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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne
Autoren: Christine Feehan
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ein
außergewöhnliches Kind, aber eben ein Kind.« Seine Augen ruhten auf dem kleinen
Mädchen, das ihnen strahlend zuwinkte. Ohne ein weiteres Wort stand er auf und
schlenderte zu dem Turm, wo das Mädchen immer noch nach ihm rief.
    Jaxon, sieben Jahre alt
Florida, USA
    Die Schreie, die aus dem
Zimmer ihrer Mutter kamen, waren grauenhaft. Rebecca war vor Kummerund Schmerz
wie von Sinnen. Rernice, Russell Andrews' Ehefrau, hatte ihr vom Arzt
Reruhigungsmittel verschreiben lassen. Jaxx hielt sich die Ohren zu, um die
entsetzlichen Klagelaute zu dämpfen. Mathew Junior brüllte schon seit einer
ganzen Weile in seinem Zimmer, aber es war offensichtlich, dass seine Mutter
nicht nach ihm sehen würde. Jaxon wischte sich die Tränen ab, die unablässig
über ihr Gesicht strömten, hob das Kinn und lief über den Flur in das Zimmer
ihres Rruders.
    »Nicht weinen, Mattie«, murmelte sie liebevoll. »Du musst keine Angst
haben. Ich bin ja hier. Mommy ist wegen Daddy sehr unglücklich, aber wenn wir
fest zusammenhalten, schaffen wir das. Du und ich. Wir müssen Mommy helfen.«
    Onkel Tyler war mit zwei
anderen Offizieren zu ihnen nach Hause gekommen, um Rebecca mitzuteilen, dass
ihr Ehemann nicht wiederkommen würde. Irgendetwas war bei ihrer letzten Mission
furchtbar schiefgegangen. Seither hatte Rebecca nicht mehr aufgehört zu schreien.
     
     
    Jaxon, acht Jahre alt
    »Wie geht es ihr heute,
Süße?«, fragte Tyler leise und bückte sich, um Jaxon einen Kuss auf die Wange
zu geben. Er legte einen Rlumenstrauß auf den Tisch und wandte sich dem kleinen
Mädchen zu, das er seit dem Tag ihrer Geburt liebte.
    »Sie hat keinen besonders guten Tag gehabt«, gab Jaxon widerstrebend
zu. Sie sagte »Onkel« Tyler immer die Wahrheit über ihre Mutter, aber sonst
niemandem, nicht einmal »Onkel« Russell. »Ich glaube, sie hat wieder zu viele
von diesen Tabletten genommen. Sie mag nicht aufstehen, und wenn ich ihr etwas
über Mathew erzählen will, starrt sie mich bloß an. Er braucht endlich keine
Windeln mehr, und ich bin so stolz auf ihn, aber sie redet kein Wort mit ihm.
Wenn sie ihn in den Arm nimmt, drückt sie ihn so fest, dass er anfängt zu
weinen.«
    »Ich muss dich etwas fragen, Jaxx«, sagte Onkel Tyler. »Es ist sehr
wichtig, dass du mir ehrlich antwortest. Deine Mutter ist die meiste Zeit
krank, und du musst dich um Mathew und den Haushalt kümmern und zur Schule
gehen. Ich habe daran gedacht, dass ich vielleicht einziehen und ein bisschen
helfen könnte.«
    Jaxons Augen leuchteten auf. »Bei uns einziehen? Aber wie denn?«
    »Ich könnte deine Mutter
heiraten und dein Vater werden. Natürlich nicht dein richtiger Daddy wie Matt,
aber dein Stiefvater. Ich glaube, es würde deiner Mutter helfen, und ich wäre
gern für dich und den kleinen Matliewda. Aber nur, wenn du es willst, Süße.
Sonst rede ich gar nicht erst mit Rebecca darüber.«
    Jaxon
lächelte ihn an. »Deshalb hast du also die Blumen mitgebracht! Glaubst du, sie
sagt ja?«
    »Ich
denke, ich kann sie überreden. Du kommst doch nur hier raus, wenn ich dich zum
Training mitnehme. Du wirst übrigens langsam ein richtiger Scharfschütze.«
    »Scharfschützin, Onkel Tyler«, verbesserte Jaxon ihn mit einem
spontanen übermütigen Grinsen. »Und neulich im Karatekurs habe ich Don
Jacobson in den Hintern getreten.«
    Jaxon ertappte sich immer nur
dann beim Lachen, wenn Onkel Tyler sie auf den Trainingsplatz der
Spezialeinheiten mitnahm und sie Soldaten spielten. Mädchen oder nicht, Jaxon
wurde allmählich ein ernst zu nehmender Gegner, und das erfüllte sie mit Stolz.
    Jaxon, dreizehn Jahre alt
    Das
Buch war ein Thriller und passte gut zu der stürmischen Nacht. Äste schlugen
ans Fenster, und Regen prasselte aufs Dach. Als Jaxon das Geräusch zum ersten
Mal hörte, glaubte sie, sie hätte es sich eingebildet, weil das Buch so
spannend war. Dann erstarrte sie, und ihr Herz fing an zu hämmern. Er machte es
schon wieder. Sie wusste es. So leise wie möglich kroch sie aus dem Bett und
öffnete ihre Zimmertür.
    Die
Geräusche, die aus dem Zimmer ihrer Mutter kamen, waren gedämpft, aber sie
konnte sie trotzdem hören. Ihre Mutter weinte und flehte. Und dann war da
dieses unverkennbare Geräusch, das Jaxon nur zu gut kannte. Sie nahm
Karateunterricht, solange sie sich erinnern konnte, und sie wusste, wie es sich
anhörte, wenn jemand geschlagen wurde. Sie lief zum Zimmer ihres Bruders, um
zuerst nach ihm zu schauen. Zu ihrer Erleichterung schlief er tief und
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