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Eifel-Filz

Eifel-Filz

Titel: Eifel-Filz
Autoren: Jaques Berndorf
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Panzerfaust hast. Aussichtslos, mein Lieber. Bleib sitzen.«
    »Das kannst du nicht mit mir machen«, sagte Danzer voll unterdrückter Wut.
    »Ich habe es schon gemacht«, meinte Charlie zufrieden und strich sich ein Brot mit Griebenschmalz. »Von der Gans. Langt zu, Leute, Klunkerchen hat das selbst gemacht. Mit etwas Apfel, schmeckt phantastisch.« Er biß in das Brot und mampfte.
    »Deshalb hast du dein Geld abgezogen«, stellte Danzer kühl fest.
    »Deshalb«, nickte Charlie. »Aber mach dir nichts draus. Ich schiebe es dir gelegentlich wieder zu, wenn du aus dieser Sache heil rauskommst.«
    »Werde ich verhaftet?« fragte er kalt.
    »Nein«, sagte Wiedemann. »Ich habe einen Brief meines Oberstaatsanwaltes an Sie. Es reicht, wenn Sie den zu Hause lesen.« Er stand auf, ging umständlich um den ganzen Tisch und reichte ihn Danzer, der ihn wortlos einsteckte.
    »Vielleicht lockern wir die Runde durch ein paar Fragen auf«, sagte Rodenstock. »Erste Frage: Wieviel, glauben Sie, wieviel Geld hat Ihnen Udler ins Haus gebracht? Sagen wir, in den letzten zehn Jahren.«
    »Das sind ganz normale Geschäftseinlagen«, erklärte Danzer. »Das weiß ich nicht, ich müßte meinen Chefbuchhalter fragen.«
    »Sie sollen nicht lügen«, sagte ich. »Wir meinen ausschließlich die Schwarzgelder.«
    »Schwarzgelder? Keine Ahnung davon«, erwiderte er knapp.
    »Übertreib es nicht«, warnte Charlie. »Den Jungens geht sonst die Geduld aus. Dann sind sie sauer, und du bist abbruchreif.«
    »Also, Ihre Antwort«, forderte Rodenstock.
    »Ich werde nicht antworten«, sagte Danzer. Er faßte sich an den Krawattenknoten und richtete ihn aus.
    Eine Weile herrschte Schweigen.
    »Schlagen Sie immer Frauen?« fragte Dinah. »Oder nein, lassen Sie Frauen immer schlagen?«
    Danzer sah sie an und antwortete nicht. Er wußte ein paar Sekunden lang nicht, was er mit seinen Händen tun sollte. Dann griff er in den Brotkorb und nahm ein Stück. Nicht die Spur von Zittern.
    »Ich hasse Machos wie Sie«, fuhr Dinah fort. »Machos wie Sie machen die Frauen kaputt. Weiß Ihre Frau, daß Sie Frauen schlagen lassen?«
    Danzer antwortete nicht, konzentrierte sich auf das Brot und biß kräftig hinein.
    »Ihre Frau soll hübsch sein. Tessinerin, wie ich hörte.« Dinah konnte nicht aufhören.
    »Hör auf, Mädchen«, sagte Charlie milde. »Man muß dem Danzer anderen Tabak ins Gesicht blasen, wenn er reden soll. Nicht wahr, Doktor? Soll ich die Geschichte erzählen, wie du einen Herointransport für die Chinesen in Amsterdam verraten hast, um deinen eigenen Transport durchzubringen? Soll ich? Die Amsterdamer haben immer noch keine Ahnung, wer es war.«
    »Also los«, sagte Danzer. »Aber niemand kann verlangen, daß ich mich selbst belaste.«
    »Die erste Frage war, wieviel Geld du ungefähr für Udler in zehn Jahren untergebracht hast«, wiederholte Charlie.
    »Ich weiß es wirklich nicht. Überschlägig würde ich sagen: irgend etwas zwischen dreißig und vierzig Millionen.«
    »Deutschmark?« fragte Wiedemann.
    »Nein, nein, wir rechnen in Dollar«, antwortete Danzer. »Aber natürlich war mir unbekannt, daß es schwarze Gelder waren.«
    »Vergiß den Scheiß!« murmelte Charlie voller Verachtung.
    »Es können also sechzig Millionen gewesen sein«, nickte Wiedemann bedächtig. »Seit zehn Jahren. Hübsches Geschäft. Wie kam es dazu?«
    »Udler kam über das Gebirge«, erzählte Danzer leichthin. »Wie viele Bankchefs suchte er nach Auswegen. In Deutschland gibt es zu viele Vorschriften seitens der Behörden. Ich machte ihm das Angebot, mit mir zu arbeiten. Seitdem läuft das gut. Wieso? Was ist daran Besonderes?«
    »Nichts«, sagte ich. »Schaffte Udler das Geld in bar zu Ihnen?«
    »In der Regel, manchmal schickte er Pierre Kinn. Aber selten.«
    »Wie kam er denn mit dem Baren über die Grenze?« fragte ich.
    »Durch Pendler«, sagte Danzer. »Das ist normal. Irgendeiner der Leute, die aus der Schweiz täglich zur Arbeit nach Deutschland fahren. Kein Problem. Sie werden fast nicht gefilzt.«
    »Das Geschäft lief also normal und gut«, nickte Rodenstock freundlich. »Was passierte denn, als Pierre Kinn häufiger bei Ihnen auftauchte?«
    »Kinn kam mit einem Vorschlag«, erwiderte Danzer. »Der Vorschlag war gut, ich fand ihn erwägenswert. Kinn sagte, er habe Kontakt zu sehr vielen Anlegern. Ob er mit mir zusammen eine Firma machen könnte. Warum nicht, habe ich gesagt.«
    »Und? Haben Sie diese Firma gemacht?« fragte Wiedemann.
    »Und wann war
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