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E-Bike Tour de Suisse (German Edition)

E-Bike Tour de Suisse (German Edition)

Titel: E-Bike Tour de Suisse (German Edition)
Autoren: Eric Lesgrandes
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also nur etwa die Hälfte an Gesamtgewicht.
    Dann will er natürlich den Akku mit der größtmöglichen Speicherkapazität. Sein E-Bike Akku hat eine Spannung von 26 V und leistet dabei 18 Ah. Dies sind insgesamt 468 W. Eine komplette Aufladung des Akkus dauert etwa 8 Stunden. Bei einem Strompreis von 25 Cent pro Kilowattstunde kostet eine komplette Aufladung somit etwa 12 Cent. Dieser Preis für eine E-Bike Tankfüllung ist natürlich bei weitem erträglicher als das, was er sonst immer bei seiner Limousine hinlegen muss. Er wird natürlich das Ladegerät auf seine Tour mitnehmen und den Akku immer nachts im Hotel aufladen.
    Der von ihm gekaufte Akku reicht nach Angaben des Herstellers für 140 km nach einer Vollaufladung. Solche Herstellerangaben sind jedoch immer sehr optimistisch. Sie gelten für ideale Bedingungen: Kein Gepäck, leichtes Fahrergewicht, keine Steigungen. Das war Martin beim Kauf schon klar. Auch aus diesem Grund hat er sich vorsorglich für die größtmögliche Akkukapazität entschieden. Er will keinen zweiten Akku als Reserve auf die Tour mitnehmen. Das wären nochmals etwa 3 kg zusätzliches Gewicht und zusätzlicher Platz in den Satteltaschen. Das will er sich sparen.
    Zwei ganz wichtige Dinge hat er beim Kauf übersehen. Zum Einen hat er vergessen, Flickzeug und Werkzeug zu kaufen und mitzunehmen. Da war er heilfroh, dass er keine Reparatur hatte und beides auf der Tour nicht gebraucht hat. Offensichtlich hat das von ihm ausgewählte Rad hervorragende Reifen. Sie überstanden diese lange Tour, bei der er häufig auf Kopfsteinpflaster, Schotter- und Waldwegen fuhr, erstaunlicherweise problemlos. Aber bei der nächsten Tour wird er vorsichtshalber einen Ersatzschlauch und Werkzeug mitnehmen, damit er sich im Notfall selber helfen kann.
    Zweitens hat er fälschlicherweise gemeint, auf die Schiebetaste verzichten zu können. Die Schiebetaste hilft, wenn der Fahrer nicht mehr fahren kann und das E-Bike schieben muss. ‚Ich will doch fahren und nicht schieben‘, hatte er beim Kauf anmaßend gedacht. Auf den langen und steilen Passstrecken hat er diese Anmaßung bereut. Diese Taste hätte ihm das Schieben doch wesentlich erleichtert. Nun gut, er ist trotzdem über die Pässe gekommen. Es war halt etwas mühsamer.
    Ein paar anscheinend unwichtige Auswahlkriterien haben ihm auch noch einiges Kopfzerbrechen bereitet. Soll es ein ‚Herren‘- oder ein ‚Damen‘- Rad bzw. ein Tiefeinsteiger sein. ‚Damen‘- oder ‚Herren‘- Rad ist natürlich eine total unpassende Bezeichnung.
    Traditionell waren Radhersteller im vergangenen Jahrhundert der Meinung, ein sog. ‚Herren‘- Rad könne man einer Dame nicht zumuten, weil sie ja dann beim Besteigen des Fahrrads ihre Beine über den Sattel erheben muss und ihr dann neugierige Herren mit unanständigen Blicken unter den Rock gucken. Aber solche antiquierte Vorstellungen dürften inzwischen wohl nicht mehr aktuell sein. Martins Tochter fährt schon seit Jahren mit einem sog. ‚Herren‘-Rad.
    Martin entscheidet sich aus folgenden Gründen bei seinem E-Bike für ein sog. ‚Damen‘- Rad oder, besser formuliert, für einen Tiefeinsteiger. Wesentlich für ihn ist, dass er auf seiner E-Bike Tour viel Gepäck dabei hat und deshalb die Akrobatik, seinen Fuß über Sattel und Gepäck hinüberzuschwingen, bei seinen Bergtouren problematisch sein wird. Auch war er sich wirklich nicht sicher, ob er nach 10 Stunden Sitzen auf dem E-Bike und mit seinem Rheuma diese Akrobatik noch schaffen wird.
    Martin jedenfalls befreit sich aus überholten Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit und entscheidet sich für ein Rad, das ihm für seine Tour optimal erscheint, und das ist nun mal der Tiefeinsteiger. Wenn er bei der Gebirgstour plötzlich absteigen muss, aus welchen Gründen auch immer, dann will er nicht auch noch eine komplizierte Akrobatik vollführen und womöglich zusammen mit dem Rad abstürzen.
    Kleine Anmerkung am Rande. Die Damen, denen Martin unterwegs begegnet ist, haben ihn nach ganz anderen Kriterien beurteilt. Ihnen war es völlig schnuppe, ob er mit einem Damen- oder einem Herren- Rad daherkam. Auch glaubt er nicht, dass sie den Unterschied überhaupt beachtet haben. Und was die Herren in dieser Beziehung von ihm denken, das interessiert Martin sowieso nicht.
    Dann ist noch die Frage der Gangschaltung zu klären. Er will eine robuste Schaltung, ohne dass er laufend Störungen befürchten muss. Er entscheidet sich daher für eine
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