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Ein Boss zum Träumen

Ein Boss zum Träumen

Titel: Ein Boss zum Träumen
Autoren: Susan Crosby
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sowie das Arbeitszimmer befanden. In das große Schlafzimmer hätte ihr gesamtes Apartment locker hineingepasst. Jeder Raum war so perfekt eingerichtet, dass sie kaum etwas würde ändern müssen, was sie als Innenausstatterin fast enttäuschend fand. Sie hatte gehofft, Kincaid ein paar Tipps geben zu können.
    „Du kannst mit Emma die beiden Räume im Erdgeschoss oder hier oben beziehen.“
    „Danke. Ich werde es mir überlegen.“ Es wäre besser, etwas Distanz zu halten. Außerdem sollte Emma ihn so wenig wie möglich stören. Andererseits gefiel ihr der Gedanke, auf derselben Etage wie er zu leben.
    „Du solltest dich bald entscheiden, damit Dylan und ich das entsprechende Zimmer für Emma herrichten können.“
    „Klar. Hast du eigentlich einen Raumausstatter gehabt?“
    „Ich habe mir Ratschläge geholt, aber im Großen und Ganzen habe ich das alles allein gemacht. Wenn du in der Nähe gewesen wärst, hätte ich dich engagiert.“
    Shanas Blick wanderte von Kincaid zu Emma, die vor seinem Bett stand und zu überlegen schien, wie sie hinaufklettern könnte. „Komisch“, meinte Shana.
    „Was ist komisch?“
    „Die ganze Situation. Wir streiten uns überhaupt nicht. Das tun wir doch sonst immer.“
    „Ich würde es nicht streiten nennen. Niemand von uns ist jemals laut geworden. Es sind nur kleine Nadelstiche. Normalerweise fängst du immer damit an.“
    Shana blieb der Mund offen stehen. „ Ich fange damit an? Du hast gerade damit angefangen.“ Sie hielt Emma davon ab, die grüne Tagesdecke, an der sie sich hochhangeln wollte, vom Bett zu ziehen.
    Kincaid kam ihr zuvor. „Ich lasse sie schon nicht fallen“, meinte er, als er Shanas vorwurfsvollen Blick sah.
    „Nein“, quäkte Emma.
    „Emma!“, mahnte Shana.
    „Nein, Tintaid.“ So schnell sie konnte, lief Emma davon. Shana blieb ihr dicht auf den Fersen.
    Kincaid folgte den beiden in sein Büro, wo Emma auf seinen Schreibtischstuhl geklettert war und mit den Händen auf die Computertastatur trommelte. Der Bildschirm wurde hell, und das plötzliche Licht erschreckte Emma.
    „Du darfst den Computer nicht anfassen“, schimpfte Shana mit ihr. „Tut mir leid, Kincaid.“
    Er hielt den Atem an. Hatte Shana etwa gesehen, was auf dem Bildschirm stand? Es war seine Steuererklärung für das laufende Jahr – eine Aufgabe, die Shana erledigen sollte, wie er ihr gesagt hatte. Wenn sie entdeckte, dass er ihr eine Lüge aufgetischt hatte, würde sie ihm nie wieder etwas glauben …
    Hastig griff er ins Regal. „Hier ist der Karton mit den Rechnungen, von denen ich dir erzählt habe.“ Er hielt ihr die Schachtel hin. „Ich werfe alles hinein und sortiere es erst am Jahresende.“
    „Kein Problem. Ich wundere mich nur, dass du so unorganisiert bist. Du siehst ganz und gar nicht so aus.“
    „Jeder Mensch hat seine Fehler.“
    „Stimmt. Emma, wir gehen.“
    Kincaid stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und folgte ihnen. Wieder lief Emma fröhlich krähend voran. In letzter Zeit war in seinem Haus nicht viel gelacht worden. Nicht, dass es ein bedrückender Ort gewesen wäre – aber er war immer allein gewesen. Die Zeit mit Dylan war schon eine Verbesserung, und sie hatten auch manchmal herzlich gelacht. Aber das war nichts im Vergleich zu dem, wie es sein würde, wenn Shana und Emma bei ihm wohnten.
    Tintaid. Er musste grinsen, als er darüber nachdachte, wie die Leute wohl reagieren würden, wenn Emma ihn so in der Öffentlichkeit nannte – falls sie jemals warm mit ihm werden sollte. Der Gedanke, dass sie ihn nicht leiden konnte, war ihm bis jetzt gar nicht gekommen.
    Aber schließlich war sie Shana Callahans Tochter. Und der Apfel fiel bekanntlich nicht weit vom Stamm …
    Er ging ins Wohnzimmer, legte ein Holzscheit aufs Feuer und setzte sich auf die Couch. Kurz darauf gesellten Shana und Emma sich zu ihm. Shana nahm Emma in den Arm und wirbelte sie durch die Luft, ehe sie sich mit ihr auf das andere Sofa setzte. So muss es sein, wenn man eine Familie hat , dachte er.
    Solche Szenen ereigneten sich tagtäglich tausendfach in anderen Häusern. In seinem geschah es zum ersten Mal. Shana und Emma waren eine Familie – wenn auch nur ein kleine. Jetzt würde Shana Tag und Nacht in seinem Haus sein und sich darum kümmern. Sie würde ihm bei seiner Büroarbeit zur Hand gehen und nur wenige Meter von ihm entfernt schlafen.
    Eine Frau im Haus – aber leider keine Ehefrau.
    Warum war sie in seiner Gegenwart nur so zickig? Insgeheim musste er
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