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Echo der Vergangenheit (German Edition)

Echo der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Echo der Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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getötet!« Kenton zuckte bei diesem Schrei genauso wenig zusammen wie der Polizist neben ihm.
    Aber Detective Peter Malone beugte sich vor und nagelte den sich windenden Mann mit einem eiskalten Blick aus seinen blauen Augen fest. »Er war eingesperrt. Eingesperrt in diesem Schrank und den Flammen überlassen. Sie waren die einzige andere Person in diesem Haus.«
    Larry hob die Hände, die deutlich zitterten. »Ich wusste nicht, dass da noch jemand war! Ich dachte, ich wäre allein!«
    »Haben Sie das Feuer gelegt, um den Mord zu vertuschen?«, hakte Peter erbarmungslos nach. Soweit Kenton das beurteilen konnte, kam Peter bei Verhören gern schnell und druckvoll zur Sache. Manche Polizisten arbeiteten so. Andere gingen es langsamer an, näherten sich dem Thema lieber auf Umwegen.
    Eine seiner Teamkolleginnen in der SSD , Monica Davenport, war eine berühmte Verhörspezialistin. Innerhalb von fünf Minuten breitete jedes Monster sein Leben vor ihr aus.
    Die Frau hatte eine besondere Begabung, und bei Serienmördern lief sie zur Höchstform auf.
    Der Mann, der da vor ihnen saß, war kein Serientäter, und Kenton hielt ihn auch nicht für den Brandstifter.
    Nur ein Mann, der den Drogen erlaubt hatte, seine Seele aufzuessen.
    »Sie haben das Feuer gelegt«, sagte Peter, »weil Sie dem Mann den Schädel eingeschlagen hatten und Ihre Spuren verwischen wollten.« Er schüttelte den Kopf. »Aber dann schlossen die Flammen Sie ein. Das Feuer hat Ihnen den Fluchtweg versperrt, hm?«
    »Was? Nein, Mann, nein! Ich war nur … nur … « Er holte tief Luft. »Ich hatte … Drogen dabei«, wisperte er.
    Keine große Überraschung. Die Körpersprache des Burschen verriet seine Abhängigkeit, und ein Blick auf seine stecknadelkopfgroßen Pupillen und die blutunterlaufenen Augen bestätigte den Verdacht.
    »Ich schwöre, ich habe das Feuer nicht gelegt! Ich habe niemanden getötet!«
    Larrys Vorstrafenregister bestätigte seine Aussagen. Seitenweise Drogendelikte, aber nicht der geringste Hinweis auf körperliche Gewalt.
    »Möglicherweise sind Sie im Rausch ausgeflippt.« Peter stand auf und ging um den Tisch herum. »Das arme Opfer kam Ihnen bedauerlicherweise in die Quere.«
    »Nein, so war es nicht … «
    »Sagen Sie uns seinen Namen, Larry. Wahrscheinlich hat er eine Familie, die auf ihn wartet. Geben Sie uns den Namen, helfen Sie uns. Dann helfen wir Ihnen auch.«
    Der Polizist machte das gar nicht schlecht.
    Kenton musterte die beiden und wartete.
    Larry ließ den Kopf sinken. »Ich weiß es nicht«, flüsterte er. »Ich war’s nicht.«
    Mehr hatten sie seit einer Stunde aus dem Verdächtigen nicht herausbekommen. Larry musste gewaltig unter Entzugserscheinungen leiden. Seine Kleidung war schweißnass, und seine Zuckungen wurden immer schlimmer. Aber an seiner Geschichte hatte sich nichts geändert.
    Weil sie die Wahrheit war. Kenton hatte mehr als genug Lügner gesehen, seit er zum FBI gekommen war. Wenn Straftäter logen, veränderten sich ihre Geschichten immer wieder. Sie brachten neue Einzelheiten und vergaßen die ursprüngliche Geschichte. Sich eine Lüge zu merken war gar nicht so einfach, vor allem, wenn man total zugedröhnt war.
    Kenton schob seinen Stuhl zurück und stand auf. Larrys Kopf flog hoch, und er riss die blutunterlaufenen Augen auf. »Larry, was haben Sie gestern gesehen?«
    Die Runzeln in Larrys Stirn wurden noch tiefer, als sie eh schon waren.
    Der Polizist kniff die Augen zusammen und sah Kenton verächtlich an. Na und? Kenton hatte keine Lust auf Konkurrenzspielchen. Peter war lange genug am Zug gewesen.
    Larry wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich weiß nicht, was Sie … «
    »Haben Sie jemanden in dem Gebäude gesehen, ehe das Feuer ausbrach? Oder etwas gehört?«
    Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. »Habe … geschlafen … «
    Eher das Bewusstsein verloren.
    »Wachte auf … h… habe den Rauch gerochen … dann bin ich zum Fenster gerannt.«
    »Was haben Sie draußen gesehen?«
    »Sie.«
    Toll.
    Kenton wandte sich ab. Das war nicht der Mann, den sie suchten.
    »Dieser andere Hurensohn hat nicht geholfen, aber Sie … Sie sind reingerannt.«
    Kenton sah ihn wieder an. »Welcher andere Hurensohn?«
    »Der mit der Baseballkappe, der … der die Straße runtergerannt ist.«
    In jenem Stadtviertel gab es nicht viele Jogger.
    »Haben Sie das Gesicht des Mannes gesehen?«, fragte Peter.
    Das war die ausschlaggebende Frage.
    Larry schüttelte bekümmert den Kopf.
    Mist.
    ***
    Die Musik
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