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Dunkle Obsession

Dunkle Obsession

Titel: Dunkle Obsession
Autoren: Fredrica Alleyn
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hatte Recht; sie wollte ihn, aber er würde trotzdem warten müssen. Sie liebte es, die Kontrolle zu haben und ihn zappeln zu lassen, bis sie ihn so weit gebracht hatte, die Beherrschung zu verlieren. Das gefiel ihr am besten, denn dann vergaß er alles außer seinen geilen Gefühlen.
    »Später«, wiederholte sie und begann sich anzukleiden. »Lauf jetzt zu Papa. Du willst ihn doch nicht wieder verärgern, nicht wahr?«
    »Ich kann mir nicht erlauben, ihn zu verärgern«, antwortete Crispian. »Wenn ich nicht aufpasse, streicht er seine Zuwendungen, und wie stehe ich dann da?«
    Tania lachte. »Du würdest dir einen Job suchen müssen. Oder eine reiche Frau heiraten.«
    »Du weißt, dass ich niemanden heiraten werde – du bist meine Auserwählte«, sagte er entschieden.
    Tanias Augen blickten kalt. »Aber ich bin deinem Papa nicht gut genug. Meine Mutter war gut genug für ihn, aber er hat höhere Ziele für seinen Sohn und Erben.«
    »Nun ja«, sagte Crispian neckend, »deine Mutter ist eine Lady, und du nicht.« Das war Tania egal. Sie wusste, wenn sie wie ihre Mutter wäre, hätte Crispian nie dieses heiße Interesse gefunden, und sie hatte nicht die Absicht, ein Leben wie ihre Mutter zu führen, die im Westflügel festsaß und sich Nadelarbeiten hingab. Lieber würde sie sterben, dachte Tania.
    Tania Corbett-Wynne spukte an diesem Morgen auch in den Gedanken eines anderen Mannes herum, abgesehen von ihrem Stiefbruder. Als Sir Matthew Stevens um die alte Mühle herumging, ein weitläufiges Gebäude aus dem siebzehnten Jahrhundert, dessen Grundbesitz an den von Leyton Hall grenzte, musste er an das Mädchen mit den rotbraunen Haaren denken, das eben vorbeigeritten war. Sie hatte ihn auch gestern schon angeschaut, als sie ebenfalls über den Weg zwischen den beiden Grundstücken geritten war.
    Seit Matthew vor kurzem Witwer geworden war, sah er in allen Frauen eine Herausforderung. Er war fast ein Meter neunzig groß, hatte dunkle krause Haare und ein gebräuntes Gesicht mit einem interessanten geheimnisvollen Ausdruck, und diese Zusammensetzung war vermutlich der Grund dafür, dass er kaum Schwierigkeiten hatte, eventuelles Zaudern der Frauen zu überwinden. Aber sobald er sie erobert hatte, verlor er das Interesse.
    Es war wie bei einer Fuchsjagd – es war die Jagd, die für den größten Spaß sorgte.
    Er pfiff seinen Hund herbei, der einem ihm angenehmen Geruch gefolgt war, und fragte sich, ob Tania eine Herausforderung für ihn sein könnte. Er zweifelte daran, aber die Jagd war es vielleicht doch wert. Sie kannte vielleicht den einen oder anderen Trick, und wenn nicht, würde er ihr einiges beibringen können.
    Die Aussicht frischte seine Laune auf, vor allem, weil er in drei Tagen bei ihren Eltern eingeladen war. Er schritt weiter aus. Es gab kaum was Schöneres als ein Morgen im Mai.
    Um ein Uhr, als das Treffen mit dem Hausverwalter beendet war, kehrten Crispian und sein Vater zum Mittagessen ins Haus zurück. Zu ihrer beider Überraschung wartete Crispians Stiefmutter im Esszimmer auf sie. Es geschah selten in diesen Tagen, dass sie den Westflügel verließ, es sei denn, sie hätten Gäste eingeladen, deshalb glaubte ihr Ehemann, dass irgendwas Ungewöhnliches geschehen war.
    »Was ist denn, Marina?«, fragte er gereizt. Er war immer gereizt, wenn er sich etwas nicht erklären konnte.
    Sie hob ihre perfekt gezupften Augenbrauen, ein sanfter Ausdruck von Überraschung im Gesicht. »Bin ich nicht mehr erwünscht im Hauptteil des Hauses? Seltsam, ich dachte, ich wohne hier.«
    »Natürlich wohnst du hier, verdammt, aber daran kann man sich kaum erinnern, seit du beschlossen hast, dich vom Rest der Familie abzuschotten.«
    »Ich wollte mit dir über die Renovierung sprechen«, sagte seine Frau. Ihre Stimme klang sicherer, als sie sich fühlte.
    Ihr Mann blickte mürrisch drein. »Ich habe dir doch schon gesagt, dass wir kein Vermögen dafür ausgeben können. Die Zeiten sind schon schlimm genug.«
    »Wenn du dich erinnerst«, sagte seine Frau mit eisiger Stimme, »habe ich selbst eine erkleckliche Summe mit in die Ehe gebracht. Eine bestimmte Summe gebe ich gern aus, um deinen Familiensitz zu kultivieren. Mit den menschlichen Bewohnern ist mir das nicht gelungen, deshalb dachte ich, ich wende mich jetzt dem Haus selbst zu.«
    James, der an nichts anderes denken konnte als an die neue Pferdepflegerin, die er gleich nach dem Essen sehen würde, begriff aber, dass Marina bereit war, ihr eigenes Geld für die
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