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E-Bike Tour de Suisse (German Edition)

E-Bike Tour de Suisse (German Edition)

Titel: E-Bike Tour de Suisse (German Edition)
Autoren: Eric Lesgrandes
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Platz. Ihm schräg gegenüber sitzt eine nette junge Dame bei einem älteren Herrn. Eine hübsche junge Frau, denkt er bei sich. Er schaut sie an, er lächelt ihr zu. Sie scheint seine Aufmerksamkeit zu genießen. Sie beobachtet ihn mit freundlichen Blicken und taxiert ihn offensichtlich nun ebenso von oben bis unten wie er dies zuvor bei ihr getan hat. ‚E-Bike fahren ist sexy‘, denkt er bei sich. Die Frauen schauen sich die E-Bike Fahrer ganz genau an. Das hat er auf seiner Tour immer wieder festgestellt. Die junge Frau steht auf, kommt auf ihn zu. Er scheint sich nicht getäuscht zu haben. Sie lächelt noch freundlicher als zuvor schon. Sie strahlt ihn. Was mag sie wohl mit ihm vorhaben?
    Die junge Frau hält ihm ihre Kamera entgegen und fragt ihn, charmant und voller Reiz. „Ich hätte gerne ein Erinnerungsfoto von unserer Fahrradtour. Wären Sie so freundlich, von mir und meinem Begleiter ein Foto zu schießen.“ Natürlich macht er das gerne für sie. Sie zeigt ihm, wo er drauf drücken muss.
    Das könnte Vater und Tochter sein, oder sind das Wahlvater und Wahltochter? Jedenfalls ist sie glücklich, das spürt Martin. Freut sie sich, dass sie ihren Vater zu einer Fahrradtour überreden konnte?
    Der ältere Herr legt den Arm auf die Schulter der jungen Frau und sie schenken sich gegenseitig ein sehr intimes Lächeln. Das sieht nun aber doch mehr nach Liebespaar aus, ist Martin nun überzeugt. ‚Was die an diesem alten Knacker wohl findet?‘, fragt er ganz erstaunt in sich hinein. Er macht mehrere Fotos, sie strahlen nicht nur sich gegenseitig, sondern auch ihn ganz direkt sehr freundlich und glücklich an. OK, Martin strahlt zurück und gönnt ihnen ihr Glück.
    Nach 15 Minuten Zugfahrt muss er in Singen schon wieder aussteigen. Er verabschiedet sich. Die beiden bleiben im Zug sitzen, sie fahren weiter nach Ulm. Die junge Frau winkt ihm zum Abschied freundlich zu. Ein sehr sympathisches Mädchen, findet er. Er winkt zurück. „Gute Fahrt“, wünschen sie sich gegenseitig. Er muss in den Zug nach Stuttgart umsteigen. Seinen Rucksack trägt er nun auf dem Rücken. Damit das E-Bike nicht mehr so schwer ist und es mit dem Umsteigen diesmal besser klappt.
    Der Zug kommt etwa 20 Minuten später an. Es ist derselbe Bahnsteig, das Gleis direkt gegenüber. Dort wartet schon eine offensichtlich allein radelnde Frau. Sie ist im Alter etwa wie Melanie. „Sind wir hier richtig vor dem Fahrradabteil?“, fragt er sie.
    „Ich denke ja“, antwortet sie ihm, „ich bin schon ein paar Mal hier eingestiegen, und da war das Fahrradabteil immer etwa hier. Fahren Sie auch Richtung Stuttgart?“, fragt sie Martin.
    „Ja“, gibt er zur Antwort, „ich war jetzt zwei Wochen auf einer Tour de Suisse unterwegs, und nun bin ich auf der Rückfahrt.“
    „So eine Tour de Suisse wollte ich schon immer mal machen, sagt sie zu ihm, ich habe bislang nur noch keinen Mitradler gefunden. Meinen Mann kriege ich nicht für so eine lange Strecke auf ein Fahrrad.“
    „So geht es mir auch, meiner Frau ist die Fortbewegung mit dem Rad viel zu suspekt“, nickt ihr Martin zustimmend zu.
    „Sie müssen mir erzählen, wie sie gefahren sind, das muss ich wissen“, strahlt sie ihn an.
    „Aber mit dem größten Vergnügen“, lächelt er zurück. Mit ein paar Stichworten beschreibt er seine gefahrene Strecke.
    „Das ist toll“, sagt Vanessa. „Wenn wir eingestiegen sind müssen sie mir das auf der Karte zeigen.“
    Martin versucht ihren Optimismus zu dämpfen. „Ich habe ein E-Bike. Auf der Ebene und den Berg hinunter brauche ich den Elektromotor natürlich nicht. Aber wenn es den Berg hinauf geht, da ist so eine elektrische Unterstützung schon sehr bequem.“
    Sie lacht ihn an. „Und ich habe ein extrem leichtes Rad. Bei dem Rad wurden ganz leichte Materialien verwendet, das hat dann auch seinen Preis. Aber das ist mir die Sache wert. Ich kann es mit der linken Hand stemmen. Sie nimmt ihr Rad in die linke Hand und hält es problemlos einen Meter über dem Boden. Das ist wirklich gut, wenn man in den Zug einsteigt oder das Rad in den Keller tragen muss. Und beim Fahren merkt man das auch, dass man viel weniger Gewicht hat als bei einem üblichen Standardfahrrad.“
    Sie hat Martin überzeugt. Der Zug fährt ein und sie steigen ein. Sie setzen sich nebeneinander und Martin holt seine Karte heraus. Er zeigt ihr, wie er gefahren ist.
    „Die Tour geht von einem interessanten Fluss zum Nächsten und ebenso von einem interessanten Berg zum
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