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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht
Autoren: Dave Duncan
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Besitzer.
    Endlich tauchte Veal wieder auf, der sich buchstäblich durch die dicht gedrängte Menge in der Krabbe hindurchpflügte. Ihm folgte ein nichtssagender Mann in einem wiegenden Gang, der auf schlimme O-Beine hindeutete.
    »Folgen!«, sagte Rollo, und die Expedition setzte sich hinter ihnen in Bewegung.
    Sie traten um eine Ecke. Brat wunderte sich, dass Veal und sein Begleiter sehen konnten, wohin sie gingen, denn Maddy hielt ihn am Arm und Nell umklammerte Rollos. Sie gingen um eine weitere Ecke und entkamen den dicht nebeneinanderstehenden Häusern in eine Straße am Flussufer. Mondlicht schimmerte auf dem Wasser und den vor Anker liegenden Schiffen. Weitere Schiffe und Boote waren an Landungsstegen und Piers vertäut, ihnen gegenüber eine Reihe von Lagerhallen. Der Gestank vom Fluss war viel stärker.
    Veal und sein Führer gingen eine Rampe zu einer wackeligen Landungsbrücke hinab, die schwer Schlagseite hatte und aussah, als würde sie jede Minute zusammenbrechen. Der Gestank dort verhieß Vieh und wurde noch stärker, als sie sich dem einzigen am Ende vertäuten Fahrzeug näherten. Ein Mann schlenderte ihnen entgegen. Brat hörte nicht, was gesagt wurde, weil in diesem Augenblick eine Eule tief über seinem Kopf dahinjagte.
    Oh, Mutter! Das könnte Barnabas gewesen sein!
    »Nimm das!«, sagte er zu Maddy und warf ihr seine Decken zu. Dann fuhr er herum und rannte den Weg zurück, den er gekommen war, und seine Stiefel hämmerten eine hohle Tätowierung auf die schmierigen Planken.
    »Bram!«, brüllte Rollo ihm nach. »Komm zurück!«
    Aber Brat würde einen Freund nicht im Stich lassen. Barnabas hätte ihn nicht gerufen, wenn er nicht gebraucht würde, und alser die Rampe zur Straße hinaufjagte, sauste Barnabas wiederum lautlos vorüber, um ihm den Weg zu weisen. Nach vier oder fünf Lagerhäusern fegte sie erneut herab, also wandte Brat sich in eine Gasse, die kaum breit genug für einen Schubkarren war, geschweige denn für eine Kutsche oder einen Karren. Und nicht weit diese Gasse hinab fand er Alan, zusammengekauert auf einer schlammigen Türschwelle.
    Brat fiel auf die Knie.
»Was ist?«
    Ein bleiches Gesicht drehte sich ihm zu. »Brad? Brad! Du bist’s?«
    »Wer sonst? Was ist los mit dir?«
    »Müde. Hungrig. Füße tun weh. Bin stundenlang gelaufen.«
    »Dann komm, du bist fast da, aber wir beeilen uns besser.« Mit der Hilfe von Brat kämpfte sich Alan hoch, und Brat legte sich einen von Alans Armen über die Schultern. »Stütz dich auf mich. Oh, Mann, bist du fertig, nicht?«
    Alan war kaum in der Lage zu gehen. Sie stolperten die schmale Gasse entlang, wobei sie regelmäßig gegen die Mauern stießen. »Wie hast du mich gefunden?«
    »Barnabas hat mich geholt. Was ist dir passiert?«
    »Sie haben Papa erwischt. Er war mit ein paar Freunden unten und hat die Explosion gefeiert. Jemand hat die Tür eingetreten.« Ein Geräusch, das sehr wie ein Schluchzen klang. »Ich habe mich in einem Wäschekorb versteckt.«
    »Und dann bist du losgegangen, und der Scharfsinn hat dich zu mir geführt!«
    »Vermutlich.«
    »Nun ja, wir fahren nach Xennia, und wir nehmen dich mit«, verkündete Brat, als sie auf die Flussstraße hinaustraten. Natürlich war dieser Gimpel nur damit einverstanden, vier Leute zu transportieren. Brat nahm den Hut ab und setzte ihn Alan auf, um das blonde Haar zu verbergen. »Kein Wort, wenn wir ankommen. Ich stelle sicher, dass sie mich erst bemerken, wenn wir abgesegelt sind.«
    »Du bist so gut, Brad.« Alan klang, als wäre er den Tränen nahe. »Sie werden Papa aufhängen, nicht wahr?«
    Wenn er Glück hätte, würden sie ihn
nur
hängen. »Denk nicht drüber nach. Du kommst mit uns.«
    Und Ruß würde am Strand warten.

Danksagung
    Ich wurde zum Schreiben dieses Romans durch die Lektüre von »God’s Secret Agents: Queen Elizabeth’s Forbidden Priests and the Hatching of the Gunpowder Plot« von Alice Hogge angeregt.
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