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Echo des Zorns (German Edition)

Echo des Zorns (German Edition)

Titel: Echo des Zorns (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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Quinlan für den Rest seines Lebens im Gefängnis schmoren zu lassen. Du stehst nicht mehr unter Verdacht, du musst dir also keine Sorgen machen.«
    Stille.
    »Kenton wird eine Pressekonferenz abhalten und den Medien die letzten offenen Fragen beantworten.« Sie trat nah an ihn heran. »Es ist vorüber.«
    »Dieser Fall schon.« Er nahm ihre linke Hand und hielt sie fest. »Aber mit uns beiden nicht.«
    Der Knoten in ihrem Magen schien sich etwas zu lösen. »Was willst du?« Aufrichtiger konnte eine Frage nicht sein.
    Der durchdringende Blick dieser blauen Augen glitt über ihr Gesicht. Dann sagte Max: »Dich. Für immer und ewig, das will ich.«
    Ihre Angst verflog, und sie wagte ein Lächeln. »Ich will dich auch.«
    Max presste den Mund auf ihre bebenden Lippen. Verzweifelter Hunger, Entbehrung, Lust. Liebe.
    Max.
    Der Ihre.
    »Alles ist schiefgelaufen«, flüsterte Max dicht an ihrem Mund. »Es hat so falsch angefangen, dann dieser Fall, Frank, Quinlan …«
    Es war klar zu hören, wie viel Schmerz ihm der Gedanke an die beiden bereitete. Aber sie würde ihm helfen, mit dem Schmerz fertigzuwerden, genau wie er ihr geholfen hatte.
    Er hob den Kopf und sah sie aus strahlenden Augen an. »Kannst du mit mir zusammen sein, obwohl du weißt, was er getan hat, kannst du …«
    »Du kannst ja versuchen, mich davon abzuhalten.« Max war nicht Quinlan. »Du hast mir im Fluss das Leben gerettet. Du bist ins Wasser gegangen und …«
    »Ich wäre nicht ohne dich wieder herausgekommen. Weißt du das noch nicht? Hast du noch nicht verstanden, dass …«
    Sie wartete aufgeregt.
    »… dass ich dich liebe?« Er wandte den Blick keine Sekunde lang ab. »Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Frau mal so lieben würde, aber ich schwöre, wenn ich mit dir zusammen bin, kann ich die Hälfte der Zeit nicht klar denken. Ich will dich, ich brauche dich, und ich liebe dich mehr als irgendetwas sonst auf der Welt.«
    Sie legte ihm die Hand auf die Schulter. »Ich dich auch, Max Ridgeway.« Den Fremden, den sie in ihr Bett gelassen hatte. Den Liebhaber, der ihr in der Nacht Trost gespendet hatte. Den Mann, der sie gerettet hatte.
    Von null auf hundert war ihre Beziehung gestartet, sie waren übereinander hergefallen, und dann waren sie zusammen durch die Hölle gegangen. Möglicherweise würde es noch mehr harte Zeiten geben – das war nun mal so im Leben –, aber sie würden zusammen sein.
    Ihr ganzes Leben war sie auf der Suche nach einem wie ihm gewesen. Nach jemandem, der für sie kämpfte, sie festhielt und ihre Liebe weckte. Nach jemandem, der bereit war, für sie zu sterben.
    Dieser Jemand … war Max.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.
    Wie kostbar das war!

Epilog
    Sechs Monate später
    Quinlan ging den Gefängnisgang entlang. Aus den Zellen ertönten schrille Buhrufe, Pfiffe und Anmachsprüche. Der orange Overall schien wie ein Zentnergewicht an seinen Schultern zu hängen.
    Hyde beobachtete, wie Quinlan sein neues Domizil betrat, das nichts gemein hatte mit der Villa, die sein Besitz geworden wäre – einer Villa, die Max Ridgeway vor Kurzem der Amerikanischen Krebsgesellschaft überschrieben hatte. Sie würde in ein Sanatorium umgebaut werden.
    Der Wärter öffnete die Zelle Nummer 185. Quinlan trat ein, drehte sich um und hielt dem Wärter seine gefesselten Hände hin. Inzwischen war er mit der Gefängnisroutine gut vertraut.
    Hyde spazierte den Gang entlang und warf einen Blick in die Zelle. Ein Klosett. Ein Etagenbett. Quinlan würde Gesellschaft bekommen.
    »Na, Arschloch, jetzt zufrieden?«, sagte Quinlan provokativ. »Sie glauben, das wäre mein Ende? Da irren Sie sich mächtig. Ich komme raus. Mein Anwalt arbeitet schon an der Berufung.« Er lachte und schüttelte den Kopf. »Haben Sie es noch nicht gehört? Ich bin verrückt! Ich sollte in einer psychiatrischen Anstalt sein, nicht im Gefängnis.«
    »Ihre Therapie wird bald beginnen.« Denn Hyde kannte die Wahrheit.
    Malone war wirklich verrückt. Im Gerichtssaal hatte er nicht die geringste Reue gezeigt, kein Mitgefühl für die Opfer. Der Typ schien einfach nicht zu begreifen, dass er etwas Verkehrtes getan hatte.
    Vier Tage zuvor war er dabei erwischt worden, wie er sich mit einem selbst gebastelten Messer den Oberarm aufritzte.
    Die Wärter würden Quinlan gut im Auge behalten. Je länger er im Gefängnis blieb, desto verzweifelter würde er werden.
    »Falls Sie irgendwann rauskommen«, erwiderte Hyde, »wird nichts und niemand auf Sie
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