Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst
Autoren: Cynthia Eden
Vom Netzwerk:
Er beugte sich zu dem Gitter vor, das sie von den beiden Polizisten trennte. Hauptsache weg von Monicas schöner Haut.
    Der Motor sprang an, das Auto schoss los.
    Vance, der auf dem Beifahrersitz saß und sich das Funkgerät an den Mund hielt, blickte ihn über die Schulter an. »Das kommt daher, dass von Sally nicht viel übrig war.«
    ***
    Leichenschauhäuser waren furchtbare Orte. Luke hasste sie. Hatte sie schon immer gehasst – und die Toten … die waren einfach überall.
    Verdammt, er war zum FBI gegangen, um Leben zu retten. Nicht, um bei den Toten herumzuhocken.
    Monica jedoch schritt auf ihren hohen Absätzen durch den Raum und betrachtete die Tote aus allen nur erdenklichen Blickwinkeln. Mit zusammengekniffenen Augen schoss sie eine Frage nach der anderen auf den Pathologen ab.
    »Todeszeit?«
    »Welche Verletzung war die tödliche?«
    »Gab es Hinweise auf Drogen?«
    »Diese Schnitte – sehen die für Sie auch wie ein Muster aus?«
    Mit ihren weißbehandschuhten Fingern wies sie auf eine Stelle oberhalb der linken Wange.
    Der Rechtsmediziner, Doktor Charles Cotton, hatte eine sehr hohe Stirn und die bleichste Haut, die Luke je gesehen hatte. Cotton sah besorgt, wie Monica den Tisch wie ein hungriger Geier umkreiste. Die beiden Deputys hatten sich an die Tür zurückgezogen. Lee hielt den Blick starr zu Boden gerichtet, und der Ältere, Vance, biss so fest die Lippen zusammen, dass sie wahrscheinlich bald zu bluten anfangen würden.
    Für das Leichenschauhaus ungeeignet. Wofür Luke ihnen keinen Vorwurf machen konnte – nicht den geringsten.
    Luke schluckte und versuchte, den Geruch des Leichnams zu ignorieren.
    »Unser Mörder hat sich also jede Menge Zeit gelassen … «, Monica deutete auf die Wunden in Patricia »Patty« Moffetts Gesicht und auf ihrer Brust, »… bevor er sie umgebracht hat.«
    Ein Arschloch, das gern spielte.
    »So steht es auch in meinem Report.« Cotton verschränkte die dicklichen Arme vor der Brust. Auf dem Tisch hinter ihm stand eine halb gegessene Pizza.
    Der Typ aß hier drin? Oh Mann.
    Monica warf Luke einen Blick zu.
    Er war dran. Luke trat einen Schritt an die Leiche heran. Leichen waren nicht sein Spezialgebiet, und er war davon ausgegangen, dass das für Monica genauso galt.
    Die Killer – mit denen kannte sie sich aus.
    Aber wenn man ihm eins an der Akademie eingetrichtert hatte, dann war es, dass auch tote Opfer sprechen konnten. Man musste nur wissen, wie man sie dazu brachte.
    Er musterte Pattys Handgelenke. Zartlila Einkerbungen.
    Fesseln.
    Luke ging zum unteren Ende des Tisches und schob das Leinentuch weg. An den Knöcheln hatte sie die gleichen Ringe.
    »Keine Drogen.« Jedenfalls nicht, als das Verletzen begonnen hatte. Jemanden, der nicht bei Bewusstsein war, musste man nicht fesseln. »Dieses Arschloch hat sie bei vollem Bewusstsein verunstaltet.« Er spürte, wie Zorn in ihm hochkochte. Die Frau war klein, feingliedrig und gerade mal 29 Jahre alt gewesen.
    Was für eine Art zu sterben!
    »Die Schnitte in ihrem Gesicht sind völlig symmetrisch«, wisperte Monica.
    Hinter sich hörte Luke leise Schritte. Ein Blick über die Schulter bestätigte ihm, dass die Deputys näher herankamen und die Hälse reckten.
    »Nicht das geringste Zögern«, fuhr Monica fort. »Lustschnitte.«
    Dem Rechtsmediziner fielen beide Kinne herunter. »Bitte?«
    Luke nickte. Er wusste, was sie meinte. Die Schnitte dienten rein dazu, dem Opfer wehzutun und so die krankhafte Lust des Täters zu befriedigen.
    Plötzlich flog die Tür zum Leichenschauhaus auf.
    »Pope, Monroe … seht zu, dass ihr wieder auf die Straße kommt«, grollte eine Stimme. Luke drehte sich um. In der Tür stand der Sheriff in perfekt gebügelter Uniform, die Fäuste in die Hüfte gestemmt. »Billy Joe hat sich mal wieder im Taylor’s betrunken. Ron braucht Verstärkung.«
    Die beiden Deputys schreckten hoch. »Sir!«
    »Sofort.«
    Sie eilten an ihm vorbei.
    Nachdem die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, wandte der Sheriff sich an Luke und fragte: »Sind Sie die, die uns sagen können, was zum Teufel hier in meinem Bezirk vor sich geht?«
    Zumindest würden sie es versuchen.
    »Ich nehme an, Sie sind Dante«, brummte der Sheriff. Seine Haut war tief sonnengebräunt. Furchen durchzogen sein Gesicht, und an den Schläfen wurde sein Haar schon grau. »Sie«, sein Blick wanderte zu Monica, »müssen Davenport sein.«
    Sie wandte den Kopf in seine Richtung. »Sheriff«, begrüßte sie ihn mit ihrer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher