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Eerie Spook (German Edition)

Eerie Spook (German Edition)

Titel: Eerie Spook (German Edition)
Autoren: Monika De Giorgi
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führte. Kratzen … Winseln. Es klang wie … klang wie ein … Hund ? Oder vielleicht ein Einbrecher? Sam lauschte unsicher. Sicherheitshalber nahm er ein Messer aus der Schublade, bevor er die Tür wachsam einen Spalt öffnete. Das Winseln wurde lauter, gefolgt von einem auffordernden Bellen, einer kleinen Pfote und einer schwarzen Nase, die sich durch den Spalt drängten – ungefähr in Höhe von Sams Knöcheln. Er öffnete die Tür weiter. Ein kleiner, struppiger Fellträger zwängte sich hindurch und schoss mit einem freudigen Wuff! an Sam vorbei.
    »Hey!«, rief er und starrte perplex auf die leere Schwelle, wo eben noch ein … Hund um Einlass gewinselt hatte. Forschend blickte er in den nächtlichen Garten. Ein zum Hund gehörender Mensch war nirgends zu sehen.
    »Hey, Hund!«, rief Sam ein weiteres Mal und schloss dann die Tür, durch die kalter Wind in den Raum wehte.
    Erneut erklang ein aufforderndes Bellen – aus dem Wohnzimmer.
    Sam seufzte und fuhr sich durchs Haar, da erblickte er sein Spiegelbild in den Scheiben der Küchentür und erstarrte: Sein Gesicht hatte Farbe, seine Augenringe waren beinah verblasst und seine dunkelgrünen Augen blickten wacher in die Welt, als er es noch vor wenigen Tagen für möglich gehalten hätte. Zwar zierte ein dunkler Dreitagebart sein markantes Kinn, trotzdem sah er gesund und gepflegt aus. Seine Augen strahlten, sein frisch gewaschenes Haar glänzte seidig und seine Lippen umspielte ein Lächeln.
    Abermals erklang ein Bellen – er wurde wohl gerufen. Sam feixte. Irgendwie fand er den Besuch des fremden Hündchens witzig.
    Als er ins Wohnzimmer trat, lag der kleine Hund, ein dreifarbiger Terrier, auf dem Sofakissen neben seinem Laptop, als sei er hier zu Hause. Seine braunen Augen blitzten und er schien Sam frech anzugrinsen. Konnten Hunde grinsen?
    »Hey, Hund!«, wiederholte Sam. »Na, woher kommst du und was kann ich für dich tun?«
    Der Hund blickte ihn aufmerksam an und wedelte fröhlich mit der Rute. Dann sprang er auf und tänzelte mit den Vorderpfoten, bevor er noch einmal energisch bellte.
    »Hast du Hunger?«
    »Wau!«
    »Das heißt wohl ja«, stellte Sam trocken fest und kehrte in die Küche zurück, um den Kühlschrank nach ein paar Leckereien für seinen Abendgast zu durchstöbern.
    »Kein Hundefutter, nur Menschenfutter. Du hast es gut getroffen, Hund.«
    Sam lächelte den Terrier an, bevor er einen Pappteller mit aufgeschnittenen Wiener Würstchen vor das Sofa stellte. Der Teller hatte kaum den Boden berührt, als der Hund sich auch schon darüber hermachte. Hatte das Tier sich überhaupt bewegt oder hatte es sich teleportiert?
    Auf alle Fälle kaute sein kleiner Gast nicht, sondern inhalierte die Wurststücke in Sekundenschnelle; danach rülpste das Kerlchen und hopste zurück auf das Sofakissen, von wo aus es Sam aufmerksam musterte.
    »Sehr höflich!«, kommentierte Sam und ließ sich neben dem Hund in die Polster plumpsen. Dieser kroch unaufgefordert auf seinen Schoß und funkelte ihn forschend an, als erwarte er … etwas äußerst Wichtiges zu erfahren, oder als versuche er, Sam etwas begreiflich zu machen.
    »Welchem Umstand verdanke ich deinen Besuch, Kleiner?«, fragte Sam den Hund, der den Kopf hob und eine Mischung aus Bellen und Niesen zur Antwort gab.
    Sam lachte leise und kraulte das struppige braune Nackenfell des kleinen Terriers, der nun den Kopf auf die Pfoten legte und die Augen schloss. Das Fell des Hündchens fühlte sich kühl an. Auch sein Körper strahlte keine Wärme aus, obwohl das Kaminfeuer noch immer loderte. Doch das lag wohl daran, dass der arme Kerl lange draußen gewesen war, vermutete Sam. Mitleidig strich er über den Rücken des Hundes.
    »Okay, ich erlaube dir, hier zu übernachten«, murmelte er und wunderte sich darüber, wie liebevoll seine Stimme klang. Er lehnte sich in die Kissen und blickte auf den entspannt auf seinen Oberschenkeln ruhenden Hund, der nun satt und friedlich eingeschlafen zu sein schien, während Sam sein geflecktes Fell streichelte.
    »Morgen müssen wir dein Herrchen oder Frauchen suchen«, verkündete Sam. Dann fielen auch ihm die Augen zu.
    Der Morgen zog grau und verregnet herauf, sodass Sam sich am liebsten noch einmal unter die Decke gekuschelt und die Augen geschlossen hätte. Ihm kam es vor, als seien erst wenige Minuten vergangen, seit er in den frühen Morgenstunden auf dem Sofa erwacht war, um dann mehr schlafend als wach ins Schlafzimmer zu tapsen. Sein Hausgast hatte
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