Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel
Autoren: Diane Duane
Vom Netzwerk:
»Das Problem besteht darin, daß er dermaßen konzentriert ist«, sagte Geordi. »Er ist... verstehen Sie mich nicht falsch, Captain, er ist absolut umgänglich, es ist ein Vergnügen, mit ihm zu arbeiten, er ist kompetent, kennt sein Fachgebiet in- und auswendig... aber er ist einfach...« Geordi schüttelte den Kopf. »Er ist gebündelt, wie ein Phaserstrahl. Wenn er sich in die Arbeit vertieft hat, kann man ihn keine Sekunde lang ablenken. Man kann ihn einfach nicht ablenken – er geht dem Problem, wie auch immer es aussehen mag, direkt an die Gurgel.«
    »Das sehe ich doch eher als Vorteil denn als sonst etwas«, sagte Picard und nippte an seinem Tee.
    Geordi lächelte matt. »So kam es mir zuerst auch vor. Aber Menschen können so hart arbeiten, wie sie wollen, irgendwann hören sie damit auf. Dann und wann lockern sie ihre Anspannung oder Konzentration: Sie machen einen Witz oder unterhalten sich über etwas anderes. Hwiii tut das nicht. Es ist, als steuere er auf Geleisen direkt auf das vorliegende Problem zu. Oder auf irgendwelchen Wasserstraßen.«
    »Beharrlichkeit«, sagte Picard. »Ich nehme an, Sie kommen mit Ihrer Arbeit gut voran.«
    »Wir haben mittlerweile die meisten seiner Geräte installiert. Und er sagt, wir bekämen gute Meßergebnisse. Wir scheinen aber unterschiedliche Vorstellungen von dem Begriff ›gut‹ zu haben... die halbe Zeit über habe ich den Eindruck, wir zögen Nieten.« Geordi kicherte. »Aber wir befinden uns in einer Situation, in der der Mangel an Daten genauso aufschlußreich sein kann wie ein Überfluß. Zwischendurch hilft er Commander Riker bei der Jagd nach Subpartikeln – anscheinend ist die Technologie, die die Lalairu bei Hyperstrings einsetzen, ziemlich ähnlich und kann für unsere Zwecke verändert werden. Er hat bei den Sensoren einige Veränderungen vorgenommen.«
    »Tja, es freut mich, daß er sich nützlich macht.«
    »Captain, das Problem besteht darin, ihn zum Aufhören zu bewegen. Jetzt hat er einen Schlafzyklus, sonst wäre ich nicht hier. Ich muß eingestehen, er ist eine Quelle des Wissens; es kommt schon einer Weiterbildung gleich, einfach nur zuzuhören, wenn er spricht. Oder singt – man hört die Noten unwillkürlich heraus, sie schwingen durch seine Wasserjacke. Meinen Leuten gefällt es.« Geordi lächelte. »Ich habe auch nichts dagegen. Komisch daran ist nur, ein paar seiner Lieder scheinen so eine Art Delphinoper zu bilden. Er behauptet, keine große Stimme zu haben, aber ich bin da ganz anderer Ansicht.«
    »Ein Opernfan. Sie halten ihn besser von Worf fern. Aber ich habe gar nicht gewußt, daß es auf Triton eine Oper gibt.«
    »Offensichtlich so etwas Ähnliches. Oder ich habe ihn einfach nur falsch verstanden. Mir war nicht ganz klar, ob Hwiii ein Theater oder irgendeine Zeremonie beschrieben hat – oder auch nur die Liveaufführung irgendeines Passionsspiels.«
    Picard nickte und trank noch einen Schluck Tee. »Ich habe mich gefragt...«
    Er hielt inne.
    Irgend etwas geschah.
    Plötzlich kam ihm alles um ihn herum seltsam trüb vor. Lag es an seinen Augen? Picard blinzelte und stellte fest, daß sich nichts verändert hatte. Doch gleichzeitig war er felsenfest davon überzeugt, daß mit seinen Augen alles in Ordnung war.
    Der Effekt blieb bestehen, wurde schlimmer, eine Verdunkelung, eine Schrumpfung seiner Umgebung, als schließe er die Augen, weil er niesen mußte. Nein, als würde alles um ihn herum die Augen schließen, um zu niesen.
    Dann löste die Verzerrung sich auf. Er setzte die Teetasse ab, blinzelte kurz und rieb sich die Schläfe. »Das war seltsam.«
    Geordi sah ihn an. »Haben Sie auch etwas gespürt?«
    »Sie auch?«
    Geordi nickte. »Etwas wie... ich weiß es nicht. Alles wurde einen Augenblick lang dunkel.«
    »Um Sie herum wurde es dunkel?«
    »Es hatte nichts mit Licht zu tun«, sagte Geordi. »Keine Abnahme der Intensität. Jedenfalls nicht der des sichtbaren Lichts... alles schwächte sich irgendwie ab .«
    Picard schaute sich um. Auch andere Leute an anderen Tischen schauten leicht verwirrt drein, blinzelten, sahen sich um. »Haben Sie das gespürt?« sagte er zu dem Fähnrich am Nebentisch.
    »Irgend etwas, Sir«, sagte sie. »Etwas... ich dachte, ich müßte niesen.«
    Picard berührte seinen Kommunikator. »Picard an Crusher.«
    »Hier Crusher«, sagte die Ärztin. »Captain, haben Sie gerade etwas Seltsames gespürt?«
    »Ja. Wie viele andere noch?«
    »Anscheinend das halbe Schiff.«
    »Was war es?«
    Dr.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher