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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel
Autoren: Diane Duane
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sagte der Commander, »ich heiße ›Hwiii‹; das kommt meinem Namen jedenfalls nah genug. Der Rest ist nur eine Familienbezeichnung – Teil des offiziellen Namens, aber nicht unbedingt notwendig.«
    »Danke«, sagte Picard mit beträchtlicher Erleichterung; die Frage, wie der Name des Commanders ausgesprochen wurde, hatte ihm Sorgen bereitet, seit er sich dessen Starfleet-Unterlagen zum erstenmal angesehen hatte. Hwiii ih'iieuUlak!ha' war ein der Familie der Wale angehörendes Mitglied des Starfleet-Navigationsforschungsteams, ein delphinähnlicher Bewohner des ozeanischen Satelliten von Omicron Fünf, der von einem frühen Starfleet-Forscher mit dem Namen Triton Zwei belegt worden war. Er hatte – nach einer ruhmreichen Laufbahn in Harvard und an der Sorbonne – sich bei Starfleet verpflichtet, um tief im All Studien freier Hyperstrings zu betreiben, und zwar so tief wie möglich im All. Nachdem er einige Jahre lang auf Starbases am Rand des Föderationsgebiets stationiert war, hatte Hwiii einen Forschungsurlaub beantragt, um noch tiefer hinaus zu kommen, und, nachdem er gewährt worden war, auf einem vorbeifliegenden Lalairu-Schiff eine Passage gebucht, das in den Leerraum über dem Großen Riff flog. Solch eine Stelle war geradezu ideal, um Forschungen über sein Spezialgebiet zu treiben, die Natur der Hyperstring-Natur des Subraums: eine Region, die nicht von Sternen, Planeten, ja nicht einmal dunkler Materie verschmutzt wurde. All diese Faktoren konnten zweideutige Meßergebnisse hervorrufen, welche aber, wollte man den größten Nutzen aus ihnen ziehen, absolut eindeutig sein mußten.
    Soviel wußte Picard aus seinen Unterlagen über den Offizier, doch er hatte genug Erfahrung mit Missionsspezialisten, um ebenfalls zu wissen, daß die Unterlagen oftmals die interessantesten Einzelheiten ausließen, oder diejenigen, die später am notwendigsten waren, um die Arbeit zu erledigen, woraus auch immer sie bestehen mochte. Picard hoffte – wie stets –, es würde ihm gelingen, Hwiii selbst diese Informationen zu entlocken, bevor er wieder versetzt wurde. »Hatten Sie bei den Lalairu einen angenehmen Aufenthalt?« fragte er, als sie den Turbolift betraten. »Deck fünf.«
    Hwiii lachte. »Einen so angenehmen, wie man ihn haben kann, wenn die Gastgeber in dem, was man tut, nicht den geringsten Sinn sehen. Ich war für sie wohl mehr eine Kuriosität als irgend etwas anderes.« Er erweckte den Eindruck, als würde er lächeln: nicht so sehr wegen seines Mundes, der diesen Anschein eigentlich immer erweckte, sondern weil seine Augen plötzlich funkelten. »Nicht, daß ich daran nicht gewöhnt gewesen wäre. Aber bei den Lalairu war das Gefühl noch ausgeprägter. Sie verhielten sich mir gegenüber, wie wir uns gegenüber jemandem benehmen würden, der zu uns gekommen ist, um die Kunst des Atmens zu erlernen. Wir nehmen das als gegeben hin und würden jeden, der ständig mit uns über das Atmen sprechen will, wohl als etwas seltsam betrachten. Aber die Positionsbestimmung und Navigation sind in ihnen und ihrer Sprache so tief verwurzelt, daß sie kaum verstehen können, wie man die Navigation abseits vom Rest des Lebens studieren kann. Als würde man das Kochen erlernen wollen, ohne Nahrungsmittel zu kennen.«
    Picard schüttelte den Kopf. »Ich habe mir die letzte Nachricht von der Laihe angesehen und muß Ihnen eingestehen, daß ich aus ihr nicht so recht klug geworden bin. Man drückte eine allgemeine Besorgnis darüber aus, daß mit irgend einem Koordinatensystem etwas nicht in Ordnung war... aber der Computer war sich bezüglich der Übersetzung genauso unsicher wie ich. Mir wurde nicht mal ganz klar, ob die Lalairu behaupteten, daß sie sich verirrt haben, oder vielleicht dachten, wir hätten uns verirrt. Aber wie dem auch sei... es hat sich doch niemand verirrt, nicht wahr? Sie haben uns mit Hilfe ihres Koordinatensystems offensichtlich doch ohne die geringsten Schwierigkeiten gefunden.«
    Hwiii wackelte mit den Flossen, ein delphinisches Achselzucken. »Captain, wenn Sie möchten, sehe ich mir den Funkspruch an.Aber ich kann Ihnen nicht garantieren, daß ich mir einen besseren Reim darauf machen kann, als Sie es vermochten. Eindeutige Übersetzungen sind dünn gesät, wenn es um Lalairsa geht.«
    Sie verließen den Turbolift, bogen um eine Ecke und gingen ein paar Türen weiter zu den Gästequartieren. Vor einer Tür standen Geordi LaForge und Data, der zuschaute, während Geordi die Tür mit einem
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