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E-Bike Tour de Suisse (German Edition)

E-Bike Tour de Suisse (German Edition)

Titel: E-Bike Tour de Suisse (German Edition)
Autoren: Eric Lesgrandes
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was du mir gestern alles erzählt hast“. Emmanuelle ist jetzt in seiner Schuld.
    „Du wirst immer meine Wahltochter bleiben. Vielleicht findest du bald einen Freund, den du gerne zum Vater deiner Kinder machen möchtest. Dann möchte ich, dass du mich besuchst und ihn mir vorstellst!“ Martin hat sie als Wahltochter ins Herz geschlossen.
    Emmanuelle denkt nach. „Wenn ich einen Freund gefunden habe, der in allem so richtig gut ist, werde ich ihn dir vorstellen. Meinen Wahlvater werde ich um seinen väterlichen Segen bitten. Deine Meinung ist mir wichtig“.
    Der Zug fährt ein. Sie umarmen und küssen sich zärtlich, wie innig Verliebte. Es gibt keine Tränen. Sie wissen beide, sie werden sich wiedersehen. Emmanuelle steigt ein.
    Durch die offene Türe des Zuges ruft Emmanuelle nochmals zurück. „Tu pense de l'e-mail avec les photos? Du denkst daran, mir die Fotos von deinem Smartphone zuzumailen, die du von mir gemacht hast. Da hast du ja nun eine ganz intime Erinnerung an mich. Schick mir auch noch ein paar Fotos von dir, damit auch ich eine Erinnerung an dich habe!“
    „Das werde ich alles tun, antwortet Martin. „Je t’aime, ma bien-aimée, ma fille sélectionnée!“
    Die Türen schließen, der Zug fährt ab. Solange sie sich noch sehen, winken sie. Dann verlässt Martin den Bahnsteig.
    Er quält sich mit seinem E-Bike durch den Zürcher Verkehr Richtung Norden. Eigentlich könnte er den Kompass nehmen und stur nach Norden fahren. Die großen Straßen, in denen der schnelle Autoverkehr rollt, sind ihm verwehrt und die reizen ihn auch gar nicht. Er fährt Richtung Flughafen. Zeitweise findet er beschilderte Velorouten, manchmal schleicht er sich ganz vorsichtig über Fußgängerwege. Glücklicherweise erlauben die Schweizer den Velofahrern zumeist die Benützung der Fußgängerwege. Er fährt natürlich vorsichtig und achtet auf die Fußgänger und besonders auf Kinder. Am nördlichen Ausgang von Zürich geht es steil bergauf. Da hilft nur Schieben auf dem Fußgängerweg.
    Über Oerlikon und Opfikon gelangt er nach Glattbrugg und kommt glücklicherweise wieder an einen Fluss, die Glatt. Sie beginnt am Greifensee und mündet bei Rheinsfelden in den Rhein. Martin stellt fest, dass die Glatt über weite Strecken begradigt und reguliert wurde. Zahlreiche Brücken überqueren den Fluss. Die Glatt wurde bereits im Mittelalter wirtschaftlich genutzt, indem man sich das relativ starke Gefälle im Unterlauf zum Betrieb von Wassermühlen zu Nutze machte. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde hier auch Strom produziert. Er wird nun die Glatt entlang bis zum Rhein fahren. Die ganze Strecke ist gut beschildert und hat separate Wanderwege ohne Autos. Überwiegend sind Velos unterwegs, Wanderern begegnet Martin nur selten.
    Gleich nach Glattbrugg sieht Martin rechts von sich den Flughafen Zürich Kloten liegen. Er fährt ein langes Stück Wegs am Flughafenzaun entlang. Anschließend gibt ihm die Glatt eine hervorragende Orientierung. Er folgt ihr zunächst bis Oberglatt. Der Ort hat 6.000 Einwohner. Martin bewundert eine mit Holz gedeckte Brücke über die Glatt, über die ihn sein Weg führt. Er fährt durch ein herrliches Naturschutzgebiet an den alten und neuen Glattläufen entlang. Es gehört zu den bedeutendsten und attraktivsten Altwasserlandschaften des Kantons Zürich.
    Immer weiter fährt er an der Glatt entlang und kommt nach Niederglatt. Der Ort ist auf beiden Seiten des Rheins gelegen. Im Nordwesten grenzt er an das Neeracherried, eines der letzten großen Flachmoore der Schweiz. Es bietet auf 105 ha Fläche zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Platz zum Leben. Der Eisvogel ist dort das ganze Jahr noch anzutreffen. Über Hochfelden, eine typische Wohngemeinde mit knapp 2.000 Einwohnern, kommt Martin nach Glattfelden.
    Glattfelden mit seinen 4.400 Einwohnern liegt am letzten Teilstück vor der Einmündung der Glatt in den Rhein. Martin will sich die Filmstudios anschauen. Wie er erfährt, wurden die Studios mangels weiterer Aufträge abgerissen. Sie beherbergten von 1999 bis 2007 vor allem die größte Schweizer TV-Soap „Lüthi und Blanc“, die fast das ganze Studio ausfüllt. Anschließend führt er sein Velo zur Mündung der Glatt an den Rhein.
    Am Rhein angekommen fährt er am Wasserkraftwerk Rheinsfelden vorbei, das dort den Rhein überspannt. Es war 1920 das erste Großkraftwerk der Schweiz, welches die Schweiz zusammen mit dem damaligen Land Baden errichten ließ. Entsprechend den Uferlängen bekam das
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