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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze
Autoren: Edgar Wallace
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machte sich Bellamy das River-Bend-Unglück zunutze und sandte einen Mann dorthin, der einen Kinderschuh auf die Unglücksstätte zu all den persönlichen Überresten warf, die man sammelte, um die Verunglückten zu identifizieren. Das Übrige fiel Bellamy nicht schwer. Falsche Zeugen sagten aus, daß sie eine Frau mit dem Kinde in dem Zuge gesehen hätten, und Michael ließ keine weiteren Nachforschungen mehr anstellen.«
    »Aber das ist doch vor zwanzig Jahren passiert, und Valerie ist vor dreiundzwanzig Jahren zu Ihnen gekommen.«
    »Es sind zwei Unglücksfälle dort vorgekommen. Hier liegt ein Irrtum John Bellamys vor. Der erste ereignete sich vor dreiundzwanzig Jahren und drei Jahre später der zweite an fast derselben Stelle. Wood oder Bellamy, wie ich ihn von jetzt ab nennen werde, hatte nur wenige Anhaltspunkte für seine Nachforschungen. Von seiner Mutter erfuhr er die Geschichte von der Entführung seiner Schwester und machte auch keinen Versuch, das genaue Jahr des River-Bend-Unglücks festzulegen, bis seine Mutter verschwand.
    Bald nach diesem Schicksalsschlag starb Michael Bellamy. Abel zweifelte nicht, daß Elaine ihn nun heiraten würde, da sie Witwe geworden war. Er kam zu ihr, sie war noch ziemlich jung, und verfolgte sie aufs neue mit seinen Anträgen. Aber er wurde ebenso entschieden zurückgewiesen wie früher. Er schmiedete viele Rachepläne. Elaine dachte an das Los ihrer Tochter, für deren Tod sie Bellamy verantwortlich machte, verkaufte alles Eigentum, das sie von ihrem Manne geerbt hatte, und ging nach England. Jahrelang hatte Bellamy ihre Spur verloren. Sie lebte unter ihrem Mädchennamen, und es ging ihr nicht schlecht. Ihr Sohn besuchte eine technische Schule in Guildford und wollte später Ingenieur werden. Da tauchte eines Tages Bellamy wieder auf. Er gab sich den Anschein, als ob er seine frühere Haltung ihr gegenüber bereute und veranlaßte sie, ihr Vermögen, das gut angelegt war, zu kündigen, und es in ein gefährliches Unternehmen zu stecken. Sie verlor denn auch das ganze Geld bis auf den letzten Pfennig. Aber ihr Mut war bewunderungswürdig. Mit den letzten Resten ihrer Mittel zog sie mit ihrem Sohn nach London und wohnte dort in einem kleinen Haus in der Nähe der Schule, in der er seine Ausbildung erhielt.
    Bellamy hatte schon einmal Elaine dadurch getroffen, daß er ihrem Kind ein Leid zufügte. Nun beabsichtigte er, dieses Manöver zu wiederholen. Der Junge erhielt von mehreren Seiten Angebote für freie Wohnung und Unterkunft. Sie argwöhnte nichts, und er zog nach einem Hause in West End, wo reiche, wenig erfahrene Leute von allerhand Verbrechern und Galgenvögeln umlauert werden. Der junge Bellamy war aber weder reich noch unachtsam; er war noch nicht lange in diesem goldenen Käfig, als er genau merkte, welcher Art er sei. Bevor er sich aber wieder aus dieser Umgebung freimachen konnte, wurde ihm ein böser Streich gespielt. Eine Dame in dem Haus behauptete plötzlich, daß ihre Diamantbrosche gestohlen sei. Die Polizei wurde gerufen und fand das Schmuckstück in der Tasche des jungen Bellamy. Er hatte seinen Rock abgelegt, um eine Partie Billard zu spielen. Er wurde vor den Richter gebracht und zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Diesmal ließ Bellamy die Maske fallen und sagte Elaine, daß er für alles verantwortlich sei. Er machte kein Geheimnis daraus, daß er alles so eingerichtet hatte, und drohte ihr mit noch schwereren Strafen. Um diese Zeit kaufte er Garre Castle. Die uneinnehmbare Lage und die Stärke des Baues beeinflußten ihn, und er kam auf den Gedanken, hier Leute gefangenzusetzen, die er haßte.
    Ein Helfershelfer brachte Bellamy in Verbindung mit Creager, einem verbrecherischen Gefängniswärter, der schon lange in dem Verdacht stand, mit den Gefangenen unter einer Decke zu stecken und bei einer früheren Gelegenheit beinahe seine Stelle verloren hätte. Wahrscheinlich war es auch Creager, der den Plan zu dem furchtbaren Verbrechen entwarf. Abel Bellamy kannte das englische Gesetz und die Gefängnisvorschriften sicher nicht gut genug, um ihn ersinnen zu können.
    Eines Morgens hörte man einen Schrei aus der Zelle, in der der junge Bellamy saß, und Creager taumelte mit blutendem Kopf heraus. Sie erinnern sich daran, daß Sie einen Brief fanden, in dem Creager sagte, daß er sicher etwas abbekommen würde. Aber die Wunde hatte er sich selbst mit einem Spaten beigebracht, der unter keinen Umständen in der Zelle hatte sein dürfen. Creager schwur
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