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Echo des Zorns (German Edition)

Echo des Zorns (German Edition)

Titel: Echo des Zorns (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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heute geht?«, brummte Monica.
    Max rollte die Schultern und spürte, wie seine Nähte zwickten. In der vergangenen Nacht hatte er nicht einen Gedanken an seine Wunden verschwendet. Der Sex mit Sam hatte sie ihn vergessen lassen. »Ja. Quinlan wird das Blaue vom Himmel herunterlügen, um eine kürzere Haftstrafe auszuhandeln.« Oder um ihn als Schuldigen hinzustellen.Sam hatte ihm bereits von Quinlans Behauptungen berichtet.
    Monica sah ihn durchdringend an. »Ich habe den Staatsanwalt gebeten, noch einen Moment draußen zu warten, damit Sie erst mal ohne ihn mit Quinlan reden können.«
    Er hob die Brauen. »Was soll das bringen?«
    »Ich glaube, Sie können ihn dazu bringen zu gestehen. Alles.« Sie schenkte ihm ein flüchtiges, sprödes Lächeln.
    »Das ist nicht Ihr Ernst, oder?«, fragte Max. Sam hielt noch immer seine Hand fest in ihrer.
    »Doch.«
    »Wenn es nach Quinlan ginge, wäre ich seit Langem tot. Er wird nichts gestehen.«
    »Ihr Bruder wollte immer die Aufmerksamkeit Ihres Vaters erringen, nicht?«, fragte Monica. »Der einzige Sohn, zumindest lange Zeit, aber einer, der nie den Erwartungen entsprach.«
    Ein Versager , hatte Frank häufig gesagt. Max schluckte.
    »Bei den Morden ging es nicht um Geld. Da gingen wir von einer falschen Annahme aus. Das Geld war nur Nebensache.« Monica runzelte die Stirn. »Die reichen Jungs hat er entführt, damit die Väter beweisen mussten, wie viel ihnen an ihren Söhnen lag.«
    Max schüttelte den Kopf. »Das ist völlig irrsinnig.«
    »So ist Quinlan nun mal«, meldete sich Ramirez zu Wort. »Nach den ersten beiden Entführungen hätte er sich einfach mit dem Geld absetzen können, aber zu dem Zeitpunkt war ihm das Geld schon weniger wichtig als das Aufschlitzen seiner Opfer.«
    »Ja, und seines eigenen Körpers.« Monica griff nach einem der Dokumente, die auf dem Tisch lagen. »Ich habe hier Arztberichte …«
    »Unterliegt so etwas nicht der ärztlichen Schweigepflicht?«, fragte Max entrüstet. Sam hatte sich vorgebeugt und starrte interessiert auf die Akten.
    »So etwas ist in etwa so geheim wie Ihre Verurteilung wegen Totschlags«, brummte Ramirez und sah Max durchdringend an.
    »Rutschen Sie mir den Buckel runter!« Max hatte keine Lust, sich von den FBI -Agenten dumm anmachen zu lassen.
    »Was steht da drin?«, fragte Sam.
    »Dass Quinlan mit vierzehn ins St. John’s Hospital eingeliefert wurde, weil er Schnittwunden am Oberkörper hatte.« Monica zog eine Braue nach oben. »Er behauptete, er sei auf einen Zaun gefallen, aber der diensthabende Arzt hat etwas anderes vermutet und ihn zu einem Psychiater überwiesen.« Monica klappte die Akte zu und sah Max an. »Sieht so aus, als hätte Quinlan sich gern Verletzungen zugefügt.«
    Er hatte sich den eigenen Finger abgeschnitten.
    »Solche Selbstverstümmelungen können von Depressionen zeugen, Furcht, emotionalem Druck oder …«
    »Als Quinlan vierzehn war, hat Frank meine Mutter kennengelernt«, fiel Max ihr ins Wort.
    Monica nickte. »Wissen Sie, warum Ihr Vater Donnelley angeheuert hat?«
    »Er war sein Arzt.«
    »Tatsache ist …« Monica richtete den Blick auf Sam. »Das war er nicht.«
    Max sah Samantha an.
    Samantha zuckte die Achseln. »Ich habe mich in seinen Rechner gehackt und ein paar alte Dateien gefunden. Donnelley wurde Quinlans wegen eingestellt.« Sie schwieg einen Moment, dann fuhr sie fort: »Frank hatte es satt, dass die Ärzte im St. John’s dauernd Fragen stellten.«
    Max schluckte. »Quinlan ist krank. Er braucht Hilfe.« Es zerriss ihm schier das Herz, dass er das nicht früher verstanden hatte. Hätte er das alles verhindern können? Ihn aufhalten können? Die Opfer retten können?
    »Wenn Sie das glauben«, sagte Monica sanft, »wenn Sie meinen, er braucht Hilfe, dann müssen Sie uns helfen. Entlocken Sie ihm ein Geständnis, dann sorgen wir dafür, dass er während seiner Haftstrafe in therapeutische Behandlung kommt.«
    »Wie lange?« Max’ Schläfen pochten. »Für wie lange wird man ihn einsperren?«
    Monica schwieg, aber Max wusste die Antwort auch so. Lebenslänglich.
    Ramirez sah auf seine Uhr. »Sie kommen gleich.«
    Max drehte den Kopf und sah hinunter in Samanthas Augen. Er wollte sie, und – was für ein Wunder – sie schien ihn auch zu wollen. Trotz allem, was Quinlan ihr angetan hatte, wollte sie ihn.
    Er würde alles tun, um sie zu halten. Alles, damit sie bei ihm blieb. Er beugte sich vor und gab ihr einen flüchtigen Kuss.
    »Ich spreche mit Quinlan.« Er ließ
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