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Echo der Vergangenheit (German Edition)

Echo der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Echo der Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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dröhnte, der Alkohol floss, und mehrere Männer versuchten, Lora ins Gespräch zu ziehen, doch sie saß lieber weit hinten, allein mit ihrem Bier. Sie wusste, dass sie letztlich nicht ins Mickey’s passte.
    Es gelang ihr einfach nicht, mit den anderen zu lachen. Auch schäkern oder rumalbern konnte sie nicht mehr. Immer hatte sie das Gefühl, auf der Hut sein zu müssen.
    Ich habe es so satt, Blicke auf mir zu spüren , dachte sie.
    Entweder wurde sie allmählich verrückt – was nicht ganz auszuschließen war …
    Oder jemand hatte es auf sie abgesehen.
    Sie hob das Bier und trank. Heather würde nicht kommen, das hatte sie ihr soeben per SMS mitgeteilt. Lora würde bald gehen. Allein halte ich es hier nicht aus , dachte sie.
    Die Band spielte noch lauter, Gelächter und aufmunternde Rufe tönten durch den Raum, und als sie ihr Bier absetzte, stand er unerwartet vor ihr.
    GQ .
    Sie hob eine Braue und sagte anzüglich: »Ach, ist das nicht unser Special Agent?«
    Er schüttelte den Kopf. »Legen Sie sich nicht mit mir an, Lora.«
    Lora . Eigentlich hätte ihr gar nicht gefallen dürfen, dass er sie mit Vornamen anredete. Aber so, wie er ihn mit seiner tiefen Stimme von der Zunge rollen ließ, hatte sie sofort die Vorstellung, er würde ihn auch so aussprechen, wenn sie allein wären – und nackt.
    Ich bin zu lange allein gewesen , dachte sie.
    Sie packte die kalte Bierflasche fester. »Was wollen Sie hier?«
    Er setzte sich neben sie. Ohne zu fragen. Typisch. »Sie hatten gesagt, Sie würden hier sein.« Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Ich muss mit Ihnen reden.«
    Der Mann duftete immer noch gut und sah gut aus. »Schießen Sie los.« Die Leute stierten sie schon an. Lora fing den Blick Tony Longs auf, eines ihrer Teamkollegen. Er hob die Bierflasche und prostete ihr zu.
    Der Abend konnte schlimmer nicht werden.
    Die Nachricht, dass sie sich mit jemandem getroffen hatte, würde sich verbreiten wie ein Lauffeuer. Bullen und Feuerwehrleute waren grauenhafte Tratschmäuler.
    »Ich brauche Hilfe.«
    Sie sah ihn überrascht an. »Bitte?« Wenn ihre bissige Art ihn nicht abschreckte, was blieb ihr dann noch?
    Der Blick seiner grauen Augen war unausgesetzt auf sie gerichtet, und er schien auch noch ein bisschen näher herangerückt zu sein. Nein, vielleicht war er nur so groß, dass er viel Platz brauchte. Ihren Platz. »Ich gehe nicht eher, als bis die Gegend wieder sicher ist.«
    Die Spannung in ihren Schultern ließ nach. »Gut.« Denn Lora glaubte nicht, dass die Brände aufhören würden, nicht, bevor sie den Pyromanen da draußen gestoppt hatten.
    »Ich will, dass Sie mir helfen«, sagte er. »Ich brauche einen Kontakt zur Feuerwehr. Jemanden, der mit mir die Tatorte durchgeht. Jemanden, der mir sagt, worauf ich bei diesen Bränden achten muss.« Er hatte den Arm hinter ihr auf die Lehne gelegt, fast als wolle er sie einsperren. »Ich brauche Sie.«
    Sie atmete sehr langsam durch. »Das müssten Sie sich von meinem Chef genehmigen lassen.« Frank wusste, was auf dem Spiel stand. Schließlich hatte er sie zu Hyde geschickt.
    »Das habe ich schon.«
    Dieser FBI -Agent war augenscheinlich von der schnellen Truppe.
    »Wie ich schon sagte … ich brauche Hilfe.«
    Sie zögerte, weil etwas in seinen Augen sie verunsicherte. Hier ging es nicht nur um die Fälle. In seinem Blick lag ein Hunger, eine Entbehrung, die sie gut nachvollziehen konnte.
    Eine Entbehrung, die sie nicht hätte spüren dürfen. Aber diese Entbehrung wühlte sie trotzdem auf. Ihre Oberschenkel spannten sich an, ihr Herz schlug ein wenig zu schnell und, verdammt, sie verspürte solche Sehnsucht …
    »Wollen Sie den Mann kriegen?«
    »Mehr als alles andere auf der Welt.«
    Die Schreie höre ich noch immer , fügte sie in Gedanken hinzu.
    »Dann sind wir für die nächste Zeit Partner.« Er hielt ihr die Hand hin.
    Ohne den Blick abzuwenden, ergriff sie langsam diese Hand. Seine Finger legten sich warm und kräftig um ihre.
    Ein Hitzestrom durchzuckte sie.
    Sein Mund verzog sich zu einem leisen Lächeln. »Ich glaube, ich werde gern mit Ihnen zusammenarbeiten, Lora.«
    Sofort entzog sie ihm die Hand. »Nur arbeiten, Kent.« Die Kurzform seines Namens kam ihr leicht über die Lippen. »Nicht ficken.«
    Um das von vornherein klarzustellen.
    Er blinzelte. »Vom Ficken habe ich nichts gesagt.«
    »Das war nicht nötig.« Eine Frau wusste Zeichen zu deuten. Seine waren relativ eindeutig. Selbst wenn er es schaffte, den Blick nicht zu ihrem Busen
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