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EIN CHEF ZUM VERLIEBEN?

EIN CHEF ZUM VERLIEBEN?

Titel: EIN CHEF ZUM VERLIEBEN?
Autoren: EMILIE ROSE
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der Praktika, die sie an der Ostküste absolviert hatte.
    Und dann hatte sie sich wie ein naives Schulmädchen unsterblich in ihn verliebt und es einfach nicht über sich gebracht, das Arbeitsverhältnis zu kündigen. Bis jetzt. Denn in der vergangenen Woche hatte er mit einer Blondine – wieder mal eine Blondine! – ein Stelldichein gehabt. Und ihr war klar geworden: Wenn er sie nicht einmal in der romantischen Atmosphäre von Schloss Montcalm als Frau wahrnahm – dann würde es nie geschehen.
    Schon viel zu lange hatte sie auf ihn gewartet und dafür auf ihre Karriere verzichtet. Jetzt musste sie unbedingt loslegen. Schluss mit dem Warten. Es musste endlich wieder vorwärtsgehen!
    Am liebsten wäre sie laut geworden, aber sie riss sich zusammen. „Das ist kein Aufstand, Max“, sagte sie ruhig. „Es geht um meine Karriere.“
    Eisig blickte er sie an. „Wenn du woanders in der Filmindustrie arbeiten willst, wirst du keine Karriere machen, das kann ich dir versichern.“
    Sie zuckte zusammen, fühlte sich verraten und betrogen. Max war bekannt dafür, knallhart zu sein, wenn es um seine Filme ging, aber ihr gegenüber hatte er sich noch nie so verhalten. „Nach allem, was ich für dich getan habe, würdest du dafür sorgen, dass ich woanders in der Branche keine Chance bekomme?“
    „Ohne mit der Wimper zu zucken. Denn wenn du jetzt gehst, haben wir keine Möglichkeit, den Film fertigzubekommen, bevor …“ Er vollendete den Satz nicht, sondern wandte sich um und betrachtete den Terminplan an der Wand.
    Ihm war anzusehen, wie aufgewühlt er war. Dana wusste, wie sehr er Lillian liebte und verehrte. Und die Gewissheit, dass sie bald sterben würde, belastete ihn schwer. Aber in einer Sache hatte er unrecht: Er konnte den Film durchaus auch ohne ihre Hilfe rechtzeitig fertigstellen.
    Sichtlich bemüht, sich zusammenzureißen, sah er sie an. Sein Blick war kalt. Schon oft hatte sie miterlebt, wie er aufsässige Crewmitglieder mit wenigen Worten fertigmachte. Jetzt drohte ihr dasselbe Schicksal.
    „Dana, ich lasse nicht zu, dass du mir den Zeitplan kaputt machst. Meine Großmutter will ihre Liebesgeschichte mit meinem Großvater auf der Leinwand sehen, solange sie noch lebt, und ich werde sie nicht enttäuschen. Ich werde alles, wirklich alles tun, um zu verhindern, dass du das Projekt sabotierst.“
    „Sabotieren?“ Sie konnte einfach nicht glauben, was er da sagte. Ihr war klar gewesen, dass er die Nachricht nicht gut aufnehmen würde – aber dass er ihr drohte? Als sie vor fünf Jahren anfing, für ihn zu arbeiten, stand er noch unter Schock, weil kurz zuvor seine Frau gestorben war. Sie hatte ihm fast alles abgenommen, bis er die tiefste Trauer überwunden hatte. Von da an war sie seine rechte Hand gewesen, stets und ständig zur Stelle.
    Und das sollte jetzt der Dank sein?
    In ihr brodelte es. Sie musste raus aus der Suite, bevor sie etwas sagte, was sie später bereuen würde.
    „Ich gehe jetzt wieder in mein Zimmer.“ Es hatte sie unglaubliche Energie gekostet, den Mut für dieses Gespräch zusammenzunehmen. Und jetzt war sie gescheitert, weil er sich wie ein Idiot aufführte. Sie musste nachdenken, eine neue Strategie entwickeln. Denn bleiben – das war ihr klar – konnte sie nicht.
    Entschlossen drehte sie sich um und verließ seine Suite. Er rief ihren Namen, aber sie blieb nicht stehen. Doch in ihr Zimmer konnte sie auch nicht gehen – dort würde sie sich eingesperrt fühlen. Schließlich eilte sie am Fahrstuhl vorbei, öffnete die Tür zum Notausgang und nahm mit energischen Schritten die Treppe. Sie verließ das Hotel durch den Nebeneingang, ging über den Parkplatz … ja, wohin? Egal. Irgendwohin. Nur weg von diesem egoistischen Mistkerl.
    „Dana“, hörte sie hinter sich seine Stimme. Sie erhöhte ihr Tempo, ohne auf ihn zu reagieren. „Dana, warte doch.“
    Als sie gerade um die Ecke biegen wollte, ergriff er ihren Ellenbogen, hielt sie fest und drehte sie zu sich herum. „Nur ein paar Monate noch. Lass uns erst den Film fertigstellen. Dann können wir über alles reden.“
    „Es gibt nichts mehr zu bereden, Max. Ich habe dich oft genug gebeten, mir einen besseren Job zu geben, mehr Verantwortung. Schließlich habe ich nicht meinen Abschluss an der Filmhochschule gemacht, um als Assistentin zu enden.“
    „Ich gebe dir eine Gehaltserhöhung.“
    Böse sah sie ihn an. Wie begriffsstutzig er sein konnte! „Es geht nicht um Geld … und auch nicht um das Projekt. Ich glaube an
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