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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel
Autoren: Diane Duane
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zurück und richteten ihre Aufmerksamkeit auf das Gespräch. Am Tonfall ihres Captains hatten sie erkannt, daß die Versammlung für eröffnet erklärt worden war, ohne daß Picard eigens darauf hingewiesen hatte.
    »Sie waren wirklich kontrovers«, sagte Hwiii, »und um Ihnen die Wahrheit zu sagen... einige meiner Kollegen freuen sich darüber, daß ich hier draußen bin, fernab vom Schuß, statt ihnen zu Hause das Leben in den Fachzeitschriften und bei Symposien schwerzumachen. Ich fürchte, ich werde als Unruhestifter angesehen.«
    »Aber neeiin«, sagte Riker grinsend. Picard lächelte leise vor sich hin; der spitzbübische Blick in Hwiiis Augen ließ sich kaum falsch deuten.
    Hwiii schaute mit einem leicht boshaften Funkeln zu Riker. »Vielen Dank für Ihr Vertrauen, Commander. Aber ich war einigen Leuten wirklich lästig, und bislang liegen noch nicht genug Beweise vor, die Aufschluß darüber geben könnten, ob ich recht habe oder nicht, womit die Frage augenblicklich geklärt wäre, ob das alles der Mühe wert war oder nicht.«
    Hwiii hielt inne und biß von einer Makrele ab. »Starfleet hat uns in erster Linie wegen unserer Fähigkeit, einfach zu wissen, wo wir sind, ohne auf Karten oder Diagramme zurückgreifen zu müssen, als Navigationsforschungs-Spezialisten eingestellt. Man glaubte, das Repertoire eines Raumschiffs damit beträchtlich vergrößern zu können. Ein Großteil unserer Fähigkeit, uns im Wasser zu orientieren und den Weg zu finden, hat mit der Wahrnehmung örtlicher Magnet- und Gravitationsfelder zu tun. Doch als wir uns erst einmal im Weltraum befanden, wo die Stärke dieser Felder auf ein Minimum reduziert ist oder sie ganz verschwinden, stellte sich heraus, daß wir trotzdem noch navigieren konnten. Und bei späteren Untersuchungen erwies sich, daß wir in gewissem Ausmaß ›Hyperstring‹-Strukturen im All wahr nehmen und uns daran orientieren können. Was ist das, bitte?«
    »Eine Cocktailsauce für Meeresfrüchte«, sagte Riker und reichte die Schüssel weiter. »Tomaten und Gewürze.«
    »Danke. Hmmm... Ohne jetzt allzu stark zu vereinfachen... Hyperstrings sind hyperdimensionale, nichtkörperliche Strukturen, an denen sich die Materie und Energie des physikalischen Universums mehr oder weniger wie Perlen ›aufreihen‹. Sie haben nichts mit den Strings zu tun, die Sie bereits kennen, den Strängen dichter ›kalter‹ Materie, die im Realraum treiben; aber der Name war so passend, daß er hängenblieb.«
    Hwiii legte Messer und Gabel über Kreuz auf seinen Teller und betrachtete sie einen Augenblick lang. »Allerdings sind... oder waren... Hyperstrings von keinem besonderen Nutzen. Sie sind einfach da. Ihre Eigenschaften – Dichte und so weiter – werden von Objekten und Vorfällen im körperlichen Universum kaum beeinflußt. Unsere Forschungen zielen also in die Richtung, ob man Hyperstrings als Determinanten für ein ›absolutes‹ Koordinatensystem benutzen kann, auf dem man die Bewegungen und Positionen von Objekten im dreidimensionalen Universum, zum Beispiel Sterne und Planeten, festlegen kann. Doch meine mathematische Arbeit führt mich in eine andere Richtung. Ich bin der Ansicht, daß unsere bisherigen Annahmen falsch sind und Hyperstrings von Objekten im körperlichen Universum hochgradig beeinträchtigt werden... und zwar in einem solchen Maße, daß man sie benutzen könnte, um Veränderungen darin vorherzusagen . Der letzte Beweis fehlt noch, doch meine Studien der theoretischen Arbeiten, die bislang darüber veröffentlicht wurden, deuten folgendes an: Wenn einem körperlichen Objekt irgend etwas zustößt, schwingen die Hyperstring-Strukturen, mit denen es verbunden ist, im Einklang mit der Veränderung mit. Aber sie schwingen sowohl vorwärts als auch rückwärts in der Zeit. Wie ein straffes Band, an dem man zieht, sowohl vor als auch zurück schwingt.«
    »Würde sich das als zutreffend erweisen, wäre die Astrophysik damit ein gewaltiges Stück vorangekommen«, sagte Geordi. »Man könnte feststellen, ob eine Sonne zur Nova wird – weil die Hyperstrings, mit denen sie ›verbunden‹ ist, aufgrund der Explosion des Sterns vibrieren würden, bevor der Stern selbst explodiert.«
    »Ganz genau, Mr. LaForge. Und sollten meine Schlußfolgerungen zutreffen, gibt es unzählige andere Möglichkeiten, die letztlich darauf hinauslaufen, daß man die Zukunft vorhersagen kann. Aber es gibt Probleme.« Hwiii grinste, und Picard lächelte trocken bei dem Gedanken, daß
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