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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst
Autoren: Cynthia Eden
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immer Romeo nennen müssen.
    Aber er war kein Romeo mehr. Er war nur ein Mann, älter, schmaler, hinter Gittern – wo er bis zu seinem Tod auch bleiben würde.
    »Ich wusste, du würdest kommen.« Er musterte sie von oben bis unten. »Ich wusste, du kannst dich von mir nicht fernhalten.«
    Luke zog einen Stuhl zum Tisch.
    Dennis’ Kopf schnellte in seine Richtung. »Wer zur Hölle bist du?«
    Monica bemerkte aus den Augenwinkeln, wie Luke die Zähne fletschte. »Der Mann, der dich am liebsten in der Luft zerreißen würde.«
    Dennis schrumpfte etwas zusammen. »Wachen? Haben Sie das gehört? Er hat mich bedroht. Bringt ihn hier raus. Ich will … «
    Monica schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
    Dennis blickte konsterniert.
    »Du hast nichts mehr zu wollen!« Ihr Blick spießte ihn geradezu auf. Sie wartete kurz, dann beugte sie sich vor, wobei sie seinen starken Schweißgeruch wahrnahm. »Du wunderst dich gar nicht, dass ich noch lebe.«
    Er kniff die Augen zusammen und rückte ein wenig vor. »Weil du mir gehörst«, flüsterte er. »Ich wusste, er kann dir nichts tun. Ich habe dich angeleitet. Ich habe dich gemacht.«
    Ihr Magen zog sich zusammen. »Aber du hast mir Kyle auf den Hals gehetzt.«
    Er sah kurz zu Luke, dann wieder zu ihr. »Er wird mir bald Gesellschaft leisten, oder?«
    »Nein. Kyle ist tot.«
    Seine Finger verkrampften sich. »Du hast ihn getötet?« Er lachte. »Ich hab’s gewusst. Ich habe gewusst, dass es in dir steckt. Du wolltest es selbst probieren, oder? Sehen, wie Macht sich anfühlt.« Er beugte den Kopf noch weiter vor, wie eine Schlange, kurz bevor sie auf ihre Beute zustößt. »Wie oft? Hm? Wie oft hast du es getan?«
    Er sprach vom Töten.
    Monica schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht wie du.« Kurz und schmerzlos. Mehr gab es nicht zu sagen. »Oder wie Kyle West.«
    »Kyle war schwach. Ein typischer Fall von Größenwahn. Er dachte, er könne sein wie ich, dabei musste ich ihm alles vorkauen. Alles. Wie man Ängste schürt, wie man Opfer findet. Der wäre nicht mal in der Lage gewesen, in die Rolle des Deputys zu schlüpfen, wenn ich ihm nicht verraten hätte, wie er dieses andere Arschloch umlegen soll.«
    Jetzt hatte sie ihn so weit. Romeo hatte schon immer gern geredet. Dann kam er sich bedeutend vor. Überlegen. Er musste mit seinen Verbrechen protzen. Er konnte es nicht ertragen, wenn andere nicht erfuhren, wie toll er war.
    »Ich musste ihm jede einzelne Information vorkauen. Er wusste gar nichts. Ich habe ihm von der ach so hoch geschätzten SSD erzählt, von diesem Wichser Hyde und … «
    Jetzt hatte sie alle Informationen, die sie brauchte. »Das wäre alles.« Sie nickte den Aufsehern zu. »Sie können ihn zurückbringen.« Früher war er mal richtig klug und der Polizei immer einen Schritt voraus gewesen. Vielleicht hatte das Gefängnis nicht nur seinen Körper, sondern auch seinen Geist in Mitleidenschaft gezogen. Andererseits hatte sein Verstand schon immer einen Knacks gehabt. Unrettbar verkorkst.
    Fassungslos schüttelte Myers den Kopf. »Wa… was? Du gehst nicht.« Er sprang auf und auf sie zu. »Ich habe auf dich gewartet. Du kannst nicht … «
    Luke schlug ihm ins Gesicht. Knochen brachen. Blut spritzte ihm aus der Nase.
    Romeo fiel vornüber und schlug sich dabei das Kinn an der Tischkante an.
    »Reagiert nächstes Mal gefälligst ein bisschen schneller!«, schnauzte Luke die Aufseher an.
    Monica betrachtete den Killer. Er fluchte, jammerte und spuckte. Er war nicht mehr der arrogante Liebhaber, der die Frauen verführt hatte. Jetzt war er ein Verbrecher, der ohne Macht über seine Opfer ein Nichts war.
    Die Aufseher zogen ihn wieder auf die Beine.
    »Ich verklage dich, dass dir Hören und Sehen vergeht!«, brüllte er Luke an. »Du kannst nicht … «
    »Du hast mich angegriffen.« Monica zuckte die Achseln und sagte mit eisiger Stimme: »Du kannst von Glück reden, dass du noch lebst.«
    Das verschlug ihm die Sprache.
    »Es gibt ein paar Dinge, die du wissen solltest.« Sie nahm ihre Tasche und ging bedächtig zur Tür. Luke folgte ihr. Dann blieb sie stehen und sah zu dem Mann zurück, der ihre Persönlichkeit hatte brechen wollen. »Du bekommst keine Besucher mehr, abgesehen von deinem Rechtsanwalt. Von deinem richtigen Anwalt, und dessen Identität wird dreimal überprüft, ehe er hier reindarf.« Keine Frauen mehr, die mit einem Mörder ficken wollten. Keine Pseudobewunderer, die jedes seiner Worte begierig in sich aufsaugten.
    »M… mein was? Du
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