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Echos

Echos

Titel: Echos
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
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sie wusste auch, dass sie nicht dauernd ihrer Neugier
    nachgeben durfte. »Überwachen Sie die Situation, Chakotay«, sagte sie und stand auf. »Versuchen Sie, zusätzliche Daten zu gewinnen, ohne dass wir uns dem Ausgangspunkt der
    Subraumwellen nähern. Und informieren Sie mich sofort,
    wenn die Wellen stärker werden.«
    »Aye, Captain«, bestätigte Chakotay, blieb jedoch an seinem Platz sitzen.
    »Ich bin im Bereitschaftsraum.« Der Roman hatte seinen
    Reiz für Janeway verloren – das Rätselhafte im Universum erschien ihr weitaus interessanter. Sie zögerte kurz. »Tuvok, transferieren Sie alle ermittelten Daten zu meinem Terminal.«
    Chakotay schüttelte andeutungsweise den Kopf, aber
    Janeway achtete nicht darauf. Sie wollte das Phänomen von ihrem Bereitschaftsraum aus untersuchen. Dabei entspannte sie sich ebenso wie bei der Lektüre des Romans und eine solche Entspannung konnte sie tatsächlich gebrauchen. Tuvoks und Chakotays Hinweisen mangelte es nicht an Substanz. Seit dem Ausfall des Warptriebwerks vor einer Woche hatte Janeway höchstens vier Stunden pro Nacht geschlafen. Die
    Reparaturarbeiten hatten ihr Spaß gemacht, nicht aber die anschließende Beziehungskrise. Solche Dinge belasteten sie immer sehr und ließen sie nachts nicht zur Ruhe kommen.
    »Captain…« Kims Stimme klang überrascht. »Ich empfange
    einen schwachen Notruf.«
    »Von wo, Mr. Kim?«
    »Das Signal geht von dem gleichen Ort aus wie die
    Subraumwellen.«
    Janeway wandte sich wieder dem Hauptschirm zu.
    »Daraus können wir schließen, dass die Wellen kein
    Kommunikationsmittel sind. Ist es wirklich ein Notruf?«
    »Daran besteht kein Zweifel, Captain.« Janeway fühlte sich von einem erwartungsvollen Prickeln erfasst. Ihre Neugier war erwacht und wuchs mit jeder verstreichenden Sekunde.
    »Nun, Mr. Kim, offenbar haben wir gerade eine Einladung erhalten«, sagte sie. »Mr. Paris, nehmen Sie Kurs auf das Sonnensystem. Lassen Sie uns feststellen, wer unsere Hilfe braucht.«
    2
    Zeit: die siebenundachtzigste Verschiebung
    Ort: unser Universum
    Die Subraumwellen waren beunruhigend. Janeway beugte sich vor, als das Schiff erneut vibrierte. Schäden blieben aus, aber die Wellen fühlten sich irgendwie falsch an. Sie wusste nicht, ob es daran lag, dass Subraumwellen in der Vergangenheit oft Katastrophen vorausgegangen waren. Möglicherweise ging ihr Unbehagen auch auf den Umstand zurück, dass sie ein ganz besonderes Gespür für die Voyager entwickelt hatte – wenn sie Veränderungen bemerkte, so reagierte sie instinktiv mit Anspannung.
    Vielleicht war es eine Mischung von beidem.
    Oder weder das eine noch das andere.
    Manchmal ahnte Janeway Dinge, die erst noch geschehen
    mussten. Mark hatte davon gesprochen, dass sie über eine spezielle Verbindung zu ihrer Umwelt verfügte und dadurch imstande war, Ursache und Wirkung einer Veränderung zu
    erkennen. Gelegentlich grenzte dieses Talent an eine Art sechsten Sinn. Ein Ausbilder an der Akademie hatte sie darauf hingewiesen, dass alle Führungspersönlichkeiten diese Gabe besaßen. Das Erkennen von Details – darauf kam es an.
    Der Ausbilder war der festen Überzeugung gewesen, dass
    diese Fähigkeit erlernt und weiterentwickelt werden konnte.
    Janeway bot ein gutes Beispiel dafür.
    »Wir nähern uns. dem Planeten, von dem die Subraumwellen ausgehen, Captain«, meldete Paris, als die Voyager den Warptransfer beendete.
    »Auf den Schirm«, sagte Janeway.
    Der Anflugwinkel erlaubte es, auch einen Teil der Nachtseite des Planeten zu sehen. Janeway bemerkte gelbe und
    orangefarbene Lichter an der Ostküste eines großen Kontinents der südlichen Hemisphäre.
    Städte.
    »Was ist mit dem Notruf, Mr. Kim?«, fragte sie.
    »Wir empfangen ihn noch immer«, erwiderte der Fähnrich.
    »Er hat sich nicht verändert und scheint automatisch gesendet zu werden.«
    Alles wirkte normal. Ein blauer Globus, hier und da die weißen Tupfer von Wolken. Der zentrale Kontinent
    präsentierte die gelbbraunen Streifen von Wüsten und durch die Eigenrotation des Planeten geriet auf der Tagseite eine Inselgruppe in Sicht. Die Erdmassen wiesen natürlich andere Formen auf als die der Erde, aber ihre grünen und
    ockerfarbenen Töne, das Blau der Meere, die weiße Spirale eines äquatorialen Wirbelsturms und der Glanz polarer
    Eiskappen… Das alles war so vertraut, dass sich Janeway vorstellte, wie dort unten Mark und ihr Hund Molly Malone auf sie warteten.
    Sie fragte sich, ob es ihr jemals gelingen würde,
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