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EIN CHEF ZUM VERLIEBEN?

EIN CHEF ZUM VERLIEBEN?

Titel: EIN CHEF ZUM VERLIEBEN?
Autoren: EMILIE ROSE
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schon an den Küchentisch gesetzt, mit dem Rücken zum Fenster, das einen wunderbaren Panoramablick über die Stadt bot. Die Art, wie er seinen Kopf auf die Hände stützte, zeigte ihr, dass er wirklich völlig erschöpft sein musste.
    Entschlossen unterdrückte sie ihr Mitgefühl. War ja seine Schuld, er wollte schließlich nicht schlafen, störrisch wie er war. „Und die Kaffeefilter?“
    Er deutete auf ein Wandschränkchen und massierte sich den Nacken. Am liebsten hätte sie das für ihn übernommen, aber sie traute sich nicht. Als seine Assistentin hatte sie schon eine Menge Dinge für ihn erledigt, aber nichts, was derart persönlich war.
    Stattdessen beschäftigte sie sich mit der Kaffeemaschine, und kurz darauf erfüllte verlockender Kaffeeduft den Raum. Sein Magen knurrte.
    „Hast du überhaupt schon was gegessen, Max?“
    „Ja, im Flugzeug.“
    Selbst die sicher nicht kleinen Portionen der ersten Klasse schienen nicht genug für ihn gewesen zu sein. „Soll ich dir schnell irgendwas machen?“
    Die alten Gewohnheiten! Sobald er sich von seinem Jetlag erholt hatte, würde sie endlich damit aufhören, ihn von vorne bis hinten zu umsorgen. Darum sollte sich dann seine neue Assistentin kümmern, falls man überhaupt jemanden fand, der Max’ hohen Ansprüchen genügte. Wenn die Neue da war, würde Max nicht mehr Danas Problem sein.
    Ach was, sie machte sich doch nur etwas vor. Max würde immer ihr Problem sein.
    „Im Kühlschrank müsste was zu essen sein“, sagte er.
    „Max, wir sind monatelange außer Landes gewesen. Ich habe deinen Cateringservice abbestellt, erinnerst du dich nicht mehr?“
    Sie schaute in den Kühlschrank und in die Tiefkühltruhe, aber überall herrschte gähnende Leere. Nur eine Tiefkühlpackung mit Fleischklößchen fand sich noch. Immerhin etwas. In einem der Schränke entdeckte sie dann noch eine Tüte Nudeln und ein Glas mit Tomatensoße. Nicht gerade die Feinschmeckerküche, die Max gewohnt war, aber es musste reichen.
    Zu ihrem Erstaunen fand sie in einem anderen Schrank immerhin ein paar Töpfe, obwohl Max niemals selbst kochte. Wer die wohl gekauft hatte? Eine seiner zahlreichen „Bekanntschaften“? Hausmütterchen waren eigentlich überhaupt nicht sein Typ. Er stand auf langbeinige Möchtegernschauspielerinnen, die Kohlehydrate aus ihrem Wortschatz und ihren Diäten verbannt hatten. Nicht, dass er das Klischee der sprichwörtlichen Besetzungscouch bediente – im Gegenteil, sie hatte schon mitbekommen, dass die Frauen, mit denen er schlief, niemals Rollen in seinem Film bekamen. Trotzdem standen sie Schlange bei ihm.
    Sie ließ Wasser in den Topf für die Nudeln laufen. „Hast du alles, um die Postproduktion zu Ende zu führen?“
    „Falls mir noch etwas fehlt, mache ich eine Liste, und die Nachproduktions-Crew kümmert sich dann darum.“
    Die Nachproduktions-Crew filmte Szenen, für die die wichtigen Schauspieler nicht benötigt wurden. Sie drehte Passagen vom Schloss oder von der Landschaft und Szenen aus großer Entfernung, in denen billigere Doubles die Schauspieler ersetzten. Im Schneideraum wurden diese Szenen dann zwischen die Nahaufnahmen gesetzt, sodass kein Zuschauer merkte, dass sie in zeitlich ganz anderer Reihenfolge gedreht worden waren.
    Dreharbeiten der Nachproduktions-Crew hatte Dana noch nie miterlebt, weil sie, wie auch dieses Mal, immer schon vorher nach Hause geschickt wurde. Dort kümmerte sie sich dann um alles, was während ihrer Abwesenheit liegen geblieben war, und brachte bis zu Max’ Rückkehr alles auf den neuesten Stand. Dabei hätte es sie schon einmal interessiert, wie die Nachproduktions-Crew arbeitete.
    Als Produzent war Max bei den Dreharbeiten meist von Anfang bis Ende dabei. Der Film „Ehre“ stellte eine Ausnahme dar, weil er den Film auch selbst schneiden wollte und die Nachproduktion auf Wunsch der Familie genauestens überwachen sollte. Deshalb war er diesmal schon früher abgereist.
    Max war grandios darin, all die unterschiedlichen Teile und Passagen zu einem nahtlosen Ganzen zusammenzufügen. Sie hatte ihm dabei schon oft über die Schulter geschaut und viel von ihm gelernt.
    „Max, ich weiß, dass du nur ungern abgereist bist, weil die Nachproduktions-Crew noch am Filmen ist. Ich könnte zurück nach Frankreich fliegen, um die Arbeiten als deine Stellvertreterin zu überwachen.“
    „Nein, ich brauche dich hier. Hast du überhaupt schon was gegessen?“
    Die Frage überraschte sie. „Nein. Nachdem du mich angerufen
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