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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne
Autoren: Christine Feehan
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passieren
würde, wenn sie versuchte, ihn zu verlassen, und Rebecca wusste, dass sie
nicht genug Kraft hatte, um ihre Kinder zu retten. Nicht einmal den kleinen
Mathew.
    Jaxon lächelte Tyler kindlich vertrauensvoll an. »Tut mir leid, dass
ich gestört habe, aber ich habe wirklich etwas gehört, und der Traum war so
real. Wenn du bei mir bist, fühle ich mich immer sicher.« Ihr Magen krampfte
sich bei dieser furchtbaren Lüge schmerzhaft zusammen, und ihre Handflächen
waren schweißnass, und doch gelang es ihr, überzeugend die großäugige Unschuld
zu spielen.
    Tyler warf Rebecca über die Schulter einen harten Blick zu, als er
Jaxons Hand nahm. »Geh zu Bett, Rebecca. Ich setze mich zu Jaxon. Gott weiß,
dass du es nie getan hast, nicht einmal, wenn sie krank war.« Seine Hand war
kräftig, und sie konnte immer noch die Anspannung in seinem Inneren spüren,
aber Jaxon fühlte ebenso die Wärme, die er immer ausstrahlte, wenn sie zusammen
waren. Was ihren Stiefvater auch sonst beherrschen mochte, schien zu
verschwinden, sowie er körperlichen Kontakt zu Jaxon hatte.
    Während der nächsten zwei
Jahre versuchten Jaxon und Rebecca ihre wachsende Unruhe wegen Tylers
geistiger Verfassung vor Mathew Junior zu verbergen, indem sie das Kind so oft
wie möglich von Tyler fernhielten. Der Junge schien wie eine Art Katalysator zu
wirken und den Mann, der früher einmal so warmherzig gewesen war, völlig zu
verändern. Tyler beklagte sich häufig darüber, dass Mathew ihn anstarrte, also
gewöhnte Mathew sich an, den Blick abzuwenden, wenn sein Stiefvater mit ihm in
einem Raum war. Tyler sali den Jungen immer nur kalt und unbewegt oder aber
hasserfüllt an. Er behandelte Rebecca, als wäre sie eine Fremde. Nur Jaxon
schien es zu gelingen, Zugang zu ihm zu finden. Diese schreckliche Verantwortung
machte ihr Angst. Sie konnte sehen, wie das Böse in »Onkel« Tyler immer mehr
Macht gewann.
    Nach einer Weile überließ Rebecca es völlig ihrer Tochter, mit der Situation
fertig zu werden. Sie blieb in ihrem Zimmer und schluckte die Tabletten, mit
denen Tyler sie versorgte. Wenn Jaxon ihr zu sagen versuchte, dass sie Angst
habe, Tyler könne Mathew etwas antun, zog Rebecca sich die Decke über den Kopf
und wiegte sich leise wimmernd hin und her.
    In ihrer Verzweiflung versuchte Jaxon, Russell Andrews und den anderen
Mitgliedern aus Tylers Team begreiflich zu machen, dass irgendetwas mit ihm
nicht stimmte. Die Männer lachten bloß und erzählten Tyler, was sie über ihn gesagt
hatte. Er war so wütend, dass Jaxon überzeugt war, er würde die gesamte Familie
umbringen. Obwohl sie diejenige war, die mit seinen Kollegen gesprochen hatte,
gab er Rebecca die Schuld und behauptete immer wieder, sie hätte Jaxon
gezwungen, Lügen über ihn zu verbreiten. Er schlug Rebecca so übel zusammen,
dass Jaxon sie ins Krankenhaus bringen wollte, aber Tyler weigerte sich.
Rebecca musste wochenlang im Rett bleiben und konnte danach das Haus nicht mehr
verlassen.
    Jaxon verbrachte einen Großteil ihrer Zeit damit, eine Phantasiewelt
für Tyler zu schaffen und sich den Anschein zu geben, als wäre sie der Meinung,
dass bei ihnen zu Hause alles in Ordnung war. Sie achtete darauf, dass ihr
Bruder ihm nicht in die Quere kam, und lenkte seinen Zorn von ihrer Mutter ab,
so gut sie konnte. Sie verbrachte immer mehr Zeit mit Tyler auf dem
Trainingsgelände und lernte alles, was es über Waffen, Selbstverteidigung,
Verstecken und Spurenlesen zu wissen gab. Es waren die einzigen Gelegenheiten,
bei denen sie wusste, dass ihre Mutter und ihr Bruder wirklich in Sicherheit
waren.
    Die anderen SEALs beteiligten sich bereitwillig an ihrer Ausbildung,
und Tyler wirkte in diesem Umfeld völlig normal. Rebecca hatte sich so sehr
aus der Wirklichkeit zurückgezogen, dass Jaxon sich nicht traute, mit Mathew
wegzulaufen, da sie ihre Mutter hätte zurücklassen müssen. Sie war überzeugt,
dass Tyler Rebecca ohne zu zögern töten würde.
    Klein-Mathew
und Jaxon hatten ihre eigene geheime Welt, die sie mit keinem zu teilen wagten.
Sie lebten in ständiger Angst.
    Jaxon, ihr fünfzehnter
Geburtstag
    Plötzlich wusste sie es, ganz
unvermittelt, als sie in ihrer Klasse saß. Sie konnte sie fühlen, diese
überwältigende Vorahnung von Gefahr. Ihr war bewusst, dass sie um Atem rang,
aber ihre Lungen funktionierten nicht. Jaxon rannte aus dem Klassenzimmer und
stieß dabei Rücher und Hefte von ihrem Tisch, sodass alles hinter ihr auf den
Boden flatterte. Der Lehrer rief
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