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Ein Boss zum Träumen

Ein Boss zum Träumen

Titel: Ein Boss zum Träumen
Autoren: Susan Crosby
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die von Pinien und Eichen gesäumte Auffahrt, die das Haus vor neugierigen Blicken schützten. „Ziemlich dunkel“, bemerkte sie, als sie um die letzte Kurve bog und vor dem Haus hielt, das mit seiner hell erleuchteten Veranda wie eine riesige Blockhütte aussah.
    „Dunkel“, plapperte Emma nach, die in ihrem Kindersitz angeschnallt war.
    „Tagsüber ist es bestimmt sehr schön. Meinst du nicht auch, Schätzchen? Schau dir nur all diese Fenster an. Die Aussicht muss großartig sein.“
    „Ssön“, wiederholte Emma. Ihr Wortschatz wurde schnell größer.
    Shana nahm Emma aus dem Kindersitz und lief die Treppenstufen zum Eingang des beeindruckenden Gebäudes hinauf. Es fügte sich perfekt in seine Umgebung ein. Die ganze Stadt wusste, dass er das Haus vor vier Jahren selbst gebaut hatte. Ursprünglich hatte er es verkaufen wollen, aber dann doch nicht getan. Wozu brauchte ein alleinstehender Mann fünf Schlafzimmer?
    Man hatte Wetten über den Zeitpunkt seiner Hochzeit abgeschlossen, doch dazu war es nicht gekommen. Schließlich versiegte der Klatsch. Manch einer fragte sich allerdings, ob eine Frau wohl seinen Antrag zurückgewiesen und ihm damit das Herz gebrochen hatte.
    Kincaid öffnete die Tür, ehe sie anklopfen konnte. Er trug Jeans, ein kariertes Flanellhemd und dicke Wollsocken. Die Hemdsärmel hatte er bis zu den Ellbogen aufgekrempelt, sodass seine muskulösen Unterarme zu sehen waren. Stark. Das war immer das erste Wort gewesen, was Shana in den Sinn kam, wenn sie an ihn dachte.
    „Hat dir die Katze die Zunge abgebissen?“ Er legte den Kopf schräg und sah Emma an.
    „Tatze?“ Emma sah sich um. „Will runter. Tatze.“ Genauso entschlossen klang sie, wenn sie ein „Pätzchen“ verlangte.
    „Es gibt keine Katze, Schätzchen“, sagte Shana. „Oder etwa doch?“
    „Keine Haustiere“, bestätigte Kincaid. „Hinein mit euch ins Warme. Ich habe Feuer gemacht. Keine Sorge – vor dem Kamin steht ein großer Schirm. Emma wird sich nicht verbrennen.“
    Seine Gewissenhaftigkeit verblüffte sie. „Das ist sehr umsichtig.“
    „Aber auch egoistisch“, fügte er hinzu. „Ich liebe Kaminfeuer im Winter und möchte um nichts in der Welt darauf verzichten.“ Er wandte sich an Emma. „Wie geht es dir denn, Miss Emma?“
    „Erinnerst du dich an Kincaid, Emma?“, fragte Shana. „Kannst du Kincaid sagen?“
    Emma schüttelte den Kopf und steckte den Daumen in den Mund.
    „Es ist ein neues Wort, nicht wahr? Versuch’s doch mal, Emma. Sag Kincaid.“
    Emma sah ihn lange an. Schließlich sagte sie „Tintaid“.
    Shana unterdrückte ein Lachen. „Fast“, meinte sie. „Das müssen wir noch ein bisschen üben.“
    „Bis dahin ist es eben Tintaid“, meinte Kincaid.
    „Wenn es dich tröstet – Dylan hat sie zuerst auch Dilly genannt.“
    „Dann bin ich lieber Tintaid als Dilly.“
    „Klar.“ Sie lächelte. „Wo ist er überhaupt?“
    „Nach Sacramento gefahren, um ein paar Poster zu kaufen. Den Vorschlag hast du ihm doch selbst gemacht.“
    „Na ja, ich glaube nicht, dass meine Wildblumenbilder nach seinem Geschmack sind.“
    Kincaid führte sie zum Kamin, der den größten Teil einer Wand einnahm und von zwei Fenstern mit Dreifachverglasung flankiert wurde – um Energie zu sparen, wie er erklärte. Die wuchtigen Möbel passten perfekt zum Blockhausstil – eine zwar sehr männliche, aber ausgesprochen gemütliche Einrichtung.
    „Will runter“, wiederholte Emma. Shana setzte sie auf den Fußboden, und sie krabbelte zum Kamin. In gebührender Entfernung hielt sie inne. „Ssön.“
    Shana zog ihr das Jäckchen aus und ihre eigene Jacke auch.
    Kincaid hängte sie an die Garderobe neben der Haustür.
    „Du hast ein wunderschönes Haus“, sagte Shana.
    „Danke. Willst du auch die anderen Zimmer sehen?“
    „Gern. Komm, Emma.“
    Emma lief voraus, und sie folgten ihr ins Esszimmer, das sich ans Wohnzimmer anschloss, und von dem man ebenfalls eine fantastische Aussicht hatte.
    Dahinter lag die Küche – so perfekt eingerichtet, wie Shana es noch nie gesehen hatte: holzverkleidete Schränke, Edelstahlspüle, Arbeitsplatten aus grüngoldenem Granit. Sie bot mehr Platz, als selbst ein Profikoch jemals benötigen würde, ganz zu schweigen von einem alleinstehenden Mann. Shana überlegte, ob eine solche Küche ihre Talente als Köchin beflügeln würde.
    Sie besichtigten zwei weitere Zimmer im Erdgeschoss und gingen in die erste Etage, wo sich ein großes und zwei kleinere Schlafzimmer
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