haus.«
    »Was ist denn an diesem Haus verkehrt?« explodierte Aahz, der wieder behende in seine alten Verhaltensmuster geschlüpft war. »Es ist genug Platz da für uns und unsere Freunde und deine Leibwächter und für Butterblume und für Gliep und überhaupt für jeden, der hier vorbeikommen sollte.«
    »Das ist wahr.«
    »Darüber hinaus haben wir es umsonst bekommen. Das war ein gutes Geschäft.«
    »Sag das noch mal, Aahz.«
    »Ich sagte: Das war ein gutes ... oh!«
    »Mit den Täuflern, nicht wahr?«
    »Ach, komm schon, Skeeve! Es ist doch bloß ein Haus. Was sollte denn daran faul sein?«
    »Um deinen eigenen Ausdruck zu gebrauchen: >Der Verstand gerät ins Wanken.< Ich habe versucht, den Haken herauszufinden, und ich möchte, daß du mich anhörst und überprüfst, ob ich alles richtig und logisch beisammen habe.«
    »Na schön.«
    »Also. Täufler sind Experten des Dimensionsreisens. Wenn ich die Sache richtig verstehe, dann bringen sie diese Häuser, die innen größer sind als außen, dadurch zustande, daß sie die Dimensionen ein kleines bißchen verschieben. Das heißt, wenn wir die Dimensionen einmal numerieren würden und Tauf die Nummer eins bekäme, dann wäre unsere Tür in Dimension eins und der Rest des Hauses in Dimension eins komma vier oder so ähnlich.«
    »Hm, darüber habe ich wirklich noch nicht nachgedacht«, gestand Aahz. »Die Täufler sind ziemlich mundfaul, was diese Sache angeht. Aber es leuchtet durchaus ein, ja. Es wäre ein ziemlich hartes Spiel, nach außenhin den von Armut gestraften Ladenbesitzer zu mimen, wenn man gleich hinter sich einen solchen Bau hat. Wenn ich daran gedacht hätte, wäre mir auch klar geworden, daß ein Täufler ja auch einen geheimen Ort braucht, um seinen Reichtum zu verstecken.«
    »Man hat uns also im Prinzip eine eigene Dimension gegeben«, fuhr ich fort. »Eine unregistrierte Dimension ganz für uns allein. Und das sogar völlig umsonst.«
    »Das ist richtig«, nickte Aahz, aber nun hatte seine Stimme einen zweifelnden Unterton.
    »Was ich mich nun frage, ist, zu wievielen dieser abgetrennten Dimensionen die Täufler Zutritt haben und warum ausgerechnet diese hier leer steht. Was gibt es in dieser Dimension?«
    »Unser Haus?« fragte mein Ausbilder probehalber. »Und was noch?« drängte ich. »Mir ist aufgefallen, daß es keine Fenster hat. Was liegt hinter unserer Hintertür, daß die Täufler es so bereitwillig herausgerückt haben?«
    »Hintertür?«
    Ich zog den Wandteppich beiseite, um die Tür zu
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