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Eerie Spook (German Edition)

Eerie Spook (German Edition)

Titel: Eerie Spook (German Edition)
Autoren: Monika De Giorgi
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allerdings andere Pläne. Kaum bemerkte der Hund, dass Sam sich regte, stand er auf der Brust des jungen Mannes und leckte ihm quer über das Gesicht.
    »Wääääääh, Hund! Geh weg! Und was machst du eigentlich im Bett?«
    Ungelenk schob Sam den Hund von sich, doch die Fellnase war in Sekundenschnelle wieder auf Sams Kopfkissen und kratzte aufgeregt mit den Pfoten an dessen Schultern. Als Sam sich die Decke über den Kopf zog, schien das den Hund nur zu motivieren, Sam auszugraben. Immerhin waren Terrier perfekte Graber und so klein seine Pfötchen auch waren, so schmerzhaft erwiesen sich seine Krallen an Sams inzwischen freigelegter Wange. Weshalb Sam nach kurzer Zeit sehr gern aufstand.
    »Zufrieden, Hund? Aber ich warne dich, ich bin kein Morgenmensch!«, knurrte er, während er in eine Jogginghose schlüpfte und sich ein T-Shirt über den Kopf zog.
    »Scheiße, ist das kalt!«, fluchte Sam, während er, gefolgt von einem fröhlich mit dem Schwanz wedelnden Hund, die Treppe ins Erdgeschoss hinabtappte und mit dem Reißverschluss seiner Sweaterjacke kämpfte. Weshalb dieser Wetterumschwung? Hatte das sein müssen?
    »Und du willst sicher Gassi gehen, oder?«, wandte er sich schicksalsergeben an seinen Übernachtungsgast, der als Antwort aufgeregt bellte, an ihm vorbei durch die Diele huschte und mit in Lichtgeschwindigkeit hin und her wedelndem Schwänzchen vor der Haustür Aufstellung nahm.
    »Hund, du musst erst mal warten: Ich brauche Kaffee, Schuhe und etwas, das wir für dich als Halsband und Leine verwenden können. Dann schauen wir auch gleich, ob wir deine Besitzer irgendwo auftreiben.«
    Insgeheim hoffte Sam, dass die sich nicht so schnell finden würden; irgendwie war der Hund eine angenehme Gesellschaft und er hätte nichts dagegen, ihn noch ein paar Tage bei sich zu beherbergen. Er hatte Hunde immer gemocht, aber sein Lebensstil war nie mit einem Haustier vereinbar gewesen. Denn wenn er eines zu sich holte, wollte er ihm auch gerecht werden.
    »Und einen Namen brauchen wir für dich! Ich kann dich doch nicht die ganze Zeit Hund nennen, oder?«
    Die Fellnase kläffte eine unverständliche Antwort und raste auf ihn zu, um mit spielerischem Knurren an seiner schwarzen Sporthose zu zerren.
    »Hey, lass das, Hund!«, schimpfte Sam, doch unwillkürlich musste er lachen.
    Er schnappte sich den kleinen Kerl und hob ihn auf den Arm. Der Hund zappelte unwillig, wedelte aber weiter mit dem Schwanz und versuchte erneut, Sams Gesicht zu lecken. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht knuddelte Sam das Kerlchen an seiner Brust, woraufhin ihm der kleine Terrier über das Kinn schlabberte. Sam zog die Nase kraus und streckte das zappelnde Tier mit einem »Uwahh!« von sich.
    »Du bist wirklich ein Kerlchen«, stellte er nach einem prüfenden Blick fest. »Aber deinen Namen verrätst du mir wohl nicht. Hm? Kein Halsband. Nichts. Aber im Dorf wird man dich schon kennen.«
    Sam setzte gähnend den Hund ab und schaltete den Wasserkocher ein. Er brauchte dringend eine Kaffeemaschine, Instantkaffee war einfach nicht der wahre Stoff! Der Hund positionierte sich vor dem Kühlschrank und verlegte sich auf aufgeregtes Hin- und Hertrappeln und vielsagende Blicke.
    Sam lachte und wandte sich dem Hund zu: »Wenn schon nicht Gassi, dann Frühstück, eh?« Er fuhr sich durch das schlafzerzauste, dunkelbraune Haar, das dringend einen frischen Schnitt nötig hatte. Aber wen kümmerte es? – Weder ihn noch den Hund.
    Eine halbe Stunde später hielt Sam in der einen Hand einen Thermosbecher mit seiner dritten Tasse Kaffee und in der anderen ein Stück Wäscheschnur, das nun als Hundeleine diente. Als Halsband hatte er ein Lederarmband zugeschnitten. Ursprünglich hatte er es mehrmals um sein Handgelenk wickeln können, jetzt passte es perfekt um den Hundehals. Dieser Urlaub förderte entschieden seine Kreativität! Sam schnaubte ironisch und beschleunigte seine Schritte hinter dem Hund, der aufgeregt schnüffelnd Duftspuren verfolgte. Trotz seiner Morgenmuffeligkeit entlockte ihm der fröhliche Vierbeiner immer wieder ein Lächeln, wenn er nicht gerade gähnen musste.
    Spook, wie er den Hund nach seinem geisterhaften Erscheinen bei Nacht und Nebel genannt hatte, zerrte ihn jetzt mehr oder weniger hinter sich her, einen schmalen Weg entlang, der von seinem Garten aus auf verschlungenen Pfaden durch einen kleinen Wald ins Dorf führte. Nun, zerren war vielleicht übertrieben, denn der Hund war sehr klein, doch legte er ein Tempo vor, das
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