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Echo des Zorns (German Edition)

Echo des Zorns (German Edition)

Titel: Echo des Zorns (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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Handgelenk protestierte heftig, und sie seufzte genervt. »Die sagen mir einfach nichts!«
    Lake kniff die Augen zusammen.
    »Max. Ich muss wissen, wie es ihm geht.«
    Kentons Blick war zu wachsam. »Malones Bruder?«
    Sie nickte.
    »Er bedeutet dir etwas, nicht?«
    Keine Angst mehr . »Ich liebe ihn.« Das würde sie ihm auch sagen, sobald er sie hören konnte.
    Kenton holte tief Luft. »Sie haben Quinlan ins Büro der SSD gebracht. Es gibt etwas, was du unbedingt wissen solltest.«
    Eine Schwester kam ohne zu klopfen ins Zimmer gestürzt. »Ms Kennedy? Max Ridgeway ist aus dem OP raus. Dr. Gretchen meint, ich könnte Sie zu ihm bringen – nur für ein paar Minuten –, wenn Sie sich kräftig genug fühlen.« Sie zog einen Rollstuhl hinter sich her ins Zimmer.
    Kräftig genug?Nichts würde sie aus seinem Zimmer fernhalten. Samantha schob mit der linken Hand die Decken weg und schwang die Beine aus dem Bett, ohne auf die Schmerzen zu achten.
    Lake beugte sich über sie. »Warte.«
    Nein, sie würde nicht warten. »Ich muss ihn sehen.«
    Aber er wich nicht. »Es ist hart, wenn einem jemand so viel bedeutet, nicht? Wenn einem das Leben des anderen wichtiger ist als das eigene?«
    Nein, hart war es nicht. Es war grauenvoll.
    »Aber du musst aufpassen, Samantha. Wenn du jemanden liebst, heißt das nicht automatisch, dass er perfekt ist.«
    Wovon sprach er? Sie wusste, dass Max nicht perfekt war. Genau aus diesem Grunde liebte sie ihn. Er war ehrlich, charaktervoll und bereit, alles für sie zu tun. Mehr konnte eine Frau nicht verlangen. Perfektion war bedeutungslos.
    »Quinlan sagt …« Kenton beugte sich noch näher zu ihr und senkte die Stimme, damit die Krankenschwester ihn nicht hören konnte. »Quinlan behauptet, Max sei von Anfang an mit an den Entführungen beteiligt gewesen. Angeblich haben sie alles gemeinsam geplant, und Max hat sich erst davon distanziert, als er sich in dich verliebte.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nein, Max würde das nie tun …«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.« Sie würde sich das keine Sekunde länger anhören. Sie brauchte Max.
    Kenton nickte grimmig. »So bedingungslos vertraust du ihm?«
    »Ja.« Sie hatte die Angst in Max’ Gesicht gesehen und die Wut, als ihm klar wurde, was Quinlan getan hatte. Nein, Max hatte mit diesen Verbrechen nichts zu tun, egal was für einen Mist Quinlan von sich gab. Max war anders als er.
    Nicht bösartig.
    Vorsichtig stand sie auf. »Den Rollstuhl brauche ich nicht«, wandte sie sich an die Schwester. »Sagen Sie mir einfach, wo er ist.«
    »Ich komme, Max«, jubelte sie innerlich.
    Die Schwester blinzelte. »Zimmer … äh … 212, einfach den Gang runter.«
    Mit hoch erhobenem Kopf und durchgedrücktem Rücken ging Sam los.
    »Sam!«
    Sie warf einen Blick über die Schulter.
    »Diesmal hast du dich gut geschlagen. Verdammt gut.«
    »Danke.«
    »Ich wusste, dass du einen Kern aus Stahl hast. Du bist durch die Hölle gegangen, und das hat dich noch stärker gemacht.« Er lächelte. »Du bist nicht zerbrochen.«
    Sie wusste, dass er selbst etwas erlebt hatte, was man nur als Albtraum bezeichnen konnte. Bei seinem letzten Fall als Mitglied der SSD war er durchs Feuer gegangen. Sie zwang sich, ihm zuzulächeln. »Du auch nicht.«
    »Es hat uns stärker gemacht. Vergiss das nie. Du bist nicht schwach. Warst es nie.« Er kannte sie gut. »Du hast den Bastard von damals überlebt und den jetzigen auch.«
    Ja. Aber nur, weil sie Hilfe gehabt hatte. Einen Mann, der bewusst zwischen sie und den Killer getreten war.
    Wie sollte eine Frau so einen Mann im Stich lassen?
    Nie. Sie würde mit ihm zusammenbleiben, egal, was kam, und mit allen Mitteln für ihre Zukunft kämpfen.
    ***
    Die Maschinen am Kopfende von Max’ Bett piepten und surrten. Max’ Gesicht war bleich, und seine Lippen hatten noch immer eine leichte Blaufärbung. Sein Oberkörper verschwand fast völlig unter Verbänden.
    »Wir haben ganz schön lange gebraucht, bis wir endlich alle Wunden genäht hatten«, brummte der junge Arzt, der neben Samantha getreten war. »Den hat jemand ordentlich zugerichtet.«
    Sam nahm Max’ Hand. »Wie lange dauert es, bis er aufwacht?«
    »Eine Zeit lang wird er immer mal kurz aufwachen, und er braucht den Schlaf auch dringend. Nach dem massiven Blutverlust braucht er vor allem Ruhe.« Der Mediziner warf Samantha einen prüfenden Blick zu. »Für Sie gilt das Gleiche.«
    Sie sah, dass seine Augen gerötet waren – kein Wunder nach einer weiteren langen Nacht.
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