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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle
Autoren: Unknown
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werden.«
    »Es tut mir leid, daß Ihr das sein mußtet, Louisa«, beteuerte Ian leise.
    » J a . . . nun ist alles vorbei.«
    »Das ist es«, stimmte ihr Ian ernst zu und warf einen liebevollen Blick auf Elysia. »Meine liebe Schwester, du hast mir einen Schrek- ken eingejagt. Als ich dich in dieser Höhle gesehen habe, bin ich um Jahre gealtert. Aber du hast dich ja immer in alles eingemischt«, ta- delte er sie sanft. »Wie geht es dir? Ich kann aufrichtig sagen, daß du trotz allem recht gut aussiehst.«
    »Ich sehe besser aus, als ich mich fühle«, erklärte Elysia. »Ich werde mir nie wieder etwas auf mein Aussehen einbilden.« Sie zö- gerte ein wenig und fragte dann etwas zu beiläufig. »Und wo sind die anderen?«
    »Wenn du mit den anderen deinen Mann und deinen Schwager meinst, die sind unten im Salon. Sie müssen die Angelegenheiten mit den Behörden erledigen. Ich will nicht, daß man die Dorfleute oder die Fischer zu streng bestraft. Sie sind gegen ihren Willen zu dieser Bande gepreßt worden.«
    »Das will ich auch nicht, und wenn ich auf irgendeine Weise gut- machen kann, was meine Eltern den Leuten angetan haben, wäre ich außerordentlich dankbar. Es ist das wenigste, was ich tun kann.« Louisa sah Ian schüchtern an. »Ich möchte Eure Zeit nicht über Ge- bühr in Anspruch nehmen, jetzt da diese Affäre zu Ende ist. Ich weiß, daß Ihr nur Eure Befehle ausgeführt habt, und ich verstehe Eure Beweggründe. Wenn Ihr mich jetzt bitte entschuldigen wollt.« Ian hielt sie am Arm zurück.

»Ihr irrt Euch, Louisa. Ich wollte Eure Freundschaft niemals mißbrauchen. Wenn Ihr mir verzeihen könnt, welche Rolle ich bei dieser Tragödie gespielt habe, wäre ich sehr glücklich.«
    »Aber Ian, ich könnte Euch niemals hassen«, rief Louisa aus. »Es gibt nichts, was ich Euch verzeihen müßte; Ihr habt nur Eure Pflicht getan, und ich hätte nichts anderes von Euch erwartet.«
    Ian lächelte strahlend, als er ihre kleine Hand besitzergreifend in seine nahm und sich zu Elysia umdrehte.
    »Ich muß mich bei meinem Kommandeur melden, Elysia, aber ich bin in einer Woche wieder zurück.« Seine blauen Augen liebko- sten Louisas Gesicht, und er fügte ernst hinzu: »Aber Louisa und ich müssen erst etwas besprechen, wenn du uns entschuldigen wür- dest, wir müssen uns über etwas einig werden.«
    »Aber bitte«, erwiderte Elysia lächelnd. »Louisa, glaube ihm, ich bürge für seine Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Er ist außerdem stur wie ein Maulesel, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat.«
    Louisa erwiderte schüchtern ihr Lächeln. Eine sanfte Röte stieg in ihre Wangen, als sie mit Ian das Zimmer verließ.
    »Ich muß zugeben, daß ich mich in letzter Zeit nicht viel um St. Fleur gekümmert habe. Ich habe zugelassen, daß der Squire meine Verantwortung übernommen und sie böswillig und kriminell miß- braucht hat. Aber ich kann Ihnen, meine Herren, versprechen, daß ich in Zukunft ein persönliches Interesse für diese Gegend und für die Leute, die hier leben, zeigen werde«, versprach der Marquis dem Admiral und dem Spezialagenten aus London, die mit ihm im Salon saßen.
    »Natürlich muß alles gerichtlich geregelt werden, aber ich bin si- cher, daß die Dorfleute nicht zu hart verurteilt und bestraft werden, wenn alle Umstände ans Tageslicht kommen. Und wenn Sie sich darum kümmern, kehrt in diese Gegend bald wieder Ruhe ein«, sagte der Spezialagent zuversichtlich, aber er war immer noch ziem-

lich erschüttert, weil ihnen eine Frau so viele Schwierigkeiten ge-
    macht hatte. Zugleich war er beschämt, daß es einer Frau gelungen
    war, ihn so lange zu überlisten, obwohl er sich bereits durch die
    Wiedergewinnung der Geheimpapiere und den Tod des Spions re-
    habilitiert hatte.
    »Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, meine Herren. Darf ich Ih-
    nen, bevor Sie gehen, ein Glas Brandy anbieten?« fragte der Mar-
    quis höflich und winkte Peter herbei, damit er ihn als Gastgeber ver-
    trat. Er sah gerade noch, wie Ian und Louisa durch die Halle ziel-
    strebig auf die Bibliothek zusteuerten. Er folgte ihnen und holte sie,
    ehe sie den Raum betreten konnten, ein und sagte sehr arrogant:
    »Einen Moment. Ich muß mit Euch sprechen.«
    Ian drehte sich erstaunt um und sah sich dem Marquis gegenüber.
    Er war verärgert, aber wie konnte er seinem Gastgeber und Schwa-
    ger in dessen eigenem Haus etwas abschlagen?
    »Aber sicher, Eure Lordschaft, ich stehe zu Euren Diensten.« Er
    drückte Louisas Hand. »Ich
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