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Duo Infernale

Duo Infernale

Titel: Duo Infernale
Autoren: Jason Dark
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Comicfiguren, die alle Kinder aus der Glotze kannten, besser in ein Kinderzimmer gepasst.
    Florence stellte die beiden Gläser ab. Sie hatte die Drinks gut bemessen, hob ihr Glas an und sagte: »Santé!«
    »Worauf trinken wir denn?«
    »Sag du es.«
    Fiona lächelte kalt. »Trinken wir auf die nächste Nacht und auf den Tod einer Verräterin.«
    »Die immerhin unsere Mutter ist.«
    »Na und?« Fiona trank nicht und stellte das Glas wieder zurück. »Sie hätte es so leicht haben können. Wir hätten uns um sie gekümmert. Wir haben ihr immer wieder den Vorschlag gemacht, aber das wollte sie nicht. Sie wollte für sich bleiben. Sie wollte uns nicht sehen, weil sie durch unseren Anblick wieder an bestimmte Dinge erinnert wurde, mit denen sie schon abgeschlossen hatte.« Fiona schüttelte den Kopf. »Aber da hat sie sich geirrt. Es ist nicht abgeschlossen. Das bestimmt nicht der Mensch, wann es so weit ist, dafür sind andere Kräfte zuständig, und das weißt du auch.«
    »Wenn du es so siehst.«
    »So muss man es sehen. Verdammt noch mal, Prinzessin. Wir hatten hier in der Schweiz bisher den Himmel auf Erden. Alles lief glatt. Niemand schöpfte Verdacht, niemand kam uns auf die Spur, und jetzt ist es ausgerechnet die eigene Mutter, die uns vernichtet sehen will, weil sie auch dabei ist, den Preis für ihr Leben zu bezahlen. Das können wir nicht zulassen, verdammt!«
    »Du hast ja Recht.«
    Fiona nahm das Glas und hob es wieder an. »Gut, dass du es einsiehst.«
    Auch Florence trank. Sie hatte leichte Bedenken gehabt, aber man musste die Dinge wirklich so sehen, wie es Fiona getan hatte. Es ging nicht mehr um das, was einmal gewesen war, sondern einzig und allein um die Zukunft, und die gehörte ihnen. Wenn Marcia tot war, dann waren auch sie von einem Ballast befreit.
    Sie setzte sich wieder. Diesmal neben Fiona. »Wann wird es passieren?«
    »Jetzt. Im Moment. Sie trifft diese Collins auf dem Murtensee. Das hat sie Boris erzählt.«
    »Und Sinclair?«
    »Soll ja auch auf dem Boot sein.«
    Florence lächelte. »Darf ich dann fragen, was Boris unternehmen wird?«
    Zum ersten Mal seit längerer Zeit fühlte sich Fiona wohler, als dieses Thema angesprochen wurde. »Er weiß genau, was seine Aufgabe ist. Auf dem Boot soll es nicht nur eine Tote geben, sondern deren drei. Verstehst du?«
    »Alles klar, Hexe.«
    »Zufrieden?«
    Florence atmete tief aus. Sie räkelte sich wieder auf den dicken Kissen. »Und ob ich zufrieden bin, Prinzessin. Ich brauchte nur das Gespräch mit dir, damit meine Bedenken zerstreut wurden. Jetzt bin auch ich mit allem einverstanden.«
    »Super. Ein echtes Duo Infernale?«
    »Ein echtes.«
    Beide schauten sich in die Augen. Die der blonden Fiona schimmerten hell, die der Florence dunkel. In beiden allerdings zeichnete sich das geheimnisvolle Flirren ab, das so etwas wie ein Gruß ihrer Seelen war.
    Florence streichelte das Gesicht der Schwester. »Ich bin so glücklich, dass ich dich habe, Hexlein.«
    »Ich dich auch, Prinzessin.«
    »Dann küss mich.«
    Fiona stöhnte leise, als sie die Arme bewegte und sie unter den Stoff des Bademantels legte. Es war bewusst so von ihr inszeniert worden, denn sie streifte Florence den Mantel vom Oberkörper. Darunter war die Schwester nackt. Sie erlebte einen Schauer, als die streichelnden Hände ihre Brüste berührten. Sie legte den Kopf zurück und stöhnte leise. »Sollen wir nicht lieber ins Bett gehen, Hexe?«
    »Erst nach dem Kuss, Prinzessin, erst nach dem Kuss...«
    ***
    Ich hatte in der vergangenen Minute mit Jane Collins nicht gesprochen, weil mir einfach zu viel durch den Kopf schoss.
    Eine Frau sollte nicht sterben, was bei jedem Menschen, bis auf wenige Ausnahmen schon schlimm genug ist, nein, diese Person sollte auf eine besondere Art und Weise diese Welt verlassen. Sie sollte verfaulen.
    Jane war taktvoll genug, um meine Gedanken durch keine weiteren Bemerkungen zu unterbrechen. Sie wusste sehr gut, dass ich die Information zunächst verarbeiten musste.
    Ich stand noch an der Reling. Es war plötzlich sehr still geworden. Selbst das Klatschen der Wellen nahm ich nicht mehr so deutlich wahr wie sonst. Ich schaute auf das Wasser, als könnten mir die Wellen die Lösung präsentieren, aber sie flüsterten mir nichts zu.
    Ich musste meine Kehle erst freiräuspern, bevor ich etwas über die Lippen brachte. »Verfaulen?«, fragte ich so laut, dass Jane es gerade noch hören konnte.
    »Ja.«
    »Gut. Oder nicht gut.« Auf meiner Stirn bildeten sich
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