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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman
Autoren: emons Verlag
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»Schwierig. Es liegt ja keine Straftat vor.«
    Enttäuscht sackte Zingsheim in sich zusammen. »Und ich habe gedacht, du würdest mir helfen. Aber du bist wie die anderen. Bei dir im Garten könnte ein Raumschiff landen, und du würdest von einer Wolke reden, die sich vor die Sonne geschoben hat.«
    Â»Sei nicht ungerecht«, forderte Sigrid. »Ich bin sicher, mein Schnäuzelchen hat schon eine Idee.« Sie verrührte die Eier in der Pfanne und gab geschnittenen Lauch dazu. »Speck habe ich leider nicht mehr.«
    Â»Schnäuzelchen?« Zingsheim grinste frech.
    Fischbach spürte, wie er rot wurde. Dass Sigrid aber auch immer diese absonderlichen Kosenamen für ihn erfinden musste. Er trug doch überhaupt keinen Schnauzbart. Ȁh … nicht so wichtig.«
    Sigrid nahm die Pfanne vom Ofen und schob Zingsheim das Rührei auf den Teller. »Hab’s etwas flüssiger gelassen. Probier mal.« Sofort fiel er darüber her.
    Â»Wahnsinn, echt lecker«, nuschelte er mit vollem Mund und wandte sich dann wieder an Fischbach. »Es ist passiert, so wahr ich hier sitze. Ich hatte nicht viel Schabau dabei, nicht mal einen Viertelliter. Übrigens habe ich den Flachmann vorhin in den See geschleudert, weil ich schon geahnt habe, was du dazu sagst. Mag ja sein, dass es zum Autofahren zu viel ist. Aber Sinnestäuschungen bekommt man von der Menge garantiert nicht.«
    Â»Könnte eine Luftspiegelung gewesen sein«, meinte Fischbach.
    Â»Ach was, doch nicht so früh am Morgen.«
    Â»Gerade dann. Die aufgehende Sonne …«
    Â»â€¦Â war es garantiert nicht. Vergiss es. Das Wasser hat gesprudelt, schon vergessen?«
    Â»Die Frau vom Wasserverband sagte was von Überschallknall.«
    Â»Und der leuchtet auf dem See?« Mit der Gabel tippte sich Zingsheim gegen die Stirn. Ein Stück gestocktes Ei blieb an der Haut kleben.
    Grüblerisch kratzte sich Fischbach das Kinn. Sah man mal von dem Eifel-Yeti ab, hatte Zingsheim ihn in all den Jahren mit seinen abstrusen Mysterien in Ruhe gelassen. Warum sollte er sein Verhalten von gleich auf jetzt ändern, wäre er nicht davon überzeugt, diesmal auf etwas wirklich Wichtiges gestoßen zu sein? Verstohlen musterte er seinen alten Schulkameraden. Einen vertrauenerweckenden Eindruck machte dieser in der zerschlissenen Kleidung nicht. Aber deswegen seine sämtlichen Sinneseindrücke als Phantasterei abzutun, wäre ungerecht. Trotzdem verspürte Fischbach nicht den Wunsch, seine eigene Glaubwürdigkeit durch vorschnelles Handeln zu verlieren. Nichts konnte er weniger gebrauchen, als mit einer Spinnerei des Eifel-Däniken in Verbindung gebracht zu werden. Diese Häme wollte er nicht auf sich ziehen. Allerdings konnte er auch seine Neugierde nicht verhehlen. Es reizte ihn, der Sache – beziehungsweise dem Urftstausee – auf den Grund zu gehen. »Hast du noch irgendwo die Nummer von Theo?«, fragte er Sigrid.
    Â»Von Taucher-Theo?«
    Fischbach bemerkte, wie Zingsheims Augen aufleuchteten. »Genau. Der könnte doch mal nach dem Rechten schauen, was meinst du?«
    Â»Wunderbare Idee.« Sie stellte die Pfanne in die Spüle und verließ die Küche. Kurz darauf hörte Fischbach sie im Wohnzimmer kramen.
    Â»Darf der denn da einfach so tauchen?«, fragte Zingsheim und löffelte sich die letzten Reste seines Rühreis in den Mund. Rund um seine Lippen glänzte die Haut fettig.
    Â»Einfach so? Bestimmt nicht«, erwiderte Fischbach. »Die Verantwortlichen beim Wasserverband würden ihn vermutlich harpunieren, wenn sie davon wüssten. Aber mach dir keine Sorgen, Theo erwischt keiner. Und wenn doch, findet er eine Lösung. Theo war früher mal aktiver Kampftaucher, dann Ausbilder. Mit dreißig ist er in den Polizeidienst gewechselt. Jetzt ist er Pensionär und langweilt sich zu Tode. Der ist fit, nicht auf den Mund gefallen und weiß sich unauffällig zu bewegen.«
    Â»Ich hab die Telefonnummer«, rief Sigrid.
    Fischbach drückte sich beim Aufstehen vom Tisch ab. »Dann werde ich wohl mal einen alten Kollegen anrufen.«
    Â»Und ich? Was kann ich tun?«, wollte Zingsheim voller Tatendrang wissen. Einige Sekunden lang grübelte Fischbach.
    Â»Ich muss heute arbeiten und außerdem zu einer Beerdigung«, murmelte er. »Da kommt man nicht zu den wichtigen Dingen im Leben. Du könntest mir daher einen kleinen Gefallen
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