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Edens brisantes Geheimnis

Edens brisantes Geheimnis

Titel: Edens brisantes Geheimnis
Autoren: Cassie Miles
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nennen, obwohl ich eigentlich dein Urgroßvater bin."
    Eden lehnte sich zurück. Früher oder später würde sie ihrem Sohn sagen müssen, dass sein Urgroßvater ein schlechter Mensch war, kein cooler Gangster wie in den Filmen. Sie würde ihm den kriminellen Hintergrund ihrer Familie erklären müssen ... wenn sie lange genug lebten.
    In der palastartigen Villa in der Wüste nahe Las Vegas stand Eden vor ihrer Großmutter. Misstrauen beherrschte sie. Sophia hatte sie verraten und ihren Feinden überlassen. Eine Entschuldigung würde Eden von dieser stolzen Frau allerdings nicht erwarten können.
    „Vor zwölf Jahren", sagte sie, „hast du mir geholfen."
    „Und ich habe es nie bereut." Für einen kurzen Moment verrieten ihre Augen Gefühle, die sie nie aussprechen würde.
    Eden umarmte ihre Großmutter. „Ich verzeihe dir."
    Josh kam herangelaufen. „Ich habe Hunger."
    Ein strahlendes Lächeln glitt über Sophias Gesicht. „Du hast Glück, junger Mann, ich habe ein paar Kekse für dich. Aber zuerst musst du dir die Hände waschen."
    Während Josh mit seiner Urgroßmutter in der Küche blieb, zog Gus Eden mit sich in den großen Wohnraum und schloss die Tür hinter ihnen.
    Als er sich zu ihr umdrehte, war alles Großväterliche an ihm verschwunden. Vor ihr stand das Oberhaupt der Verones. „Du hast mir eine Menge Ärger bereitet."
    „Erschieß mich dafür", erwiderte sie kühl. Wahrscheinlich hatte er das ja sowieso vor.
    „Ich will dir nichts tun. Was deinen Sohn betrifft, er ist ein ordentlicher Junge. Du hast gute Arbeit geleistet." Er setzte sich in einen braunen Ledersessel. Trotz seines Alters und seiner schlohweißen Haare wirkte er stark und vital. „Wenn ich dich nicht liebte, Candace, würde ich..."
    „Eden", unterbrach sie ihn. „Ich heiße Eden Miller. Diesen Namen habe ich für mich gewählt."
    „Eden ... Klingt ähnlich wie Eddy. Eine Erinnerung an deinen Bruder."
    „Ich habe ihn nicht deswegen gewählt, aber er erinnert mich an ihn, du hast Recht. An meinen ermordeten Bruder." Sie blickte ihrem Großvater fest in die Augen. „Wir wollen keine Zeit vergeuden, Gus. Was willst du von mir?"
    „Ich habe eine Entscheidung getroffen. Ich bin alt und werde mich aus dem Geschäft zurückziehen.
    Sophia und ich verlassen Chicago."
    Das waren gute Neuigkeiten. „Geht ihr nach Florida?"
    „Nein, nach Kalifornien. Ich habe ein kleines Weingut gekauft, wo wir für den Rest unseres Lebens in Frieden leben wollen. Ich hoffe, du und Josh kommt uns besuchen."
    Eden blieb skeptisch. Das konnte unmöglich alles sein. „Willst du damit sagen, Josh und ich können gehen?"
    „Da ist noch eine Sache", fuhr er fort. „Ich habe Feinde innerhalb der Familie. Weißt du davon?"
    „Ja", sagte sie. „Sie haben Eddys Ermordung in Auftrag gegeben."
    „Das kann nicht sein." Er hob die Hand. „Wenn ich das glaubte, würde ich aufstehen und kämpfen.
    Für die Ehre meines Namens."
    Sie wusste, er machte sich etwas vor und leugnete die Wahrheit. Ihre Familie war ein einziger Albtraum mit ihren archaischen Strukturen, voller Betrug und Täuschungen. „Was ist mit diesen Leuten?" fragte sie müde.
    „Sie haben versichert, dir und deinem Sohn werde nichts geschehen, wenn ich mich zurückziehe und fortgehe."
    Sie würde sicher vor den Verones sein. Es war das schönste Geschenk, das ihr Großvater ihr machen konnte. Am liebsten hätte sie ihn umarmt.
    „Payne Magnuson dagegen", fuhr er jedoch fort, und sie blickte alarmiert auf, „hat vor zwölf Jahren unsere Familie verraten. Dafür muss er bezahlen. Sie wollen, dass du hilfst, ihn an uns auszuliefern."
    „Das kann ich nicht. Es wäre furchtbar."
    „Dir bleibt keine andere Wahl", sagte er. „Gib ihnen Payne Magnuson, dann werden du und dein Sohn nie wieder in Gefahr sein."
    Eden sank in den Sessel ihrem Großvater gegenüber. Der Preis für ihre Sicherheit war Payne. Um ihren Sohn zu retten, musste sie seinen Vater opfern.
    Die Abenddämmerung warf lange Schatten zerklüfteter Felsen über die Wüste. Hier draußen, knapp zehn Meilen von Las Vegas entfernt, herrschte kaum noch Verkehr. Payne saß voller Unbehagen auf dem Beifahrersitz. Danny-O fuhr.
    „Ich habe eine gute Abmachung für dich ausgehandelt", sagte Danny-O. „Angela will nur eine Entschuldigung von dir. Dann kannst du gehen. Und du kannst Eden und Josh mitnehmen."
    Das hatte er bestimmt schon zehn Mal gesagt, mit leichten Variationen - als ob ständige Wiederholungen aus einer Lüge die Wahrheit
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